Movement writer. Poetry meets dance
Four performance evenings from text and movement

The corporeality of lyric poetry meets the language of the dance in the laboratory. Four dancers and four lyricists describe, subdue and shift the boundaries of their media, absorb impulses and confront a seemingly strange world of expression. At the same time, poetry has always been understood as performative art, which, like the dance rhythm, is a matter of mobility and physicality.

What language is spoken when dancing, when writing poems? When does someone understand what? Or is it not so much about understanding in the conventional sense?

(Un) same partners meet in dialogue on the stage. But it is about more than to bring the work of others into an interpretation, not just to translate language into rhythm, movement into text, words into forms. Body, voices, and sentences interact with each other in a different way. The results are dialogical works, which create a new, third, beyond the genera, a new language consisting of words and movement in equal parts.

Bewegungsschreiber. Dichtung trifft Tanz
vier Performance-Abende aus Text und Bewegung

Das Körperliche der Lyrik trifft im Laboratorium Bewegungsschreiber auf die Sprache des Tanzes. Vier Tänzer und vier Lyriker beschreiben, unterlaufen und verschieben die Grenzen ihrer Medien, nehmen Impulse auf und konfrontieren sich mit einer scheinbar fremden Welt des Ausdrucks. Dabei versteht sich Dichtung seit je her als performative Kunst, der – ebenso wie dem Tanz – Rhythmus, Beweglichkeit und Körperlichkeit zu eigen sind.

Welche Sprache spricht man, wenn man tanzt, welche, wenn man Gedichte schreibt? Wann versteht wer was wie? Oder geht es gar nicht so sehr ums Verstehen im herkömmlichen Sinn?

(Un)gleiche Partner begegnen sich im Dialog auf der Bühne. Aber es geht um mehr, als die Arbeit der anderen in eine Interpretation zu bringen, nicht nur Sprache in Rhythmus, Bewegung in Text, Worte in Formen zu übersetzen. Körper, Stimmen und Sätze interagieren auf andere Art miteinander. Die Ergebnisse sind dialogische Werke, die ein Neues, Drittes, jenseits der Gattungen entstehen lassen, eine neue Sprache bestehend aus Worten und Bewegung in gleichen Teilen.

Maya Lipsker Lebt als Choreographin, Tänzerin und Lehrerin für zeitgenössischen Tanz in Berlin. Mit dem Komponisten und Musiker Roy Carroll sowie der Designerin Sarah Marguier gründete sie im Jahr 2011 das Kollektiv The Instrument. Der narrative Gestus von Maya Lipskers Stücken entsteht in und an der Arbeit mit der Bewegung. Maya Lipsker erforscht das Zusammenspiel von Realität und Imagination und fragt nach den Grundbedingungen menschlichen Daseins in seiner Bezogenheit auf sich selbst, andere und seine Umwelt.

Alexander Gumz Geboren 1974 in Berlin, wo er auch lebt. Redakteur und Veranstalter beim Texttonlabel KOOK und für das poesiefestival berlin. Gedichte und Nachdichtungen in Zeitschriften und Anthologien. Sein erster Gedichtband, »ausrücken mit modellen«, erschien 2011 bei kookbooks, Berlin. Wiener Werkstattpreis für Lyrik 2002. Finalist beim Leonce und Lena Preis 2003 und 2009 und beim open mike der Literaturwerkstatt Berlin 2009. Stipendiat der Villa Decius in Krakau, Polen, 2007 und des Berliner Senats 2010. Clemens Brentano Preis der Stadt Heidelberg 2012.

Roy Carroll Komponist und Musiker, geboren in Dublin, lebt in Berlin. Seine Arbeiten betonen die Körperlichkeit von Musik, indem sie räumliche Wechselwirkungen zwischen digitalen und akustisch erzeugten Klängen schaffen und sie im Zustand der Entstehung erforschen. In Carrolls Performances kommen Lautsprecher ohne Gehäuse, resonante Objekte, Materialien mit strukturierten Oberflächen und Rückkopplungen zum Einsatz. Es werden Situationen allgemeiner Instabilität geschaffen, die den Aspekt einer wiederholbaren Komposition dennoch nie außer Acht lassen. Roy Carroll ist Mitglied des Kollektivs The Instrument.

[Quelle: Abendzettel & www.dock11-berlin.de]