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Aufnahme: 16.11.2017 , Uferstudios (Video © Walter Bickmann)

Tanzcompagnie Rubato

flirren

Uferstudios

Texte zur Produktion

Draußen tobt die Welt, und in unserem Inneren? flirren …
Angst ist zu einer bestimmenden Konstante in unseren westlichen Gesellschaften geworden. Ist der – nur empfunden oder tatsächlich – zunehmende Verlust der Kontrolle über das eigene Leben und die eigene Zukunft die Quelle? Die ersten zwei Dekaden des 21. Jahrhunderts – 9/11, die Finanz- und Bankenkrise, die Terroranschläge in den Großstädten Europas, die weltweiten Flüchtlingswanderungen über Land und Meer, die globalen Umweltprobleme, das massenhafte Aufkommen rechtsradikaler Bewegungen, die fortdauernde oder sich vertiefende Spaltung in arm und reich – haben das Lebensgefühl vieler Menschen tief mit Verunsicherung durchsetzt.
Die Tanzcompagnie Rubato beschäftigt sich in flirren erneut mit aktuellen gesellschaftlichen Phänomenen, die grundsätzliche Fragen aufwerfen, über die Vokabeln des politischen Diskurses und deren Bedeutung für den Körper und das innere Sein.
„Man kann die Angst mit einem Schwindel vergleichen. Wer in eine gähnende Tiefe hinunterschaut, dem wird schwindlig. Doch was ist die Ursache dafür? Es ist in gleicher Weise sein Auge wie der Abgrund. Denn was wäre, wenn er nicht hinunter gestarrt hätte?“ (Søren Kierkegaard). Der Schwindel, der entsteht, ist die Angst vor dem Unbekannten. In diesem Unbekannten liegt eine Möglichkeit. Ergreifen wir sie oder geben wir dem Schwindel nach und wenden unsere Augen ab?
Und was hat es damit auf sich, wenn der Philosoph Søren Kierkegaard den Begriff Angst in einen unmittelbaren Zusammenhang mit dem Begriff Freiheit bringt?
flirren transformiert diese Ambivalenz in Choreografie, untersucht innerliche und äußerliche Angstmuster und -reflexe. Die DarstellerInnen gehen als individuelle Körper und als Gruppe durch verschiedene Körper- und Bewegungszustände, Emotionen und Energieformen. Wo ist der Weg?
Jean-Paul Sartre sah diese Chance, aus dem Angstkosmos des Lebens auszubrechen: Der Mensch müsse sich dem anderen zuwenden, nur der andere Mensch, das Gegenüber, könne Halt versprechen.
flirren, Tänze der Angst und der Freiheit.

Die Berliner Tanzcompagnie RUBATO wurde 1985 von Jutta Hell und Dieter Baumann gegründet. Bis heute entwickelten sie in unterschiedlichsten Künstlerkonstellationen und Kulturen 58 abendfüllende Stücke, die auf zahlreichen Tourneen rund um die Welt gezeigt wurden. 1989 – 92 arbeiteten sie mit Gerhard Bohner zusammen und erhielten 1992 den Förderpreis für Darstellende Kunst der Akademie der Künste Berlin. 1993, 1997 und 2005 entstanden Koproduktionen mit dem „steirischen herbst“ in Graz.
Seit 1995 kontinuierliche Arbeitsaufenthalte und Ko-Produktionen in China (Guangdong, Peking, Hongkong, Shanghai, Shenyang, Yunnan Province). Seither entstanden u.a. „Person to Person“ (2002), ein Duett mit Dieter Baumann und der chinesischen Startänzerin Jin Xing, ein Auftragswerk des Haus der Kulturen der Welt, 2003 „zukunft_erinnern¬_Baumann_ Bohner_Solo mit Videofragment“, im Auftrag der Akademie der Künste, Berlin. 2004 wurde in den USA das Stück „America! question“ mit sechs amerikanischen TänzerInnen entwickelt und tourte dort in Atlanta, Houston, San Francisco, Boston, New York. 2005 wurden zwei Auftragswerke für das Berliner Haus der Kulturen der Welt realisiert: SHANGHAI BEAUTY mit 14 chinesischen TänzerInnen und EIDOS_TAO. 2006 war SHANGHAI BEAUTY die erfolgreichste Produktion im Schweizer STEPS – Festival. Die Kulturstiftung des Bundes ermöglichte 2009 / 10 ein Projekt mit sechs unabhängigen Tänzern/Choreografen aus Shanghai, Peking und Guangzhou. „Look at me, I ́m Chinese“ entstand und wurde beim Internationalen Tanzfest Berlin „Tanz im August“ im RADIALSYSTEM V uraufgeführt. „The Swatch Art Peace Hotel Residency Program“ wählte 2012 die Tanzcompagnie Rubato, Hell und Baumann, als erste Choreografen/Tänzer, für eine viermonatige Residenz in Shanghai aus.“Two Figures in a Landscape“ und „Happiness“ entstanden in Kooperation mit der Tänzerin/ Choreografin Li Ling Xi und dem britischen bildenden Künstler Jonathan Baldock. Das Video „Two Figures in a Landscape“ wurde 2015 auf der Biennale di Venezia präsentiert. 2015 feierte die Tanzcompagnie Rubato ihr dreißigjähriges Bestehen.
2017 entstanden mit zwei unterschiedlichen Künstlerteams zwei Editionen von „Eadweard ́s Ear“, ein Projekt unter der künstlerischer Leitung von Penelope Wehrli. Das Rubato Projekt > flirren < feiert im November 2017 Premiere. Für 2018 ist das Stück "Figures in a Landscape", für 4 chinesische und 4 europäische Tänzer*innen in Vorbereitung, gefördert vom Hauptstadtkulturfonds. Außerdem wird die legendäre Choreografie von Gerhard Bohner, "SOS", mit Hilfe des Tanzfonds Erbe und der Akademie der Künste, Berlin, mit neuer Besetzung wiedereinstudiert. Die Tanzcompagnie Rubato wird seit vielen Jahren kontinuierlich durch die Förderung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Berlin, unterstützt. tanzcompagnie-rubato.de

Mercedes del Rosario Appugliese wurde 1979 in Mendoza, Argentinien geboren. Mit einem Stipendium der Stiftung Julio Bocca und der Stiftung Antorcha ging sie nach Buenos Aires, um klassischen und zeitgenössischen Tanz sowie Tango Argentino zu studieren. Mercedes blickt mittlerweile auf rund 20 Jahre professionelle Bühnenerfahrung im Bereich Ballett und zeitgenössischer Tanz zurück. Unter anderem arbeitete sie für Ana Maria Stekelman als Tänzerin der Cie. Tangokinesis (Buenos Aires 2001 -2006), für die Cie. Toula Limnaios (Berlin 2007 -2010) und mit der Tanzkompagnie Rubato (Berlin 2011 – 2017). Mit Florian Bilbao gründete sie im Januar 2012 die Kompanie „A+B TANZBAU“. Mercedes Appugliese ist als Dozentin im Bereich Kindertanz für Kinder im DOCK 11 sowie im Bereich zeitgenössischer Tanz für Erwachsene an der TU Berlin tätig. Mercedes ist außerdem als Dozentin im Bereich zeitgenössischer Tanz tätig.
Mercedes Appugliese wurde im Laufe ihrer Ausbildung und Karriere mit vielen Preisen ausgezeichnet, u.a. 1999 mit der Silbermedaille im klassischen Ballett, Kategorie Solo, der „Lateinamerikanischen Vereinigung für Tanz“. 2001 Auszeichnung der künstlerischen Arbeit, Gemeindeverwaltung Lavalle, Mendoza, Argentinien. 2008 Auszeichnung der künstlerischen Arbeit, Kunstinstitut von „Lita Tancredi“, Gemeindeverwaltung Lavalle, Mendoza, Argentinien. www.mercedesappugliese.com // tanzbau.eu

Carlos Osatinsky, geboren in Argentinien, begann während seines Physikstudiums zu tanzen und graduierte später an der Taller de Danza Contemporánea des Teatro General San Martín in Buenos Aires. Er hat u.a. bei Haichi Akamine, Marina Giancasparo und Beatriz Lábatte studiert, sowie zur Zeit bei Susan Klein und war Mitglied verschiedener Gruppen und Projekte in Argentinien. Seit dem Jahr 2000 hat er seine Basis in Europa und trat u.a. in Arbeiten von Fernando Hurtado, Fernando N. Pelliccioli, Trinidad G. Espinosa, Arnd Müller, Janet Rühl, Helena Lizari (Spanien), Davide Camplani, Tomi Paasonen (Berlin), Andrea K. Schlehwein (Österreich), Heike Hennig (Leipzig), Jonathan Martineau (Spanien), Zufit Simon (Berlin), Silvina Koss und Proyecto FACE (Argentinien) sowie bei der Tanzcompagnie Rubato (Berlin) auf. Zwischen 2004 und 2007 war er festes Mitglied der Cie. Toula Limnaios (Berlin). Bis 2014 arbeitete er hier weiter als Assistent und Gasttänzer. Carlos unterrichtet Tanzklassen und Workshops in Südamerika, Europa und Asien. Darüber hinaus entwickelt er seine eigenen szenischen Projekte in intensiver Zusammenarbeit mit Fernando N. Pelliccioli.
ferychar.wix.com.

Anja Sielaff wurde 1979 in Berlin geboren. Sie hat an der Theaterschool in Amsterdam Modernen Tanz studiert (Bachelor 2005) sowie ein Grundstudium für Mime / Bewegungstheater absolviert. Seit 2004 arbeitet sie mit verschiedenen Choreografen und Regisseuren, tanzt und spielt in Europa und in den USA, u.a. mit Jeremy Wade, Meg Stuart, Jakop Ahlbom, Dries Verhoeven, Kat Valastur, Guy Weizman, Lara Kugelmann, Willi Dorner und Kirsten Burger / Oper Dynamo West. „flirren“ ist ihre dritte Produktion mit der Tanzcompagnie Rubato. Ihr eigenes Stück „Doppelbelichtung“ hatte 2008 Premiere im Lindengracht – Theater in Amsterdam, ihr Solo „X:rayed“ wurde in den Sophiensaelen bei den Tanztagen 2009 in Berlin uraufgeführt.
Anja unterrichtet seit 2006 Tanz und Bewegung für Erwachsene und Kinder in eigenen Kursen sowie an staatlichen Schulen und choreografiert zunehmend für Tanz- und Theaterstücke. Derzeit ist sie in der Ausbildung zur Tanztherapeutin.
Anja ist Mutter von 2 Kindern.
anjasielaff.de

Alexander Nickmann, geboren in Dresden, lebt in Berlin. Nach einer Tanzausbildung an der Rotterdam Dance Academy arbeitete er zunächst als professioneller Tänzer u.a. mit Choreografen wie Emio Greco / P.C. Scholten, Vicente Saez und als Freelancer in Berlin.
Mit Rückbesinnung auf seine musikalischen Wurzeln studierte er an der UdK Berlin Sound Studies – akustische Kommunikation. Seither arbeitet er als freischaffender Musiker & Klangkünstler. Unter anderem war Alex Nickmann als Musiker und Komponist für ARS Electronica, die Fashion Week Berlin, Penelope Wehrli, das Goethe Institut Moskau, sowie das Theater Greifswald tätig und realisierte Klanginstallationen am HKW Berlin, für Crelleklang Berlin und für CTM 2010.
Alex Nickmann ist Mitglied des „Aukai“ Ensembles, ein cineastisches Ambient Projekt seines Bruders Markus Sieber und Mitgründer des Elektro Duos „Sharpa“. hoerfelder.com / sharpa.org

Fabian Bleisch, geboren 1975 in Berlin, ist 1999 im Kunsthauses Tacheles zum Theater gekommen, hat sich 2001 als Lichtgestalter selbstständig gemacht und 2003 einen Meister für Veranstaltungstechnik erworben. Er ist als freiberuflicher Lichtgestalter und Technischer Leiter für Tanz-, Performance- und Theaterproduktionen international tätig, mit Schwerpunkt zeitgenössischer Tanz. Er hat unter anderem zusammengearbeitet mit: Nico and the Navigators, Martin Stiefermann / MS Schrittmacher, Yui Kawaguchi, Rubato, Christoph Winkler, Jeremy Wade, MOUVOIR / Stephanie Thiersch, Penelope Wehrli.

[Quelle: Abendprogramm]

Tanzschreiber Artikel auf www.tanzraumberlin.de

TFB Nr. 1127

Besetzung & Credits

Künstlerische Leitung, Idee, Bühne: Jutta Hell, Dieter Baumann
Inszenierung, Choreografie, Kostüm: Jutta Hell
TänzerInnen, Choreografie: Mercedes Appugliese, Anja Sielaff, Dieter Baumann, Carlos Osatinsky
Live-Musik, Komposition: Alexander Nickmann
Lichtdesign: Fabian Bleisch
Produktionsleitung: Inge Zysk
Kommunikation: k3 berlin
Eine Produktion der Tanzcompagnie Rubato, Berlin, mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Berlin, gefördert durch den Fonds Darstellende Künste e.V. Berlin, in Kooperation mit Studio Sonic, Uferstudios Berlin.

Uferstudios

Uferstr. 8/23
13357 Berlin

uferstudios.com
Karte

Tickets: reservix.de

Videodokumentation

Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:

Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin

Tanzcompagnie Rubato / Trailer und Videodokumentationen

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