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Aufnahme: 23.06.2015 , HAU Hebbel am Ufer (HAU1) (Video © Walter Bickmann)

Jérôme Bel

Gala

HAU Hebbel am Ufer (HAU1)

Texte zur Produktion

Das neue Projekt Gala des Choreografen Jérôme Bel bringt 18 Personen auf der Bühne, professionelle Tänzer und Schauspieler sowie Laien, die in Berlin zusammenkommen. Im Zentrum stehen dieselben Fragen wie schon bei den Stücken „Disabled Theater“ mit geistig behinderten Schauspielern und „Cours d’honneur“, in dem eine Gruppe von Zuschauern auf der Bühne platziert wurde: Wie lassen sich Individuen und Körper auf die Bühne bringen, denen diese Form von Repräsentation allzu oft verwehrt bleibt? Wie lassen sich die unterschiedlichen Möglichkeiten dieses einzigartigen Apparats – des Theaters – mit seinen Codes, Orten, Genres und Fachleuten nutzen, um die Grenzen des Darstellbaren zu erweitern? Und wie lässt sich dieser Apparat demokratisieren, so dass jeder mit einer Neigung zu Tanz, Gesang und darstellender Kunst Zugang zu ihm hat?

Jérôme Bels Erfahrungen mit den ‚danse et voix‘-Workshops für Laien aus mehreren Städten des Départements Seine-Saint-Denis ließen ihn nach einer flexiblen und ortsunabhängigen Struktur suchen, in der sich die verschiedensten Formen entwickeln können. Diese Struktur sollte offen für Laien mit den unterschiedlichsten Voraussetzungen sein und ihnen die Verwirklichung ihrer Träume in einer von ihnen selbst bestimmten Form erlauben. Diese Überlegungen führten Bel zur theatrale Erfahrung schlechthin: die Gala. Ein festliches Gemeinschaftserlebnis, das von der Silvesterfeier bis zum Laienabend alles umfasst. Mit einem Abend, der diese Form subversiv unterläuft, öffnete Jérôme Bel die „Gala“ für die verschiedensten Stile und erzählerischen Fragmente – nicht zuletzt um ein Inventar einer Form des Tanzes ‚ohne spezifische Qualitäten‘ zu erschaffen, das all die möglichen Beziehungen zwischen Körper und Stimme in ihrer Einzigartigkeit erfasst. Was bringt uns zum Tanzen? Wie können wir tänzerische Darbietungen betrachten, die fragil und unsicher sein mögen, ohne ins Urteilen zu verfallen?

Das Ergebnis ist eine brüchige, collagierte Gala voller Momente der Reflexion, die einer Galerie lebender Porträts gleicht. „Gala“ mischt Laien mit Profis und trägt sein Credo des ‚Wieder Scheitern. Besser Scheitern‘ von einem Theater zum nächsten, wie ‚ein Spiegel, der an der Straße entlangspaziert‘. „Gala“ präsentiert uns nicht nur das Schaffen der anderen, sondern lässt uns auch unseres eigenen Blickes auf sie gewahr werden. (Gilles Amalvi für dasFestival d’Automne à Paris)

[Quelle: Abendzettel]

Besetzung & Credits

Konzept und Regie: Jérôme Bel
Assistenz: Maxime Kurvers
Assistenz für lokale Besetzung: Simone Truong und Frédéric Seguette
Von und mit: Roderick George, Christa Göschel, Sven Hiller, Alexandra Holownia, Sedef Iskin, Heidi Keller, Jennifer Koch, Mara Lemac, Mario Lemac, Isabel Lewis, Katharina Maasberg, Fee Aviv Marschall, Eva Meyer-Keller, Zazie de Paris, Zowie Quickert, Otis Repotente, Annika Ströhmann (Schülerin der Staatlichen Ballettschule Berlin), Lajos Talamonti
Künstlerische Beratung und Company Management: Rebecca Lee
Verwaltung: Sandro Grando
Technische Leitung: Gilles Gentner
Produktion R.B. Jérôme Bel (Paris)
Koproduktion: Dance Umbrella (London), TheaterWorks Singapore/72-13, KunstenFestivaldesArts (Brüssel), Tanzquartier Wien, Nanterre-Amandiers Centre Dramatique National, Festival d’Automne à Paris, Theater Chur (Chur) and TAK Theater Liechtenstein (Schaan) – TanzPlan Ost, Fondazione La Biennale di Venezia, Théâtre de la Ville (Paris), HAU Hebbel am Ufer (Berlin), BIT Teatergarasjen (Bergen), La Commune Centre dramatique national d’Aubervilliers, Tanzhaus nrw (Düsseldorf), House on Fire mit der Unterstützung des Kulturprogramms der Europäischen Union.
Mit freundlicher Unterstützung des Institut français und des französischen Ministeriums für Kultur und Kommunikation / DGCA.
Das Festival „The Power of Powerlessness“ wird gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds.

HAU Hebbel am Ufer (HAU1)

Stresemannstr. 29
10963 Berlin

hebbel-am-ufer.de
Karte

Tickets: +49 (0)30 259 004 27
tickets@hebbel-am-ufer.de

Videodokumentation

Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Europa hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:

Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin

Jérôme Bel / Trailer und Videodokumentationen

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