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Aufnahme: 20.09.2012 , Theater Thikwa im F40 (Video © Walter Bickmann)

Yuko Kaseki, Theater Thikwa

KUUGE – HimmelBlume

Theater Thikwa im F40

Texte zur Produktion

KUUGE – inspiriert von und gewidmet dem Ikebana-Künstler Yukio Nakagawa (1918-2012) und Thikwas Künstlerischer Leiterin Gerlinde Altenmüller (1947-2012). KUUGE bedeutet im Japanischen Himmelsblumen oder das Darbieten bzw. Arrangieren von Blumen, im Besonderen für eine buddhistische Zeremonie oder ein Gedenken.

Nakagawas Ikebana ist radikal und kraftvoll dekonstruktiv / rekonstruktiv, eine Skulptur aus Blumen und Zeit. Sein künstlerisches Schaffen ist unglaublich avantgardistisch und experimentell, eine Mixtur aus Materialien wie Stein, Glas, Fell, Fotos, Pflanzen und Kalligraphie. Seine Kreationen aus Glas transzendieren das normale Konzept von Blumen-Gefäßen um selbst blumengleiche Arbeiten zu werden. Er kombiniert sie mit Kalligraphien in seinem eigenen Stil, der charakterisiert ist von freier und kräftiger Pinselführung, um eine einzigartige künstlerische Welt zu erschaffen, die großen Beifall als zeitgenössische Kunst bekommen hat.

Die direkte Übersetzung von Ikebana lautet: „Lebende Blume“, aus diesem Grund fühlte Nakagawa, dass er die traditionelle Ikebana-Gruppe Ikenobo verlassen musste. Sie nannten seine Arbeit „Tote Blume“ um zu kritisieren, dass es kein Ikebana sei. Sein weiteres Werk mit Blumen war sehr radikal. Zum Beispiel riss Nakagawa in einer seiner künstlerischen Arbeiten die Blütenblätter vieler Tulpen ab, dann drückte und presste er sie in einen Behälter aus Glas. Nakagawa drehte ihn um und machte eine Installation daraus. In dem Glas wurden die roten Blütenblätter zu einer Saft ähnlichen Mischung – wie Blut. Form und Beschaffenheit wurden Fleisch ähnlich. Sein Werk und kreativer Prozess bedeutete die Transformation der Skulptur durch die Zeit. Wie das Leben fortschreitet hin zum Tod, reflektiert sein Werk einen starken Moment des Zusammentreffens, der aufscheint.

In der Blume finden wir jeden von uns wieder. Auf den Tanz bezogen: Grabe einen Garten hinter geschlossenen Türen um, gib Wasser dazu und warte, dass etwas wächst. Viele Objekte, Teile in der Architektur und sogar der menschliche Körper können sein wie eine Blume. Ein Moment der Farbe, der nebenbei erscheint und unweigerlich Gestalt annimmt in einem Bruchteil von Zeit im Raum, der atmet um den Körper neu zu formen. Überall gibt es unsichtbares Wachstum, durch Wasser, Regen oder Tränen, ausgelöst durch Trennung oder Erinnerungen. In der Stille und in der Beobachtung kann Licht hier wie ein Lächeln erscheinen.

Geschenke der Gegenwart – um sie zu feiern, widme ihnen einen Augenblick des Lebens. Für das Stück KUUGE bringt jeder Thikwa-Darsteller ein anderes Objekt und eine persönliche Erinnerung mit, wie Geburtstagskarten, eine Hemdbluse der Mutter, das Gemälde einer Blume, ein ausgestopftes Tier. KUUGE sucht in solche Dingen und Erinnerungen nach Bewegung und einer lebenden Bricolage. Wem widmen wir Blumen und, wenn sie in der Blüte stehen, wie nennen wir sie?

„Sight of the ultimate flower of life“
„Surprise to color, invited to smell, to admire the form, layering the magic of flowers“
Yukio Nakagawa

Yuko Kaseki lebt und arbeitet seit 1995 in Berlin als Butoh-Tänzerin, Performance-Künstlerin, Choreografin und Lehrerin. Yuko Kaseki gründete 1995 die Company cokaseki mit und realisierte zahlreiche Projekte in Zusammenarbeit mit Musikern und bildenden Künstlern. Solo- und Ensemble-Performances, Improvisationen wurden in Europa, Japan, Taiwan, Korea, Kanada, Mexico, Uruguay, Argentinien, Australien und in den USA aufgeführt. Der Focus ihrer Arbeit liegt auf Körperperformances, die Butoh, zeitgenössischen Tanz, Objektdesign, Texte und Klanglandschaften miteinander verbinden. Mit Theater Thikwa arbeitet sie seit 2009 zusammen, führte Regie und tanzte bei „Umbra“, einer gemeinsamen Arbeit mit Antonis Anissegos, wie auch die Improvisationsserie „Vor der Stille“, „ZeitStille“, „ZeiTscHNitT“ und „Stille/Zeit“. Zusammenarbeit u.a. mit inkBoat (San Francisco) seit 2001, CAVE (New York), Isak Immanuel/Tableau Stations (San Francisco)

Isak Immanuel ist ein interdisziplinär arbeitender Künstler, Tänzer und Choreograph, der international an unkonventionellen Orten, Theatern, Galerien und für den Film arbeitet. Er ist der Künstlerische Leiter der Performance- und Ausstellungsserie Tableau Stations. Stipendien / Künstlerresidenzen und Aufführungen seiner Arbeiten: Japan-US Friendship Commission und National Endowment for the Arts in Japan: Taipei International Artist Village und HweiLan International Artists Workshop in Taiwan, Fabrica Europa in Italien, Dock11, ADA und F40 in Berlin, CESTA (Cultural Exchange Station Tabor Arts) in Tschechien, und beim New Langton Arts, CounterPULSE und Djerassi in der San Francisco Bay Area. Wichtige frühere Arbeiten entstanden auch in Zusammenarbeit mit Anna Halprin, Koichi and Hiroko Tamano, Katsura Kan, Thomas Langhoff, Shinichi Iova-Koga, Yuko Kaseki, Luigi Coppola. www.tableaustations.org

Antonis Anissegos (1970) lebt als Komponist, Pianist (Interpret von historischer bis zeitgenössischer Musik), Improvisator und elektronischer Musiker in Berlin. 1991 erhielt er das Klavierdiplom vom Staatlichen Konservatorium Thessaloniki. Im Anschluss studierte er in Budapest, Wien, Köln (Kompositionsdiplom 1997) und von 1998 bis 2001 als Meisterschüler von Walter Zimmermann an der Universität der Künste in Berlin. Mitglied verschiedener Projekte, wie Ensemble European Music Project, Ensemble Junge Musik, das Geschwistertrio IAMA, die Gruppen „Lynx“, „Grix“, „KAYA“, „ΣΩΜΑ“, „ddaA“ und „oneone“. Zusammenarbeit mit der Tanzgruppe „adlibdances“ seit 2008. Darüber hinaus gibt es zahlreiche CD-Veröffentlichungen im Bereich zeitgenössischer Musik, Improvisierter und Elektronischer Musik. www.enstase.com

Isolde Wittke Studium an der Hochschule der Künste Berlin, Fachbereich Darstellende Kunst, Bühnenbild und Kostüm. Ebenda 1985 Meisterschülerin. Seit 1988 freischaffend – Berlin, Lübeck, Luzern, Gdansk, Wroclaw. Weniger Stadttheater mehr Off, z. B. Kammeroper, Neuköllner Oper, Grips-Theater, Mitglied des Theaters zum westlichen Stadthirschen Berlin. 1991-1997 künstlerische Assistentin bei Prof. Jürgen Rose in der Bühnenklasse an der staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Lehraufträge an der UdK. In den letzten Jahren kontinuierliche Zusammenarbeit mit Theater Thikwa.

Addas Ahmad Seit 2010 im Ensemble von Theater Thikwa. Er stand beim „Sommernachtstraum“ erstmalig auf der großen Bühne, zuletzt in „Verflucht das Herz“ und überzeugt mit viel Leidenschaft und Engagement.

Heidi Bruck Seit Januar 1996 in der Thikwa-Werkstatt für Theater und Kunst. In vielen Produktionen und Ausstellungen hat sie mitgewirkt. Filmerfahrung, 2004 Rolle der Sabrina im Film KROKO (R.: Sylke Enders), 54. Deutscher Filmpreis 2004: Die „Lola – Filmpreis in Silber“. Sie war bei „Maison de Santé“ die Prinzessin, die sie mehr als 40 Mal mit Begeisterung erfolgreich spielte.

Corinna Heidepriem 1996 Aufnahme in das Ensemble von Theater Thikwa. Zu sehen in zahlreichen Produktionen, u.a. in der Koproduktion mit dem Theater zum westlichen Stadthirschen „Kafka am Sprachrand“ Regie: Bender/Schäfer und der Tanztheaterproduktion „Kate“, Choreografie: Linda Weißig, in „Brennendes Pferd“ von Elfie Mikesch und „Bergauf – im falschen Film“, einer Koproduktion mit der Lebenshilfe Berlin zum 50. Jubiläum. Außerhalb von Thikwa spielte sie bei Adriana Altaras „Gefilde des Himmels“, die im neuen Jüdischen Museum gezeigt wurden. 2010 war eine Auswahl ihrer Bilder in der Gruppenausstellung „Ich sehe was, was du nicht siehst“ in der Documenta-Halle in Kassel zu sehen.

Katharina Maasberg Seit 2010 im Ensemble von Theater Thikwa. Vor KUUGE stand sie bereits im letzten Jahr auf der Bühne, ihr schauspielerisches Talent konnte sie zum 20jährigen Jubiläum von Theater Thikwa zeigen, in: „Holzwege – eine performative Rauminstallation“, ein begehbares Gesamtkunstwerk.

André Nittel Seit 2006 ist er vorwiegend mit dem Schwerpunkt Tanzperformance bei Aufführungen von Theater Thikwa. Er war in diesem Jahr in „Stabat Mater“ zu sehen, in „Verflucht das Herz“, davor in „Umbra“. „Anwesend. Aufgehoben.“ war sein erstes Stück.

Mereika Schulz Sie gehört seit 2010 zum Thikwa-Ensemble. Mit „Animationen & Co.“ stand sie zum ersten Mal als Schauspielerin auf der Bühne, weiter auch bei der großen Produktion „Sommernachtstraum“ zum 20jährigen Jubiläum des Theaters. Sie ist sehr an bildender Kunst interessiert und arbeitet mit ganz unterschiedlichen Materialien, malt Bilder, in denen sie Kollegen und Alltagssituationen wiedergibt, aber auch dreidimensionale Objekte wie Holzmarionetten oder Alltagsobjekte.

[Quelle: Abendzettel]

Besetzung & Credits

Mit: Addas Ahmad, Heidi Bruck, Corinna Heidepriem, Katharina Maasberg, André Nittel, Mereika Schulz
Regie, Tanz: Yuko Kaseki
Co-Regie + Tanz: Isak Immanuel
Musik / Komposition: Antonis Anissegos
Weitere Musik: Colleen, Wenzel, Sarah Peebles, Isak Immanuel
Video: Maria Campos Gisbert, Isak Immanuel
Bühne: Isolde Wittke
Kostüm: Heike Braitmayer
Lichtdesign: Christian Maith
Künstlerische Beratung: Katherine Mezur
Assistenz und Ton: Wolfgang Ullrich
Licht: Anke Mo Schäfer
Assistenz: Maki Hashimoto, Jessika, Elina Wolf
Technik: Valentin Probst, Torsten Litschko, Arne Jastram
Wir danken: John Barret, International Research Center, Interweaving Performance Cultures, Kazou Fujino, Ema, Darren, Uta Sonntag und vielen anderen
Theater Thikwa wird vom Regierenden Bürgermeister von Berlin, Senatskanzlei für Kulturelle Angelegenheiten gefördert.

Theater Thikwa im F40

Fidicinstr. 40
10965 Berlin

thikwa.de
Karte

Tickets: (030) 61 20 26 20

Videodokumentation

Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:

Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin

Yuko Kaseki / Trailer und Videodokumentationen

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