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SCHÜTZEN # 1: READY, AIM
Aufnahme: 07.10.2012 , Foreign Affairs Festival | Sophiensæle (Video © Walter Bickmann)

Cecilie Ullerup Schmidt, Matthias Meppelink

Schützen – Eine Performance-Trilogie zum Körper an der Waffe

Foreign Affairs Festival | Sophiensæle

Texte zur Produktion

Jeden Morgen vor ihrem Arbeitstag treffen sich Drohnenpiloten der US Nevada Control Station zum Yoga. Bevor sie abends wieder in ihr normales Leben entlassen werden, hilft eine halbe Stunde gemeinsamer Meditation, den für den Krieg benötigten „Battlemind“ loszulassen: Strategien zum Schutz vor Überlastung der in der modernen Kriegsführung abwesenden Körper.

In READY, AIM, dem ersten Teil ihres Langzeitprojekts Schützen, untersucht die dänische Performancekünstlerin Cecilie Ullerup Schmidt sportliche und strategische Aspekte der physischen Vorbereitung auf Waffengebrauch und Krieg. Der zweite Teil der Trilogie, FIRE, nimmt den Akt des Schießens und die Delegierung des Tötens in Augenschein: Von Ullerup Schmidt choreographiert, zielen Berliner Jugendliche mit Wellensittichen auf das Publikum. Ist das institutionalisierte Töten eine private oder eine gesellschaftliche Handlung? RELEASE schließlich beruht auf Interviews mit ehemaligen Soldaten der israelischen Armee, die Ullerup Schmidt im Sommer 2012 in Tel Aviv geführt hat. Phantomerinnerungen werden wachgerufen an ein Leben mit der Waffe als Prothese. Das Wort „Schützen“ hat eine etymologische Doppelbedeutung: einerseits Menschen, die schießen; anderseits schirmen, sichern oder hindern. Ausgehend von der männlich konnotierten Bewegung des (Be)Schützens, fragt Cecilie Ullerup Schmidt in ihrer ersten Soloarbeit nach den Auswirkungen des Umgangs mit Waffen auf den Körper.

Cecilie Ullerup Schmidt ist eine in Dänemark geborene Performancekünstlerin und lebt seit 2008 in Berlin. Sie studierte vergleichende Literaturwissenschaft in Kopenhagen und Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Seit Herbst 2011 ist sie künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin im BA Studiengang Tanz, Kontext, Choreografie am HZT Berlin. Ihre Arbeiten entstanden in Zusammenarbeit mit Monster Truck, Boris Nikitin, Matthias Meppelink und deufert+plischke. Zusammen mit der Schweizer Performerin Lucie Tuma gründete sie das Künstlerinnenduo Chuck Morris und unternahm als kommende Königin mit dem Audienzformat souvereines Staatsbesuche in der Schweiz, in Österreich, Deutschland und Dänemark.

Matthias Meppelink wurde 1982 im Nordwesten Deutschlands geboren und lebt seit 2008 in Berlin. Von 2003 bis 2008 studierte er Angewandte Theaterwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Meppelink ist Gründungsmitglied der Performancekollektivs Monster Truck und arbeitet als freier Musiker und Lichtdesigner in verschiedenen Konstellationen – u.a. mit Boris Nikitin, Marcel Schwald, Susanne Zaun and Cecilie Ullerup Schmidt.

[Quelle: www.berlinerfestspiele.de]

Besetzung & Credits

Choreographie, Performance: Cecilie Ullerup Schmidt
Musik und Licht: Matthias Meppelink
Mit u. a.: Ibrahim Abdallah, Dorit Tzoref-Ashkanazi, Roni Katz, Eran Krivine, Michèle Ramin, Ibo Saleh, Ania Nowak, Müci Yasa
Künstlerische Mitarbeit: Milena Kipfmüller
Assistenz: Katharina Malong
Zeichnerin: Marie-Louise Andersson
Teil 1: Eine Produktion von Tanztage Berlin. Gefördert aus Mitteln des Regierenden Bürgermeisters von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten
Teil 2: Eine Produktion für Museum of Contemporary Art, Roskilde
Teil 3: Eine Koproduktion von Sophiensaele und Berliner Festspiele / Foreign Affairs.
Alle Teile sind gefördert aus Mitteln von The Danish Arts Foundation.
Dank an: Berliner Schützengesellschaft von 1882, Museum of Contemporary Art, Roskilde, Vierte Welt, Amir Yagel, Zirat Machol Jerusalem, Tmu-na Theatre Tel Aviv, Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin (HZT), Hektor-Peterson-Schule Kreuzberg, Benita Bandow, Slagteriskolen Roskilde, ACME für Zoopa 150 Helis, Oliver Schubbe, Rose Beermann, Manuel Gerst, Andreas Liebmann

Sophiensæle

Sophienstraße 18
10178 Berlin

sophiensaele.com
Karte

Tickets: (030) 283 52 66

Videodokumentation

Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:

Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin

Cecilie Ullerup Schmidt / Trailer und Videodokumentationen

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