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Inspiriert wurde das Musiktheater „dann still“ durch den Roman “Die Schwester” von Malgorzata Saramonowicz. Es sind drei zunächst diffuse Stimmen, welche die Geschichte der „Schwester“ netzartig ausbreiten: die einer schwangeren, im Koma liegenden Frau, eines Bruders, eines Ehemanns – Beziehungen geprägt von Gewalt, Angst, Unwissen und Vergessen.
Gleichwohl verfolgt „dann still“ keine narrative Umsetzung des Romans. Vielmehr entstehen durch das Zusammenwirken von Musik, Bewegung, Licht, Bild und Raum Einblicke in die Seelen- und Gefühlswelt eines in Not geratenen (und diese Not empfindenden) Menschen – nicht nur einer von einem Mann missbrauchten Frau (wie im o. g. Roman), sondern auch als Ausdruck einer allgemeinen Entfremdung von Vitalität und Lebensverwirklichung und der damit einhergehenden Grausamkeit und Brutalität.
Erstarrtes und Bewegliches, Vergangenes und Gegenwärtiges treffen aufeinander – in der Choreografie durch zuvor aufgenommene Videosequenzen und den Tanz auf der Bühne, in der Musik durch die Einspielung digitaler und analoger Medien und live gespielter Instrumente (Stahlsaite, Sirenen, Cymbalon, Rahmentrommel). Undurchdringlichkeit, Transparenz oder Verspiegelung werden zu Eigenschaften der Bühne und ihrer Konstruktionen – eines Bewusstseins-Raums.
Cast & Credits
Choreography, space, light: Anna Konjetzky
Composition, acoustic instruments: Volker Staub
Composition, electro-acoustic instruments: Daniel Smutny
Room and stage design: Max Kaminski
Dance: Sahra Huby
Video: Mark Stephan
Prize production operare 09
“Operare” is a project by the contemporary opera Berlin in cooperation with the KNM Berlin, the Radialsystem V and the Academy of Arts as part of ohrenstrand.net. Ohrenstrand.net is sponsored by the network Neue Musik, funded by the Federal Cultural Foundation, and the Cultural Administration of Berlin.
Kulturbrauerei Kesselhaus
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