Identities are constructions. Communication requires its own positioning and at the same time a comparison with other positions. What strategies do we use? Are we supposed to be authentic or do we prefer to lie the same as printed? How is the authentic biographical instrumentalized to gain attention? Love plays with the banal human coexistence and the various forms of everyday self-design, without looking for an answer to the question of the truth behind these constructions.

As in her previous stage work, Hanna Hegenscheidt also intertwines love and movement with her. In the process, it presents the impression of the supposedly authentic, the “real”, of the theatricality, of the “artificial”, and thus creates both identification possibilities and irritation in the viewer. The dancer Angharad Davies and the actors Niels Bormann and Chris Dafstios present themselves to a communicative force: they ask questions without listening to the opposite, serve answers to make the other contemptible. They talk and dance together, past each other and against each other.

Identitäten sind Konstruktionen. Kommunikation fordert die eigene Positionierung und zugleich einen Abgleich mit anderen Positionen. Welcher Strategien bedienen wir uns hierbei? Sind wir vorgeblich authentisch oder lügen wir lieber gleich wie gedruckt? Wie wird das Authentisch- Biographische instrumentalisiert, um Aufmerksamkeit zu erlangen? Lieb sein spielt mit dem ganz banalen menschlichen Miteinander und den verschiedenen Formen des alltäglichen Selbstdesigns, ohne nach einer Antwort auf die Frage nach der Wahrhaftigkeit hinter diesen Konstruktionen zu suchen.

Wie in ihren vorausgegangenen Bühnenarbeiten verschachtelt Hanna Hegenscheidt auch in Lieb sein Bewegung und Sprache miteinander. Sie stellt dabei den Eindruck des vermeintlich Authentischen, des “Echten” dem der Theatralität, des “Künstlichen”, gegenüber und erzeugt dadurch beim Zuschauer sowohl Identifikationsmöglichkeiten als auch Irritation. Die Tänzerin Angharad Davies und die Schauspieler Niels Bormann und Chris Dafstios stellen sich einem kommunikativen Kräftemessen: Sie stellen Fragen, ohne dem Gegenüber zuzuhören, servieren Antworten, um den Anderen verächtlich zu machen. Sie sprechen und tanzen miteinander, aneinander vorbei und gegeneinander an.