Xavier Le Roy
Interview zu (TITLE IN PROCESS) Low Pieces
Die neue Produktion von Xavier Le Roy passt in keine Schublade. Das Stück für neun Performer reflektiert die Gemeinschaft von Körpern und die Ko-Präsenz von Akteuren und Zuschauern in der Theatersituation. Hervorgegangen ist es ursprünglich aus einer Recherche zu Bewegungen und Geräuschen von Maschinen und Tieren. Später entwickelten sich aus diesem Material Situationen, die vom Zuschauer wie Landschaften betrachtet werden können. Gerahmt werden diese Szenen von Gesprächen mit dem Publikum, die fester Bestandteil der Vorstellung sind. Tanzspezifische Beurteilungskriterien wie Virtuosität, Dynamik oder Ästhetik greifen daher nur bedingt, um zu erklären, welche Logik hier am Werk ist.
XAVIER LE ROY (F)
studierte Molekularbiologie an der Universität in Montpellier und arbeitet seit 1991 als Tänzer und Choreograf. Von 1997 bis 2003 war er Artist in Residence im Podewil, Berlin. Es entstanden die Solo Performances „Self Unfinished“ (1998), „Product of Circumstances“ (1999) und in Zusammenarbeit mit Yvonne Rainer „Meetings“ (2000). Im selben Jahr realisierte er ein Stück von Jérôme Bel, „Xavier le Roy“ (2000) gefolgt von „Giszelle“ (2001) und „Project“ (2003). Seit 2004 übernimmt er Lehraufträge und Gastprofessuren. 2007/2008 war er Artiste Associé im Centre Chorégraphique National de Montpellier, wo er gemeinsam mit neun Künstlern die Ausbildungsreihe „6 months 1 location“ initiierte. Sein 2010 entstandenes Stück „Floor Pieces“ kreierte er bei der Julia Stoscheck Collection in Düsseldorf und wurde als Fellow-Artist-in-Residence am MIT Programm für Kunstkultur und Technologie eingeladen (Cambridge, USA). Auf Einladung von Hayvard-Gallery London kreierte Xavier das Stück „Production“ anlässlich der Ausstellung „MOVE: Choreographing You“. Diese Arbeit wird von Februar bis Mai im Haus der Kunst in München zu sehen sein.