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Aufnahme: 16.11.2019 , Uferstudios (Video © Walter Bickmann)

12H Dance, Moonsuk Choi, Yamila Khodr

360°

Uferstudios

Texte zur Produktion

Im Hintergrund spielen die berühmten Liedzeilen „No soy de aquí, ni soy de allá“ (ich bin weder von hier noch von dort) von Facundo Cabral, dem verstorbenen Bob Dylan Lateinamerikas, ein Wanderer zwischen den Welten. Passen wir uns unterschiedlichen Realitäten an oder befinden wir uns immer „dazwischen“? Dieses Dazwischen ist genau der Zustand, den die Tanzperformance 360° erkunden möchte. Ausgehend von ihren persönlichen Migrationsgeschichten beschäftigen sich drei Tänzer und eine Tänzerin mit Themen von Neuanfängen, Entwurzelung und Anpassungsprozessen. Wer sind wir, wo kommen wir her, was lassen wir zurück? Es ist eine Suche voller Hindernisse und Fragen, zwischen Hoffnung und Enttäuschung, Erinnerung und Träume, Süden und Norden, Osten und Westen. Immer auf dem Weg dazwischen. Eine ständige Reise, ein Leben im Transit.

Die Tänzer*innen bewegen sich auf organische Weise von einem Zustand zum Nächsten – wie ein Schwarm. Jemand fällt fast unmerklich heraus, bewegt sich nach einem eigenen Rhythmus, um dann wieder in die Gruppe zurück zu kehren. Zu einem Atem werden. Ordnung verspricht Stabilität. Aber immer wieder brechen Ordnungen über und um uns herum zusammen, die wir für unverwüstlich hielten. Persönliche Beziehungen, die Stabilität der Welt, der eigene Körper.

Es ist ein Spiel des sich Positionierens, von wechselnden Richtungen und Beziehungen zueinander. Immer neue Formationen, die ein gegenseitiges Reagieren einfordern. Zur Stille kommen. Anhalten. Abgehackte mechanische Bewegungen wechseln sich ab mit schnellen Phrasen und Slow motion. Alltägliche Bewegungen gehen in ein komplexes choreographisches Tanzvokabular über, begleitet von der atmosphärischen elektronischen Soundlandschaft von Albrecht Ziepert.

12 hours: Das sind die 12 Stunden Zeitunterschied zwischen Südkorea und Argentinien.
360°: Das ist ein ewiges Kreisen, eine ständige Bewegung, ein Rad, das sich immer weiter dreht.
(Carmen Mehnert)

12hdance.com

Yamila Khodr, geboren in Buenos Aires, ist eine argentinisch-deutsche Tänzerin und Choreographin, mit Wohnsitz in Berlin. Sie war Solistin am Ballett des Saarländisches Staatstheaters (SST) und arbeitet u.a mit Marguerite Donlon, Teresa Rotemberg, Sommer Ulrickson, Maqamat Dance Theater/ Omar Rajeh und Caroline Finn. 2010 erhielt sie den Sponsor Club Preis für “Herausragende Performance” als Frida Kahlo am SST. Sie choreografierte für das Ballett, das Schauspielensemble des SST und in der freien Szene, sowie für Jugendprojekte in Deutschland, Korea und in der Schweiz. 2018 gründete sie die Tanzkompanie 12H Dance.

Moonsuk Choi ist ein südkoreanischer Tänzer und Choreograph, mit Wohnsitz in Berlin und Südkorea. Er war Solist am Ballett des Saarländisches Staatstheaters und arbeitet u.a mit dem Tanztheater Pina Bausch, Constanza Macras/ Dorky Park und Maqamat Dance Theater/ Omar Rajeh. Seine Tänzerische und choreographische Leistung wurde mehrmals in Südkorea ausgezeichnet. Seine Choreografien „Two different way“ , „Inst.Act“ und “Going Below “ tourten in Seoul, Daegu, New York, Vienna und Berlin u.a. 2018 gründete er die Tanzkompanie 12H Dance.

Hea Min Jung wurde in Seoul, Republik Korea, geboren. Derzeit lebt sie als freischaffende Künstlerin in Berlin. Sie studierte an der Korean National University of Arts und arbeitete mit LDP (Korea), Ritmi Sotterranei (Italien), mit Daniel Hellmann (Schweiz), Dorothea Seror (Deutschland), Alesandra Seutin (England) und Own’s Solo of Project (Frankreich, Spanien).

Uwe Brauns: Der gebürtige Deutsche ist freischaffender Tänzer und lebt derzeit in Essen. Nach seinem BA in Modern Dance an der Folkwang Universität der Künste in Essen erweiterte er sein Studium in Salzburg bei SEAD. Dort traf er auch verschiedene internationale Interpreten und war Mitbegründer des „Yugsamas Movement Collective“. Mittlerweile tanzte er für Kompanien wie das Folkwang Tanzstudio (DE), das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch (DE), Doris Uhlich (AT), Peculiar Man (DE), den Fakers Club (US), CieLaroque / helene weinzierl (AT) und Marina Abramovic (USA).

Sami Similä (* 1991, Finnland) ist freischaffender Künstler und lebt derzeit in Berlin. Nach seiner Ausbildung in Gymnastik und Gesellschaftstanz konzentrierte er sich auf Theater und Solotanz. Sami hat in P.A.R.T.S. und schloss sich später der Bodhi Project Dance Company von SEAD an. Nach dem Studium hat er international mit verschiedenen Künstlern zusammengearbeitet.

Junghwi Park: Geboren 1988 in Ulsan, Südkorea. Zur Zeit in Berlin als freischaffender Tänzer tätig. Begann Street Dance, spezialisiert auf Poppin, Locking und Hip-Hop. Er lernte die zeitgenössische Horton-Tanztechnik an der Sejong University of Arts in Südkorea. Er tanzte für Kompanien wie Tuetmaru (Südkorea), Korea National Contemporary Dance Company (Südkorea), Compagnia Zappala Danza (Italien) und Company Arts Dance Company (Dänemark).

Albrecht Ziepert ist ein deutscher Musiker und Komponist. Er arbeitet für zeitgenössische Tanzkompanien, Theaterproduktionen und Orchester. 2010 erhielt er eine Auszeichnung für die beste Filmmusik in «Stiller See». 2012 schrieb er sein erstes Orchesterauftragswerk für das MDR Sinfonieorchester. 2013 veröffentlichte er den Soundtrack «Faust – Music for Theatre», welcher u.a. mit der Philharmonie Jena uraufgeführt wurde. Er arbeitete als Komponist und musikalischer Leiter u.a. am Deutschen Theater Berlin, am Deutschen Nationaltheater Weimar, an den Münchner Kammerspielen, am Teatr im. J. Słowackiego Krakau und am Konzert Theater Bern. In den Ufer Studios war er bereits mit den Produktionen „Wunderkammer“ und „Dunkle Wasser“ (Regie: Eva Costa).

Benjamin Schälike arbeitet seit 1991 als freischaffender Lichtdesigner für Theater, Oper, Tanz und Performance (2 FISH, Hanna Hegenscheidt, Hyoung-Min Kim, Peter Zadek (William Forsythe). Er ist Mitbegründer der Tanztage Berlin, wo er bis 2010 als Technischer Direktor tätig war. In dieser oder einer ähnlichen Funktion hat er für viele Festivals gearbeitet 2007 war er Co-Programmierer und Regisseur der Tanztage Berlin zusammen mit Inge Koks. Er hat 2006 und 2007 seine eigenen Produktionen in den Sophiensaelen gezeigt. Er gibt Seminare und Workshops für Lichtdesign an der HFG / ZKM Karlsruhe, der Kunsthochschule Düsseldorf, dem HZT Berlin, in Uruguay und Korea. Seit 2012 ist er technischer Direktor der Uferstudios Berlin. 2017 veröffentlichte er das Lichtdesignbuch = das hässliche Licht.

[Quelle: Abendzettel]

TFB Nr. 1393

Besetzung & Credits

Künstlerische Leitung und Konzept: Moonsuk Choi und Yamila Khodr
Choreografie: Moonsuk Choi und Yamila Khodr in Zusammenarbeit mit dem Tänzern
Performance: Uwe Brauns, Sami Similae, Hea Min Jung, Junghwi Park
Musik Composition und arrangements: Albrecht Ziepert
Musik Titel: No soy de aqui ni soy de alla, Facundo Cabral
Licht Design: Benjamin Schälike
Produktion: Moonsuk Choi, Yamila Khodr, Paz Begue (Argentinien), Jihye Choi (Südkorea)

Eine Produktion von 12H Dance/ Moonsuk Choi & Yamila Khodr
Gefördert durch Arts Council Korea.
Sponsor: JF Development (Korea)
Unterstützt von Uferstudios und Lake Studios.
Mit freundlichen Unterstützung der Argentinischen Botschaft
Mit Dank an: Albrecht Ziepert, Ana Julio Farjat, Jung Ho Choi, Paz Begue, Anne Mareike Hess, Stefan und Easel, Carmen Mehnert

Uferstudios

Uferstr. 8/23
13357 Berlin

uferstudios.com
Karte

Tickets: reservix.de

Videodokumentation

Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:

Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin

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