Texte zur Produktion
à mort – ein choreografischer Liederzyklus für drei Stimmen
Das französische „à mort“ ist Ankündigung des Schlimmsten: „Ich werde dich bis zum Tode bekämpfen.“ Es ist jedoch auch Ausdruck von Exzess und hyperbolischer Begeisterung. „Liebst Du mich?“ – „À mort, verdammt, ja, tödlich!“, hingestottert in rätselhaften Zuständen der Ekstase.
à mort ist eine performative Hingabe zu einer radikalen Lebendigkeit in düsteren Zeiten, allen Widerständen zum Trotz. Die Choreografie entfaltet sich in einer vom Memento Mori inspirierten Installation, welche die Hierarchie zwischen menschlichen Körpern und der über-menschlichen Welt auflöst: Knochen neben Stein, Holz neben Haar, Panzer neben Haut, Krallen neben Fingern. Diese sich wandelnde Landschaft, schön und bizarr, beherbergt erratische Rhythmen, tierische Verhaltenslogik und Objekte der Gewalt, und lässt Choreografien der Zerstörung und Konstruktion entstehen.
Ein Ensemble aus Performer*innen und Musiker*innen untersucht Prozesse des Sterbens und Tötens und hinterfragt das groteske, allzu menschliche Begehren zu beherrschen – selbst den Tod. Während drei Frauen Jäger und Krieger spielen, blasen die Hörner. In einer sterbenden Welt erweist sich die weibliche Stimme als kraftvolle physische Präsenz.
CLAIRE VIVIANNE SOBOTTKE ist Choreografin, Performerin und Tänzerin. Ihre Arbeit definiert den Körper als turbulente Ansammlung von Konzepten, kollektiven und persönlichen Geschichten, Traumata, Erinnerungen, Projektionen, Identitäten und Magie. Hierin ist die Stimme politisches Werkzeug und poetisches Phänomen. Sie entwickelt nachhaltige Strategien, um Objektivierung und patriarchale Hierarchien durch eine spielerische Sexualität, Sinnlichkeit, Ökologie und Kollektivität zu unterlaufen. Zu ihren Arbeiten gehören strange songs (2016), Velvet und WE BODIES (2019), Full Body Frontal (2022), Songs for Love and Rage (2018) und Amazonas (2017).
[Quelle: sophiensaele.com]
TFB Nr. 1747
Besetzung & Credits
CHOREOGRAFIE, KONZEPT: Claire Vivianne Sobottke
PERFORMENDE AUTOR*INNEN: Moss Beynon Juckes, Stina Fors, Claire Vivianne Sobottke
KOMPOSITION: Stellan Veloce, Kaj Duncan David
MUSIKALISCHE MITARBEIT / FRANZÖSISCHES HORN: Abigail Sanders, Elena Kakaliagou
DRAMATURGISCHE BERATUNG: Mila Pavićević
OUSIDE EYES, CHOREOGRAFISCHE BERATUNG: Sheena McGrandles, Maria Scaroni
LICHTDESIGN UND TECHNISCHE LEITUNG: Catalina Fernandez
RAUM, OBJEKTE: Clementine Pohl, Yoav Admoni
KOSTÜME: Lea Kieffer
KÜNSTLERISCHE PRODUKTIONSLEITUNG: Simone Maria Graf
DANK AN: Jule Flierl, Ignacio Jarquin, Mathilde Sobottke, Maja Zimmermann, Alma Toaspern
Der Song „Dramacycle“ wurde geschrieben und komponiert von Moss Beynon Juckes.
Eine Produktion von Claire Vivianne Sobottke in Koproduktion mit SOPHIENSÆLE und PACT Zollverein.
Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds.
Sophiensæle
Videodokumentation
Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:
Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin
Claire Vivianne Sobottke / Trailer und Videodokumentationen
- Claire Vivianne Sobottke: Body, Bones, Beast (2023)
- Claire Vivianne Sobottke: We Bodies (2020)
- Claire Vivianne Sobottke: Velvet (2019)
- Claire Vivianne Sobottke: STRANGE SONGS (2016)
- Claire Vivianne Sobottke: IN THE WOODS – WITCH DANCE PROJECT – Ein TANZFONDS ERBE Projekt (2016)
- Claire Vivianne Sobottke: GOLDEN GAME (2015)
- Claire Vivianne Sobottke: GOLDEN GAME (2014)