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Aufnahme: 09.10.2020 , Sophiensæle (Video © Walter Bickmann)

Olympia Bukkakis

A Touch of the Other

Sophiensæle

Texte zur Produktion

Die Drag-Legende und selbsternannte Queen of the Heavens and of the Earth Olympia Bukkakis rückt mit Lipsync, Tanz, Video und Storytelling der Frage auf den Leib, welchen Platz der aktuelle Feminismus-Diskurs Transidentitäten und Drag-Praktiken einräumt. Dafür wagt sie den Rückgriff auf ihre eigene Familiengeschichte: Denn nicht nur für Bukkakis hatte die externe Beurteilung ihres Körpers, der bei der Geburt männlich bestimmt wurde, einen tiefgreifenden Einfluss auf ihre Existenz in der Welt. Ihre Mutter und deren fünf Schwestern üben aufgrund der weiblichen Zuschreibungen auf ihre Körper feminisierte Arbeit aus – also Berufe, in denen traditionell vermehrt Frauen tätig sind und die eine geringere gesellschaftliche Wertschätzung erfahren. Gerade am Beispiel von feminisierter Arbeit und ihrer geringeren gesellschaftlichen Wertschätzung findet Bukkakis Schnittstellen zu ihrer eigenen Arbeit als Dragperformerin: in Form von geteilten Verletzlichkeiten, Stärken und Resilienzstrategien. So schafft sie in ihrer Performance einen Raum für Anerkennung und neue Bande feministischer Solidarität abseits von fixen Geschlecht-, Gender-, und Generationsgrenzen.

OLYMPIA BUKKAKIS ist eine Drag- und Tanzkünstlerin. 2009 begann sie, mit ihren Performances in Melbourne, Australien, aufzutreten. Seit ihrem Umzug im Jahr 2012 organisiert sie in Berlin verschiedene queere Performancenächte, darunter Get Fucked, Apocalypse Tonight und Queens Against Borders. Im Jahr 2018 schloss sie den SODA-Master am HZT mit ihrem Stück Tales From a State of Shemergency ab. Ihr Stück Gender Euphoria feierte innerhalb der Tanztage Berlin 2019 an den Sophiensælen Premiere. Zuletzt zeigte sie: Work on Progress (HAU), Under Pressures (Gessnerallee, Zürich) und Boys Night Out (Abbotsford Convent, Melbourne).
olympiabukkakis.com

[Quelle: sophiensaele.com]

Du weißt, dass die Leute sagen, alles geschieht aus einem bestimmten Grund. Also ich denke, das ist eine schreckliche Behauptung, eine dumme Behauptung. Und die Leute sagen: „Warum sollte dir das passieren?” Und ich sage „Warum sollte es mir nicht passieren?“ Niemand ist etwas Besonderes, niemand… Guten Menschen passieren gute Dinge… und schlechten Menschen genauso… und schlechte Dinge passieren jedem…
Leonie Hughes, Krankenschwester, Mutter, Großmutter, Tante von Olympia Bukkakis

In einem Jahr der kollektiven und persönlichen Traumata führte Olympia Bukkakis vier Interviews mit cis-geschlechtlichen Frauen in ihrer Familie: mit ihrer Mutter, zwei Tanten und ihrer kleinen Schwester. Sie sprachen über leidvolle Erfahrungen, häusliche und außerhäusliche Arbeit und Ausdauer. Aus diesen Gesprächen, ihren eigenen persönlichen Erfahrungen und den Gegenständen und Handlungen, mit denen wir uns im alltäglichen Leben beschäftigen, entwickelte Olympia zusammen mit Kollaborateur*innen Aufführungsmaterial.

Für A Touch of the Other greift Olympia auf ihren Hintergrund als Drag- Künstlerin zurück und erkundet das Potenzial dieser Art von Performance, um sich mit den gelebten Erfahrungen und Kenntnissen von Frauen auseinanderzusetzen. Die Unterschiede und Überschneidungen zwischen Bukkakis‘ verkörperter Existenz als Trans-Drag-Performerin und der ihrer weiblichen Cis-Verwandten aus einer weißen Arbeiterfamilie in Neuseeland werden mit der traditionellen Beziehung zwischen Drag-Performance und den Frauen, die sie „imitiert“, ins Gespräch gebracht. Dabei setzt sie sich kritisch mit der etablierten Tradition innerhalb der Drag-Performance auseinander, Sprache und Manierismen von Frauen aus der Arbeiterklasse darzustellen.

Olympia Bukkakis etabliert in ihrer Performance feminisierte Arbeit als eine Sphäre, die (Drag-)Performer*innen und arbeitenden Frauen gemein ist. Diese Gemeinsamkeit bietet Möglichkeit zu einer Solidarität, die sexuelle, geschlechts- und generationsbedingte Unterschiede überwindet.

[Quelle: Abendzettel]

TFB Nr. 1476

Besetzung & Credits

KONZEPT, PERFORMANCE, CHOREOGRAFIE: Olympia Bukkakis
DRAMATURGIE: Allison Wiltshire
BÜHNENBILD, VIDEO: Camille Lacadee
LICHT: Maika Knoblich
TON: Lyra Pramuk
KOSTÜM: Jay Barry Matthews
PRODUKTION: Lisa Gehring
PRODUKTIONSASSISTENZ: Paul Niedermeyer
CHOREOGRAFISCHE ASSISTENZ: Am Ertl
TEXT: Mindy Grumley, Daisy Grumley, Leonie Hughes, Tracey Maginn

Eine Produktion von Olympia Bukkakis in Koproduktion mit SOPHIENSÆLE.
Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds.

Sophiensæle

Sophienstraße 18
10178 Berlin

sophiensaele.com
Karte

Tickets: (030) 283 52 66

Videodokumentation

Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:

Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin

Olympia Bukkakis / Trailer und Videodokumentationen

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