Texte zur Produktion
In „Böse Körper“ nähert sich Christoph Winkler von einer tänzerischen Ausgangsposition dem Problem der Darstellung „böser“ Charaktere an. In Theater und Film findet die Ver- Körperung von Personen und Figuren durch andere Personen als Prinzip statt – die Domäne des Schauspielens. Viele Schauspieler lieben diese Rollen, denn sie scheinen die anspruchsvollsten und interessantesten zu sein. TänzerInnen hingegen verleihen ihren Körper nur ungern – denn man ist immer tatsächlich dieser Körper.
Im Juni 2011 geht das Projekt mit dem Tanzsolo „Baader – Choreografie einer Radikalisierung“ im Ballhaus Ost in die zweite Phase.
ligia manuela lewis wurde in santo domingo (dr) geboren und wuchs in venice, florida auf. sie schloss ein studium in tanz/choreografie der virginia commonwealth university ab und zog 2005 nach europa. 2010 erhielt sie ein stipendium des danceweb europe. ligia arbeitete u.a. mit der theaterkompanie superamas, war mit der tanzkompanie les ballets c de la b auf tournee und kollaboriert regelmäßig mit lewis fever. ihre erste eigene arbeit „a call for empathy“ (in kollaboration mit martin hansen) hat sie 2008 in den sophiensælen präsentiert, „you first then me“ wurde 2009 im rahmen des nrw sommer residenzprogramms erarbeitet. in kürze wird die zweite kooperation mit der choreografin kat valastur, „adlibdances“ im hau präsentiert. zurzeit arbeitet ligia an einem neuen solo mit dem titel „kheartz“.
pablo esbert lilienfeld aus spanien studierte in madrid audiovisuelle kommunikation an der complutense university und zeitgenössischen tanz am real conservatorio profesional de danza. er arbeitete u.a. mit alias und philippe saire, pedro berdayes, carmen werner und sudhum und in diversen theaterproduktionen und musikfilmen mit. beim wettbewerb xix certamen de coreográfico in madrid zeigte pablo erstmals eine eigene arbeit und wurde daraufhin zu einem residenzprogramm in la caldera in barcelona eingeladen. im rahmen der residenz entstand „ojos en glosa“, sein erster video-tanz, der auf festivals in madrid und barcelona gezeigt wurde. 2009 erhielt pablo ein stipendium von la casa encendida in madrid für seine neueste arbeit „edit“, die 2010 ebendort premiere feierte.
claire lissaman aus neuseeland arbeitete acht jahre lang mit verschiedenen choreografinnen, u.a. mit michael parmenter, malia johnston, raewyn hill und chris jannides. 2009 schloss sie sich der footnote dance company an und wurde für ihre performance eines solos von kristian larsen beim auckland dance festival mit dem best female performer award ausgezeichnet. sie war 2005 stipendiatin von danceweb in wien und zog 2010 nach berlin. seitdem war sie u.a. in davis freeman/randomscream’s „too shy to stare“ bei impulstanz wien zu sehen. darüber hinaus tanzte und choreografierte claire das solo „landing“ und arbeitete mit den künstlerinnen libia castro und ólafur ólafsson an einer audioperformance, die bei der kommenden biennale venedig präsentiert wird.
anna pehrsson aus schweden erhielt ihre tanzausbildung an der ballet academy (1997-2000) und in der performing group (2000-2001) des university college of dance and choreography in stockholm. von 2005- 2006 arbeitete sie am stockholm city theatre unter der künstlerischen leitung von benny fredriksson, von 2006-2007 war sie mitglied der alias compagnie (ch) unter der leitung von guilherme botelho. annas mittlerweile zehnjährige tänzerische praxis ist von kollaborationen mit zahlreichen gruppen und choreografinnen, u.a. mit birgitta egerbladh (s), palle dyrvall (s/be) und der recoil performance group (dk) geprägt. ein projekt mit deborah hay ist in planung. sie unterrichtet profiklassen für zeitgenössische technik in schweden und dänemark.
gill viandier, geboren 1974 in der normandie, lebt seit 2009 in berlin. vor seiner ausbildung als zeitgenössischer tänzer schloss er 1997 sein architekturstudium mit diplom ab. seit zehn jahren tanzt er mit verschiedenen choreografinnen, u.a. jackie taffanel, michèle murray, didier théron, hélène cathala, georges appaix, mickaël cros, christophe haleb, patrice barthès, emmanuelle vo-dinh und philippe saire. er arbeitete außerdem mit kathleen reynolds, abraham hurtado, willi dorner und william forsythe. im rahmen der tanznacht 2010 in berlin nahm er mit 25 anderen choreografinnen an „the village“ teil. als musiker (klavier, klarinette) und lyrischer chor- und solosänger nimmt gill zudem an unterschiedlichen musikalischen projekten teil. darüber hinaus entwirft er bühnenbilder und organisiert performances, die den öffentlichen stadtraum und die rolle der zuschauerinnen untersuchen.
Besetzung & Credits
Konzept/ Regie: Christoph Winkler
Von und mit: Anna Pehrsson, Gill Viandier, Ligia Manuela Lewis, Pablo Esbert Lilienfeld, Claire Lissaman
Dramaturgieassistenz: Zohar Frank
Bühnenbild: Matthias Nebel
Kostüme: Lisa Kentner
Licht: André Schulz
Verwendete Musik: N. Paganini Capricci per Violini Solo, Thomas Zehetmair
Produktionsdramaturgie: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro
Eine Produktion von Christoph Winkler und sophiensæle. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds. Mit freundlicher Unterstützung von DOCK 11 und Uferstudios Berlin.
Sophiensæle
Videodokumentation
Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:
Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin
Christoph Winkler / Trailer und Videodokumentationen
- Christoph Winkler: Interview / Portrait Christoph Winkler (2017)
- Christoph Winkler: Four Non Blondes (Onlinefilm) (2024)
- Christoph Winkler: Four Non Blondes (2024)
- Christoph Winkler: Songs & Dances about the Weather (2023)
- Christoph Winkler: Stay on it (Onlinefilm) (2022)
- Christoph Winkler: Radical Minimal – Coming Together (2022)
- Christoph Winkler: Radical Minimal – Come out (2022)
- Christoph Winkler: Radical Minimal – Stay on it (2022)
- Christoph Winkler: A BEGINNER’S GUIDE TO WORLDBUILDING (2022)
- Christoph Winkler: We are going to Mars (2022)
- Christoph Winkler: Senedon (2020)
- Christoph Winkler: Balafon Phase (2020)
- Christoph Winkler: It’s all forgotten now – A performative Mixtape for Mark Fisher (2020)
- Christoph Winkler: It’s all forgotten now – A performative Mixtape for Mark Fisher (Onlinefilm) (2020)
- Christoph Winkler: On HeLa – The Color of Cells (2019)
- Christoph Winkler: Speak Boldly – The Julius Eastman Dance Project (2018)
- Christoph Winkler: SHUT UP AND DANCE (2018)
- Christoph Winkler: Die Bretter, die die Welt bedeuten (2018)
- Christoph Winkler: Ernest Berk – The Complete Expressionist (2018)
- Christoph Winkler: Sheroes (2017)
- Christoph Winkler: Black Cyborg or If I Had a Heart for Whom Would it Beat (2017)
- Christoph Winkler: Crossing Half of China to Sleep With You (2017)
- Christoph Winkler: Five Studies on Post-Colonialism – Study 5: The Lion and The Dragon (2016)
- Christoph Winkler: Five Studies on Post-Colonialism – Study 4: Dancing Like a White Guy (2016)
- Christoph Winkler: Five Studies on Post-Colonialism – Study 3: Persisches Haar (2016)
- Christoph Winkler: Five Studies on Post-Colonialism – Study 2: Seeing Alvin Ailey (2016)
- Christoph Winkler: Five Studies on Post-Colonialism – Study 1: Can Asians Dance? (2016)
- Christoph Winkler: Urban Soul Café (2016)
- Christoph Winkler: GOLDEN STARS ON BLUE (2015)
- Christoph Winkler: La Fille – Portrait eines Kindes (2015)
- Christoph Winkler: Hauptrolle (2014)
- Christoph Winkler: Abendliche Tänze – Ein TANZFONDS ERBE Projekt (2014)
- Christoph Winkler: Das Wahre Gesicht – Dance Is Not Enough (2013)
- Christoph Winkler: RechtsRadikal (2013)
- Christoph Winkler: Dance! Copy! Right? (2012)
- Christoph Winkler: Maldoror – Amped (Böse Körper – Teil 3) (2011)
- Christoph Winkler: Baader – Choreografie einer Radikalisierung (2011)
- Christoph Winkler: Taking Steps (2010)
- Christoph Winkler: A Taste of Ra (2009)
- Christoph Winkler: Biopics / Introducing Travis & Dennis (2009)
- Christoph Winkler: Saal A (2009)