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Aufnahme: 23.11.2017 , Sophiensæle (Video © Walter Bickmann)

Peter Pleyer

Cranky Bodies Dance Reset

Sophiensæle

Texte zur Produktion

CHOREOGRAFIE
Wenn Cranky Bodies Dance Reset die Rückkehr zur großen choreografischen Form ausruft, verweist diese Geste auf ein erweitertes Verständnis von Choreografie. Ein Ensemble aus neun Tänzer_innen erarbeitet zusammen mit Musik und Stage Design komplexe choreografische Strukturen, die sich über die gemeinsame Praxis artikulieren und ausdifferenzieren. Das Projekt verweist auf eine choreografische Praxis in Tradition der Post-Judson Ära, die Improvisation und Choreografie nicht mehr als Gegensatzpaare behauptet. Cranky Bodies Dance Reset betont die Komplexität, Ambiguität, das Unvorhersehbare und Eklektische in der choreografischen Praxis.

CRANKY* BODIES* DANCE* RESET* (BUILT TO LAST)
Fünf Arbeiten der Choreografinnen Trisha Brown, Lucinda Childs, Stephanie Skura, Meg Stuart und Sasha Waltz dienen als Inspiration für die tänzerische Recherche, ohne selbst zum Gegenstand von Rekonstruktion oder Zitat zu werden. Cranky Bodies Dance Reset versteht sich als lebendiges, wandelbares Gedächtnis/Archiv, das sich einer eindeutig rekonstruierbaren Herleitung verweigert, zwischen Aneignung und Abgrenzung changiert und seine Aktualisierungen stets neu verhandelt.

1982 CHOREOGRAFIERTE LUCINDA
CHILDS DANCE
Nach den Experimenten der 1960er und 70er Jahre nennt Lucinda Childs ein Stück mit komplexen Strukturen, das in der gleichberechtigten Zusammenarbeit der Künste: Musik, Film, Tanz – Phil Glass, Sol LeWitt, Lucinda Childs entsteht – schlicht Dance.

1984 CHOREOGRAFIERTE TRISHA BROWN
SET AND RESET
Hier entstand in der Zusammenarbeit von Brown, Robert Rauschenberg und Laurie Anderson eines der ersten Stücke, mit der Trisha Brown ihre eigene Company etablierte. Ermöglicht wurde dies durch die gemeinsame Trainingsgrundlage in release-basierten Techniken, welche die Tänzer_innen verband und es ihnen ermöglichte hoch komplexe choreografische Strukturen zu bewältigen.

1988 CHOREOGRAFIERTE STEPHANIE SKURA
CRANKY DESTROYERS
Zur Musik von Beethoven entwickelte Skura eine auf Improvisation basierte Choreografie. Nach den formalen Experimenten der Judson Church wurde hier vor allem ein Bezug zu dem, was Skura selbst als Politics of Method beschreibt, deutlich: Stücke seien politisch aufgrund der Art und Weise, wie sie gemacht werden.

1999 CHOREOGRAFIERTE SASHA WALTZ
KÖRPER
Nach den Jahren der durchaus narrativen Tanz-Theater-Stücke setze Sasha Waltz mit dem Wechsel an die Schaubühne hier eine Form der Choreografie, die grundlegend durch ihr Studium an der SNDO, sowie ihrer Arbeit mit Lisa Kraus (Trisha Brown DanceCompany) Yoshiko Chuma und Mark Tompkins inspiriert war.

2014 CHOREOGRAFIERTE MEG STUART
BUILT TO LAST
Mit diesem Stück lotet Meg Stuart unterschiedliche Möglichkeiten choreografischen Arbeitens aus: Tanzen zu Musik, Energiearbeit und Transformation, neue Formen des Schamanismus, das Spiel mit historischen Referenzen sowie die kompositorische Verknüpfung der Ebenen von Bühnenbild und Kostüm.

CRANKY CAST
Zurück zur große choreografische Form!, das heißt auch, die marginalisierten Themen, Methoden und Akteur_innen des zeitgenössischen Tanzes ins Zentrum zu rücken. Dazu gehört es, tänzerische Praktiken zu erproben, die Möglichkeiten der Unterbrechung, Verweigerung und Spielräume einfordern. Der Gedanke mit einem Ensemble aus Tänzer_innen längerfristig arbeiten zu können, jene notwendige Gewohnheit und Vertrautheit zu entwickeln, auf deren Basis sich wiederum neue Ideen erst entwickeln können, ist für das Projekt zielführend.

PETER PLEYER träumte einst, er sei der Sohn von Steve Paxton und Robert Rauschenberg. Mit ausgeprägter Vorliebe für Geschichten, Häkeln und Tanzimprovisation widmet er sich diesen Leidenschaften in seinen Werken Ponderosa Trilogy (Tanznacht Berlin, ImPulsTanz Wien), Visible Undercurrent (Sophiensæle Berlin) und Moving The Mirror (Ujazdowski Schlosszentrum für zeitgenössische Kunst in Warschau, ImPulsTanz Wien) und teilt sie mit seinem Publikum. Der Lehrer, Tänzer, Aktivist, ehemalige Dramaturg und Kurator von Tanztage Berlin (2007-2014) beschäftigt sich intensiv mit der Post-Judson-Avantgarde, queeren Ideen, Aids-Aktivismus, neuen schamanischen Aktionen und oraler Tanzgeschichte.

TAMÁS BAKÓ schloss sein Studium an der Budapest Dance School 1995 ab. Seither arbeitet/e er mit verschiedenen Ensembles und Choreograf_innen wie Ismael Ivo, dem Marco Santí Dance Ensemble, der Off Dance Company und Artus – Company of Gábor Goda, Iván Angelus, Rui Horta, Réka Szabó, Zsuzsa Rózsavölgyi, Eszter Gál. Vicky Schick, Scott Wells, Zoltán Nagy, Laura Vera Esperanza und Patrick Kelemen. Zurzeit arbeitet er als Lehrer für zeitgenössische Tanzimprovisation an der Budapester Contemporary Dance Academy.

ALEKSANDRA BORYS erhielt einen Master of Art and Science von der Central Saint Martin’s University of the Arts in London und einen BA in zeitgenössischem Tanz von CODARTS, University of the Arts in Rotterdam. Sie arbeitet in den Bereichen Choreografie, Video, Installation, Astronomie, Kosmologie und Ökologie. 2015 erhielt sie das Forschungsstipendium von Grazyna Kulczyk für Kunst- und Wissenschaftsforschung in den Bereichen Choreografie und Astronomie, ein Jahr zuvor das Stipendium Mloda Polska 2014 für die Forschung zur Wanderkunst und 2010 das Stipendium des polnischen Ministeriums für Kultur und Nationalerbe.

MÁRCIO KERBER CANABARRO ist Tänzer mit einem BA in Social Communication von UNIJUI (RS – BR) und Performing Major von SEAD (AT). Er arbeitet mit verschiedenen Choreografen wie Adrienn Hod, Meg Stuart und Peter Pleyer zusammen.

OLIVER CONNEW choreografiert, babysittet und unterrichtet Englisch. Er ist Absolvent der New Zealand School of Dance mit Schwerpunkt klassisches Ballett. Ein ebenso bedeutender Bestandteil seiner Tanzausbildung war seine Teilnahme an den Smash Berlin Experimental Performance Programmen 2013 und 2014.

MOR DEMER ist Choreografin und Tänzerin. Vor kurzem absolvierte sie ihr Exerce-Studium am ICI-CCN in Montpellier (F) mit einem MA in Choreografie. Geboren und aufgewachsen im israelischen Kibbutz Dvir begann sie schon früh mit dem Tanzen und absolvierte ihre Ausbildung bei der Vertigo Dance Company von 2007 bis 2010, und 2010 bei Ponderosa, P. O. R. C. H. Sie arbeitet/e als Tänzerin mit der vertigo young company und arbeitet/e mit verschiedenen Choreograf_innen, darunter Tino Sehgal This Variation, Meg Stuart/Damaged Goods Atelier III, Projectioning Space und Peter Pleyer Visible Undercurrent.

BJÖRN IVAN EKEMARK ist ein Berliner Tänzer, Performer und queerer Chaosmoderator. Er arbeitet in und an dem amorphen Kollektiv TENT und hat mit Peter Pleyer in seinem letzten Projekt Moving the Mirror zusammengearbeitet. Er studierte Zirkus an der Escola de Circ Rogelio Rivel, Textilkunst an der Nyckelvikskolan und beendet derzeit sein BA-Studium am HZT Berlin.

KA RUSTLER arbeitet in den frühen 1980er Jahren an der SNDO (Theater School for New Dance Development, Amsterdam) mit wegweisenden Choreograf_innen auf dem Gebiet der Improvisation und des zeitgenössischen Tanzes. Sie war Mitglied der Tanzfabrik Berlin sowie Co-Autorin von zahlreichen Produktionen. Sie kollaboriert/e mit Künstler_innen wie Kurt Koegel, Nien Mari Chatz, Lani Nahele, Steve Paxton, Bob Rease u.v.a. Ka ist Body-Mind Centering® Practitioner und Somatic Movement Educator. Ihre performative Recherche gilt neurowissenschaftlichen Verbindungen und choreografischen Strategien dieser Methoden und Körperpraktiken. Sie ist Mutter von zwei Kindern.

ALISTAIR WATTS ist Tänzer und Choreograf aus Australien mit Bühnenbildhintergrund. Er hat einen MA in Architektur von der University of Sydney und ist Absolvent des BA Dance, Context and Choreography am HZT Berlin. 2016 nahm er am danceWEB-Stipendienprogramm in Wien teil. Er arbeitete mit Zuzanna Ratajczyk, Ewa Dziarnowska, Miriam Kongstad, Liz Rosenfeld und mit Ivan Ekemark im Projekt NFAT – Neurotic Faggots Arranging Things zusammen.

MICHIEL KEUPER ist interdisziplinärer Künstler mit einem Hintergrund in Malerei und Modedesign. Als Visual Composer of Sorts stellt er Formen, Bilder und Farben gegenüber und wendet seine Vision auf verschiedenste Projekte an. Er schätzt die Zusammenarbeit, das Teilen und Interagieren. Er glaubt an die transzendente Magie der Improvisation, den Moment, in dem 1 + 1 zu 3 wird. Zuletzt arbeitete er mit Maria F. Scaroni, Joanna Leśnierowska, Meg Stuart, Lea Moro, Jess Curtis und Claire Cunningham. Seine Bühnenbilder für Peter Pleyer und Jeremy Wade wurden in die Frieze d/e Blog Highlights von 2014 aufgenommen.
michielkeuper.com

MARTIN SIEWEKE verfolgt in seiner Arbeit mit Objekten oder Materialien das Ziel, sie von ihrer absichtlichen Nutzung loszulösen und stattdessen skulptural zu bearbeiten, ohne einer bestimmten Form oder Methode zu folgen. Seine künstlerische Forschung ist stark von den Grundzügen des Materials wie Textur, Gewicht oder Farbe geprägt. Er produzierte Accessoire-Kollektionen und ist derzeit an der Bühnen- und Kostümbildgestaltung von Performance-Produktionen beteiligt.

MARC LOHR spielt und komponiert Musik für Instrumente, bewegliche Körper und elektronische Maschinen. Er beschäftigt sich mit Musik und Improvisation.
marclohr.com

ALEXANDRA HENNIG ist eine Berliner Dramaturgin im Bereich zeitgenössischer Tanz und Performancekunst, u.a. für Peter Pleyer und Lea Moro. Zurzeit arbeitet sie als Tanzkritikerin und Autorin für Tanzschreiber Berlin, tanzraumberlin, die Berliner Zeitung und zusammen mit Johanna Withelm für das ada Studio Berlin. Sie ist Mitbegründerin des Blogs Viereinhalb Sätze. Texte über Tanz. Seit 2015 kuratiert sie das Festival S. o. S. – Students on Stage im ada Studio Berlin, gemeinsam mit Cilgia Gadola und Johanna Withelm.

CHIEN-HUNG KUO, 1987 in Taiwan geboren und schloss dort sein Studium der Theaterwissenschaft mit Schwerpunkt Lichtdesign an der National Taiwan University of Art ab. Seither arbeitet er für Theater, Tanz, Ausstellung oder Film als Lichtdesigner und Beleuchter. Sein Interesse gilt der Erkundung und Gestaltung von unterschiedlichen theatralen Räumen mit und jenseits der großen Bühnen.

[Quelle: Abendzettel]

Tanzschreiber Artikel auf www.tanzraumberlin.de

TFB Nr. 1128

Besetzung & Credits

Konzept, Choreografie: Peter Pleyer
Von und mit: Tamás Bakó, Aleksandra Borys, Marcio Canabarro, Oliver Connew, Mor Demer, Ivan Ekemark, Ka Rustler, Alistair Watts
Kostüme, Set: Michiel Keuper
Musik: Marc Lohr
Dramaturgie, Recherche: Alexandra Hennig
Produktionsleitung: Cilgia Gadola
Produktionsassistenz: Ece Tufan

Eine Produktion von Peter Pleyer in Kooperation mit SOPHIENSÆLE.
Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.
Mit freundlicher Unterstützung von DOCK 11 Berlin.
Besonderen Dank an: Peter W. Karg, Lynh Nguyen, Maria Scaroni, Benoît La Chambre, Katarzyna Szugajew, Stephanie Maher, Kirsten Maar, Zwoisy Mears-Clarke

Sophiensæle

Sophienstraße 18
10178 Berlin

sophiensaele.com
Karte

Tickets: (030) 283 52 66

Videodokumentation

Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Europa hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:

Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin

Peter Pleyer / Trailer und Videodokumentationen

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