Texte zur Produktion
Tanztechniken schreiben sich mit der Zeit – Lage für Lage – in den Körper ein. Sie werden ein Teil von ihm, bestimmen seinen Ausdruck, treiben ihn zur Perfektion. Die Technik brennt sich in den Körper des Tänzers, lässt ihn zur Maschine werden. Zum Cyborg. „Explicit Content“ ist Aufbegehren und Lust zugleich. Widerstand gegen die rigide, artifizielle Form, der kein Virtuose zu entkommen vermag und das unbändige Vergnügen in der Technik aufzugehen, die Unzulänglichkeiten des Körpers hinter sich zu lassen. Lustvoll quetscht er sich in die vorgegebene Form und triumphiert, wenn die Maschine Tanz ihn überrollt.
Sergiu Matis wurde in Cluj-Napoca, Rumänien, geboren. Seine professionelle Karriere begann am Tanztheater Nürnberg, wo er mit vielen verschiedenen Tänzern und Choreografen wie Daniela Kurz, Stijn Celis, Jo Strømgren, Catherine Guerin, Rodolfo Leoni, Russell Maliphant, Lionel Hoche, Jo Kanamori, Rui Horta, Javier de Frutos, Andre Gingras und Jorma Elo zusammenarbeitete. Seit 2008 lebt Sergiu Matis in Berlin und arbeitete unter anderem mit Colette Sadler, Yossi Berg und Oded Graf. Zusätzlich choreografierte er eigene Stücke wie Human Nature, Landing, ThreeDoors.Search, Crossover Dreams, 89. Grenzenlos, Ploaie de vara, Ending-dong und fünf kleinere Stücke für „Tanzkunst“ des Neuen Museums Nürnberg. Anfang 2014 schloss er sein Masterstudium Solo/Dance/Authorship (SODA) am HZT Berlin ab. Er ist außerdem in den Stücken Continu, Métamorphoses und Matsukaze, sowie in der neuen Choreografie Sacre von Sasha Waltz zu sehen.
Mila Pavićević wurde in Dubrovnic, Kroatien, geboren. Sie schloss ihr Masterstudium in Performance Dramaturgie an der Academy of Drama in Zagreb ab. Sie ist Mitglied des Centre of Drama Art und Teil der Redaktion des Performing Art Magazins „Frakcija“. Als Dramaturgin und Schriftstellerin arbeitete sie in Stadttheatern und als Freelancerin. Ihre primären Interessengebiete sind die Tanzdramaturgie und der Materialismus. Sie kolaborierte mit Künstern wie Irma Omerzo, Zrinka Uzbinec, Sergiu Matis, SIMKA und Goran Sergej Pristas.
Maria Walser begann ihr Studium bei der Heinz-Bosl Stiftung für Balett in München und schloss ihr Studium 2004 mit einem Diplom in Bühnentanz an der Palucca-Schule, Dresden, ab. Sie realisierte eigene Arbeiten wie „last descent“ und „der Schwarze Komet“. Am Theater arbeitete sie mit Regisseuren wie Ekat Cordes, Herbert Fritsch, Alexander Müller Elmau, sowie verschiedenen Choreografen wie Beate Höhn, Randi de Vlieghe, Steffi Sembdner, Britta Wirthmüller und MS Schrittmacher Bereits in „Keep It Real“ und „Fake It“ arbeitete sie mit Sergiu Matis.
Luis Alberto Rodruigez erhielt seine Ausbildung an der Ailey School, H.School for the Performing Arts und schloss sein Studium an der Juilliard School, ebenfalls New York City, USA, ab. Seit 2006 ist er am Cullberg Ballett engagiert. Er arbeitete u.a. mit Choreografen wie William Forsythe, Lloyd Newson, Eszter Salamon, Christoph Winkler, Josep Caballero, Ayman Harper und bereits in „Keep It Real“ & „Fake It – The Real Deal“ mit Sergiu Matis.
Kyan Bayani wuchs in Luxemburg auf. Er ist Komponist und und Sounddesigner für Film und Performances. Nachdem er seinen BA Business, Nottingham Trent University, England, einen Master in International Relations and World Order, Leicester University, England, schloss er seine Studien mit einem Master in Sound Studies – Akustische Kommunikation an der UDK, Berlin, ab. Seitdem realisierte er diverse eigene Projekte und Arbeitete mit Choreografen wie Je-Ae Lim und Sergiu Matis.
Lena Schmid wurde in Zürich geboren. Nach einer Lehre zur Schneiderin, studierte sie Bühnen- und Kostümbild an der Toneelacademie Maastricht und an der Akademia Sztuk Pieknych in Warschau. Von 2011 bis 2013 war sie Bühnenbildassistentin am Central Theater Leipzig unter der künstlerischen Leitung von Sebastian Hartmann. Als Bühnen- und Kostümebildnerin arbeitete sie mit Alexander Eisenach, Manuel Harder, Martin Laberenz und Robert Borgmann zusammen. Ihre jüngsten Arbeiten als freischaffendee Bühnen- und Kostümbildnerin brachten sie ans Schauspiel Frankfurt, BAT Theater Berlin und an der Oper Heidelberg mit den Regisseuren Alexander Eisenach, Gordon Kämmerer und Clara Kalus. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Besetzung & Credits
Konzept: Sergiu Matis
Performance: Sergiu Matis, Maria Walser, Luis Rodriguez
Dramaturgie: Mila Pavićević
Sound: Kyan Bayani
Licht: Sandra Blatterer
Kostüm: Lena Schmid
Produktion: David Eckelmann
Eine Produktion von Sergiu Matis in Koproduktion mit der Uferstudios GmbH, im Rahmen des Projekts „Life Long Burning“ mit Unterstützung des Kulturprogramms der Europäischen Union, Tanzfabrik Berlin, gefördert durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten.
Tanzfabrik Berlin / Wedding
Uferstr. 23
13357 Berlin
Videodokumentation
Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:
Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin
Sergiu Matis / Trailer und Videodokumentationen
- Sergiu Matis: Interview / Portrait Sergiu Matis (2019)
- Sergiu Matis: Warp Renderings (2024)
- Sergiu Matis: Blazing Worlds (2023)
- Sergiu Matis: DRANG (2022)
- Sergiu Matis: Hopeless. (2019)
- Instant Feedback / Sergiu Matis: Hopeless (2019)
- Sergiu Matis: NEVERENDINGS – Season 2: Daydreams for a Better World (2017)
- Sergiu Matis: NEVERENDINGS – Season 1: 100 Years Revolution (2017)
- Sergiu Matis: Deleted Scenes (2016)
- Sergiu Matis: Duet (2012)
- Sergiu Matis: all of a sudden (Ausschnitt) (2011)
- Sergiu Matis: Doom Room (2010)