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Aufnahme: 06.12.2016 , Sophiensæle (Video © Walter Bickmann)

Christoph Winkler

Five Studies on Post-Colonialism – Study 5: The Lion and The Dragon

Sophiensæle

Texte zur Produktion

christoph-winkler.com

Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen China und afrikanischen Staaten entwickelt sich mit großer Dynamik. Beim letzten Treffen des Forum on China-Africa Cooperation in 2015 kündigte der chinesische Präsident Xi Jinping an, bis zu 30 Milliarden Dollar zu investieren oder als Kredite aufzulegen. Schon jetzt wird China als neue Kolonialmacht kritisiert. The Lion & The Dragon ist eine Begegnung der Tänzer Naishi Wang und Ahmed Soura. Beide begonnen ihre Ausbildung mit klassischen, chinesischen bzw. afrikanischen Volkstänzen und beschäftigen sich vor diesem Hintergrund mit zeitgenössischem Tanz. Eine Differenz zwischen ihren erlernten, traditionellen Tanzauffassungen liegt im Umgang mit Animismus. Der eine versucht sich in die Seele eines Tieres einzufühlen, der andere stilisiert dessen Abbild und Bewegungen. Ausgehend von diesen Unterschieden, diskutieren die beiden tänzerisch über die Problematik des Ausgleiches zwischen den ökonomischen Interessen Chinas und dem wachsenden Selbstbewusstseins des aufstrebenden Kontinents.

Five Studies on Post-Colonialism
Die kolonialen Tragödien der letzten Jahrhunderte, ausgelöst von einem imperialen Europa, sind wohlbekannt und gerade von Achille Mbembe in Die Kritik der schwarzen Vernunft wieder erzählt worden. Die Effekte des Postkolonialismus hingegen sind oft nicht auf den ersten Blick erkennbar. Sie sind vielschichtiger und erfassen Kultur genauso wie ökonomische Realitäten. Und sie wirken in beide Richtungen. Doch auch hier geht es um Dominanz und Privilegien in unterschiedlichen Einflusssphären – so auch im zeitgenössischen Tanz. Ein Großteil der Techniken, Stile und Praktiken, die in Europa und den USA der 1960er Jahre entwickelt wurden, dominieren heute das, was wir ganz selbstverständlich „Zeitgenössischer Tanz“ nennen. Die heutige Praxis vieler Tänzer_innen wird informiert durch Kategorien wie „Vertrauen“, „Verantwortung“ oder „Emanzipation“. Sie findet statt in einer Arbeitsstruktur die sich an Hierarchien abarbeitet und kollektive Dynamiken favorisiert. Deren Grundlage ist jedoch eine künstlerische Praxis, die auf einem „weißen“ Erfahrungshintergrund basiert (anders als etwa der urbane Tanz). Das ist nicht anders für viele der nichtdeutschen Tänzer_innen, mit denen ich zusammenarbeite und die oft aus ehemaligen Kolonien kommen oder über ihre Familien dahin verbunden sind. Zeitgenössischer Tanz ist die Referenz, aber oft findet dessen Appropriation ihren Ausdruck in einer Körperlichkeit, die sich ihrer Quellen nicht bewusst ist oder selten hinterfragt wird. Dies gilt in gleichem Maße für den eigenen Ansatz oder die Sicht auf das, was ein für uns zeitgenössisches Tanzstück ausmacht. Nach vielen Diskussionen mit außereuropäischen Tänzer_innen und Choreograf_ innen werden in den nächsten Jahren unter dem Titel Studies on Post- Colonialism eine Serie von Stücken erarbeitet, die sich in unterschiedlichster Form mit dieser Thematik beschäftigen. Geplant ist ein Format, das kleinere Arbeiten thematisch an einem Abend verbindet. Dies ermöglicht unterschiedliche Kombinationen der Stücke ohne den Zwang einer abschließenden, finalisierenden Version. Jede der einzelnen Arbeiten ist als Kollaboration zwischen mir und den darstellenden Künstler_innen ausgelegt.
Christoph Winkler

[Quelle: Abendzettel]

Tanzschreiber Artikel auf www.tanzraumberlin.de

Besetzung & Credits

KONZEPT, CHOREOGRAFIE: Christoph Winkler
TANZ, CHOREOGRAFIE: Ahmed Sour, Naishi Wang
AUSSTATTUNG: Lena Mody, Valentina Primavera
TECHNISCHE LEITUNG: Martin Pilz
PRODUKTIONSDRAMATURGIE: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro
Ein Projekt von Christoph Winkler und ehrliche arbeit – freies Kulturbüro in Koproduktion mit SOPHIENSÆLE und monsun.theater Hamburg. Gefördert aus Mitteln des Regierenden Bürgermeisters von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten sowie durch das Nationale Performance Netz (NPN) Koproduktionsförderung Tanz aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags.

Sophiensæle

Sophienstraße 18
10178 Berlin

sophiensaele.com
Karte

Tickets: (030) 283 52 66

Videodokumentation

Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Europa hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:

Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin

Christoph Winkler / Trailer und Videodokumentationen

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