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Aufnahme: 06.12.2024 , Humboldt Forum (Video © Bickmann & Kolde GbR)

MUDA Africa, Ian Mwaisunga

Frozen Power

Geschichte(n) Tansanias | Humboldt Forum

Texte zur Produktion

In der Tanz Produktion „Frozen Power“ führen fünf Performer*innen und ein Live Musiker das Publikum durch eine facettenreiche Geschichte, die von Machtkämpfen, Intrigen und dem gelebten Widerstand gegen die deutsche Kolonialherrschaft im Gebiet des heutigen Tansania erzählt.

Der Choreograf Ian Mwaisunga lässt sein Stück an einer Straßenecke in Dar es Salaam beginnen, wo ein Kaffeeverkäufer dem Publikum eine Geschichte zum Kaffee anbietet – eine Geschichte die so erzählt werden kann oder auch ganz anders. „Frozen Power“ erhebt keinen Anspruch auf Wahrheit, sondern möchte einen Raum öffnen für das Verhandeln von Erinnerung, von geteilter Vergangenheit und möglicher Zukunft.

Inspiriert von der historischen Figur der „Sultana“, einer Herrscherin aus Gegend um Singida, der außergewöhnliche Kräfte zugesprochen wurden, thematisiert das poetische Tanzstück sowohl die Rolle von Herrscherinnen im anti-kolonialen Widerstand, als auch die Notwendigkeit der Wiederaneignung und Re-Imagination historischer Figuren für das heutige Tansania.

MUDA Africa ist ein Produktions­ und Aus­bildungsort für zeitgenössischen Tanz in Dar es Salaam. Gegründet in der Überzeugung, dass Kunst und Kreativität essentiell für die Entwicklung und den Erhalt des sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens sind, ist MUDA Africa heute eines der wesentlichen Zentren der jungen tansani­schen Kreativszene. Als professionelle Schule für zeitgenössischen Tanz hat es zahlreiche Tänzer*innen und Choreograf*innen hervor­ gebracht und präsentiert als Proben­ und Aufführungsort ganzjährig die neusten Eigenproduktionen und Gastspiele aus Tansania und benachbarten Ländern.
mudaafricadance.org

Teddy Mtuta ist eine 24-jährige tansanische Tanzkünstlerin und Absolventin des Muda Africa Trainingszentrums. Sie hat in zahlreichen Produktionen mit lokalen und internationalen Choreografen mitgewirkt, darunter Natamani von Marcel Leeman (Schweiz), Whispers of Unity von Fatuma Bwana Ali (Tansania) und The House Doesn’t Save Me von Estelle Lopez (Spanien). Ihre Kunst umfasst eine Vielzahl von Stilrichtungen, darunter traditionelle, urbane, lateinamerikanische Tänze sowie zeitgenössische afrikanische Tänze.

Happyness Ndaki ist eine 22-jährige tansanische Tanzkünstlerin und Absolventin des Programms für zeitgenössischen afrikanischen Tanz von Muda Africa. Sie hat in renommierten Produktionen wie Frozen Power von Ian Mwaisunga (Dance Life Festival, Kenia, 2024) und Ditoro von Thamsanqa Majela (Kigali Triennale, Ruanda, 2024) mitgewirkt. Ihre Arbeit umfasst Kooperationen mit internationalen Choreografen aus Südafrika, der Schweiz, Spanien und den Niederlanden. Happyness hat bei großen Festivals wie dem Rafiki Festival und Jukwaa Huru performed, wo sie tansanische Traditionen mit zeitgenössischem Tanz verbindet. Sie setzt sich leidenschaftlich dafür ein, Körperstereotype im Tanz zu hinterfragen, und entwickelt sich zu einer führenden Bezugsperson für Tanzkünstlerinnen in der Tansania.

Deosantus Deodati ist ein 23-jähriger tansanischer Tanzkünstler und Choreograf mit einem Diplom in zeitgenössischem afrikanischen Tanz von Muda Africa. Er hat international in Produktionen wie Survive von MANACAN (Südafrika) und Ditoro von Thamsanqa Majela (Südafrika) aufgetreten und war auf Festivals wie Batalo East (Uganda) und der Kigali Triennale (Ruanda) zu sehen. Seine Choreografie Hata Dakika wurde in Goma und Bukavu (DR Kongo) aufgeführt. Deosantus hat Afro-zeitgenössischen Tanz und Yoga für Kinder und Erwachsene unterrichtet, einschließlich Sitzungen für die Codarts Universität (Niederlande). Bekannt für seine Leidenschaft und Vielseitigkeit, kombiniert er tansanische kulturelle Einflüsse mit globalen zeitgenössischen Tanzstilen.

Ulonzi Almasi, geboren im Jahr 2000, entdeckte seine Leidenschaft für Tanz im Alter von 15 Jahren, als er mit Capoeira in den Straßen seines Viertels begann. Fünf Jahre später schloss er seine Ausbildung an der Muda Africa Dance School in Dar es Salaam ab. Als traditioneller und zeitgenössischer Tänzer arbeitete Ulonzi mit Choreografen aus Tansania, Uganda, Ruanda, Italien, Frankreich, Deutschland und Kuba zusammen. Er nahm an bedeutenden Festivals wie Batalo East in Uganda, Dance Life in Kenia und der Kigali Triennale in Ruanda teil. Im Jahr 2022 führte er Haraka Haraka Haina Baraka mit der Cooperativa Maura Morales (Deutschland) auf und trat bei den Asphalt- und Tanz Moderne Tanz-Festivals in Deutschland auf. Im Jahr 2023 performte Ulonzi in Katar bei der Eröffnung der UN-Konferenz LDC5. Neben seinen Auftritten widmet sich Ulonzi dem Tanzunterricht in Tansania, mit dem Ziel, Jugendliche zu inspirieren und seine Gemeinschaft durch kreative Ausdrucksformen zu stärken.

Mahmoud Mbega ist ein 24-jähriger Tanzkünstler aus Daressalam, Tansania. Der Absolvent der Muda Africa Tanzschule ist auf zeitgenössischen und traditionellen afrikanischen Tanz spezialisiert. Mahmoud hat mit lokalen und internationalen Choreografen zusammengearbeitet, darunter Ian Mwaisunga (Tansania), Thamsanqa Majela (Südafrika), Matthieu Nieto (Frankreich), Vanessa Tamburi (Italien), Marcel Leeman (Schweiz) und Maura Morales (Deutschland/Kuba). Sein erstes Solostück Ujana na Tamaa (Jugend und Verlangen) verbindet Tanztechniken mit Bewegungen von Krabben, um die Herausforderungen der tansanischen Jugend zu thematisieren. Dieses Werk wurde beim Time 2 Dance Festival (Tansania, 2022), beim Stuttgarter Solo-Tanzfestival (2023) und bei der UN-LDC5-Konferenz (Katar, 2023) aufgeführt. Als Mitbegründer der African Roots Dance Company widmet sich Mahmoud dem Geschichtenerzählen durch Bewegung und inspiriert sein Publikum mit seiner Kreativität und Hingabe.

Mbwana Mtulia, besser bekannt unter seinem Künstlernamen D’bass Ganun, ist ein talentierter tansanischer Bassist und Qanun-Spieler aus Sansibar. Spezialisiert auf Afro-Fusion, verbindet seine Musik traditionelle Ndengeleko-Rhythmen aus Rufiji mit zeitgenössischen Stilen und schafft so einen einzigartigen Sound mit reichem kulturellem Erbe. Geboren 1988 in Daressalam in eine musikalische Familie, förderte sein Vater früh sein Talent, während seine Mutter ihn in seiner Musikkarriere unterstützte. Er verfeinerte sein Können an der Dhow Countries Music Academy (DCMA) in Sansibar. Im Laufe der Jahre wurde D’bass zu einer bedeutenden Figur der ostafrikanischen Musikszene und trat sowohl solo als auch mit seiner Band bei großen Festivals wie ZIFF, Sauti za Busara und dem Doa Doa Showcase auf. Seine internationalen Kooperationen umfassen Auftritte mit Künstlern wie Sousou & Maher Cissoko und Sadio Sissoko sowie Aufnahmen mit tansanischen Stars wie Diamond Platnumz, Ally Kiba und Q Chief.

Ausstellung, Programm „Geschichte(n) Tansanias“
Das Gebiet des heutigen Tansanias ist geprägt von einer wechselhaften Geschichte. Aufgrund seiner Lage am Indischen Ozean waren die dortigen Gesellschaften schon früh Teil transregionaler Handelsnetzwerke. Während der deutschen Kolonialherrschaft war Tansania Teil der Kolonie „Deutsch-Ostafrika“ (1884/85-1918/19), darauf folgend britische Kolonie „Tanganyika“ (bis 1961). Die Folgen von Unterdrückung, Ausbeutung und Gewalt wirken bis in die Gegenwart. Während des Kolonialismus wurden Tausende von cultural belongings nach Deutschland gebracht. Im Ethnologischen Museum in Berlin befinden sich mehr als 10.000 ‚Objekte‘ aus dem heutigen Tansania.
Ergänzt wird die Ausstellung „Geschichte(n) Tansanias“ durch ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm, das aktuelle, künstlerische Positionen aus Tansania und der tansanischen Diaspora präsentiert, die nicht nur den langen Schatten der Kolonialzeit auf künstlerisch-kritische Art und Weise reflektieren, sondern auch Zukunftsvisionen jenseits kolonialer Narrative formulieren.
Tansanische Künstler*innen aus den Bereichen Film, Tanz, Fotografie, Medien-Kunst und Musik geben Einblick in aktuelle Debatten, Ästhetiken und Strategien der kulturellen (Wieder-)Aneignung.

[Quelle: humboldtforum.org]

TFB Nr. 1957

Besetzung & Credits

Choreograf: Ian Mwaisunga
Dramaturgin / Management: Rachel Kessi
Dramaturgische Beratung: Martin Baasch
Tänzer*innen: Teddy Mtuta, Happyness Ndaki, Deosantus Ivan, Ulonzi Rajabu, Mahmoud Mbega
Produktion: MUDA Africa

Ein Gastspiel der Tanz Company MUDA Africa im Rahmen des Veranstaltungsprogramms „Geschichte(n) Tansanias“ im Humboldt Forum, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Kuratorisches Team des Veranstaltungsprogramms „Geschichte(n) Tansanias“
Martin Baasch und Jacob Häberli, SHF
in Kooperation mit Dar Foto Festival, MERVKI Republic, UWATAB e.V., NAFASI Art Space, SISSO Records, MUDA Africa und Goethe Institut Tansania

Humboldt Forum

Schloßplatz
10178 Berlin

humboldtforum.org
Karte

Videodokumentation

Die Videodokumentation wurde im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags wurden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:

Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin

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