Texte zur Produktion
Meine Augen fliegen über diese in die Materie eingravierte Form. Meine Augen werden in diese Mulde gezogen, ihre Stille und Leere als magnetische Kraft. Seine konkave Form bietet meinem Körper Raum. Mein Verstand fließt durch mein Inneres, meine Fantasien dringen in die Dunkelheit auf dem Grund ein. Ich werde weicher und schmelze in die Form, ich verliere das Gefühl für die Grenzen meines eigenen Körpers. Schwebend in einem Liminalraum zwischen Materie und meinem Selbst, zwischen Unbeweglichkeit und Bewegung. Meine Gedanken wandern. Ich meditiere darüber, was uns eine Form gibt.
Auf der Suche nach einer Definition dränge ich nach vorne und werde direkt vor dir zu einer Skulptur. Die Kontur wird verfolgt, zwischen der Kraft der Materie von innen und den rahmenden Kräften des Auges. Irgendwo zwischen mir und dem anderen. Wer hat entschieden? Warum getrennt?
Feuerfeste Reibung meiner körperlichen Utopie gegen die Wände der normativen Form – zwei Welten treffen aufeinander.
Ist es für dich dasselbe wie für mich? Ist meine Haut die Grenze, gegen die man drücken muss? Jede_r von uns in seiner eigenen Hülle gefangen? Wird es jemals anders sein? Werde ich dir jemals erscheinen können? Werden wir jemals wieder eins sein?
Tchivett
WELCHE BEZIEHUNG pflegen Artefakt und Betrachter_in miteinander – bilden sie ein hierarchisches Gefälle aus Subjekt und Objekt? Ist der Blick ein formendes Moment, das die Skulptur bearbeitet wie formloses Material – oder ist es die Skulptur, die den Blick der/des Betrachtenden lenkt und ihn bearbeitet? Wer bearbeitet wen?
[Quelle: Abendzettel]
TFB Nr. 1275
Besetzung & Credits
CHOREOGRAFIE: Antoine Carle / Tchivett
PERFORMANCE: Camille Käse, Josefine Mühle, Rafi Martin, Zachary Murphy, Hannah Levin
LICHTDESIGN: Elliot Blue
MUSIK: Body Fool
SKULPTUREN: Jeremy Barzic
DRAMATURGIE: Vanessa Budai
Hollow Matters ist entstanden im Rahmen des MA Choreografie am HZT Berlin, mit freundlicher Unterstützung durch den Deutschen Bühnenverein.
TANZTAGE BERLIN 2019
KÜNSTLERISCHE LEITUNG: Anna Mülter
PRODUKTIONSLEITUNG: Johanna Withelm
PRODUKTIONSASSISTENZ: Ece Tufan, Raisa Kröger
DRAMATURGISCHE BEGLEITUNG: Alexandra Hennig, Isabel Gatzke
Die 28. Tanztage Berlin sind eine Produktion der SOPHIENSÆLE.
Gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Mit freundlicher Unterstützung von Goethe-Institut Kairo, mapping dance berlin und Tanzfabrik Berlin e.V.
Sophiensæle
Videodokumentation
Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:
Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin