Zum Inhalt

Externe Medien
Diese Website nutzt Plugins des Videoportals Vimeo. Wenn Sie ein Video zum Abspielen anklicken, stimmen Sie dem Erheben und Weitergeben Ihrer Daten an Vimeo zu und die Verbindung zu einem Vimeo-Server wird hergestellt. Der externe Player von Vimeo wird mit Do-Not-Track Parameter geladen.

Reichweitenmessung
Ihr Zugriff auf unsere Videoinhalte wird mit dem Open Source Webanalysedienst Matomo anonymisiert analysiert.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unserer Datenschutzerklärung.

Aufnahme: 09.02.2019 , OPEN SPACES! / Tanzfabrik Berlin | radialsystem (Video © Walter Bickmann)

Sergiu Matis

Hopeless.

Tanzfabrik Berlin / Wedding

Texte zur Produktion

Die Basis der Performance „Hopeless.“ des Berliner Choreographen Sergiu Matis ist die pastorale Dichtung der Antike, in deren Zentrum eine idyllisch überhöhte Naturbeschreibung steht. Doch was ist im Angesicht von Klimawandel und Erderwärmung übrig von der idyllischen Natur aus den Gedichten Theokrits und Vergils? Sind die Dichter aufgrund ihrer trivialen, erotischen Turbulenzen und ihrer Politisierung der Landschaft vielleicht mit verantwortlich für deren Zerstörung? In „Hopeless.“, der Eröffnungsproduktion des Festivals „OPEN SPACES!“ der Tanzfabrik Berlin, entstehen neue idyllische Schauplätze auf der Basis von Versatzstücken und Überresten: Texte von Theokrit und Vergil, alte und neue Übersetzungen von Idyllen treffen dabei auf Gesänge ausgestorbener Tiere…

Die Darsteller*innen in „Hopeless.“, technologisch optimierte Meerjungfrauen, Nymphen und Hirt*innen, führen den Blick des Publikums in die Irre. Sie besetzen Territorien und konkurrieren verzweifelt um die Aufmerksamkeit des Publikums. Die Relation von poetischer Sprache und Choreographie lässt Wörter jammernd auf Haut prallen und Stimmbänder Bewegung vertonen, um laut schreiend dystopische Szenarien zu verkörpern. Hoffnungslosigkeit ist kein Zustand der Lähmung, sondern eine mächtige Kraft, die uns zum Handeln motiviert.

Sergiu Matis wurde in Cluj-Napoca, Rumänien, geboren. Dort studierte er von 1991-2000 Tanz am Liceul de Coregrafie und anschließend an der Akademie des Tanzes Mannheim als Stipendiat der Tanzstiftung Birgit Keil. Seine Karriere begann am Tanztheater Nürnberg. Seit 2008 lebt Sergiu Matis in Berlin. Er arbeitete u. a. mit Colette Sadler-Stammer Productions, Yossi Berg, Oded Graf, Daniel Kok und Jee-Ae Lim. Im Februar 2014 schloss er als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes den Master Solo/Dance/Authorship (SODA) der Universität der Künste Berlin/HZT ab. Als Choreograph schuf er u.a. die Stücke „Keep It Real“ (2013), „Fake – the real deal“ (2014), „Explicit Content“ (2015), „Simuliert“ (2015), „Deleted Scenes“ (2016) und „Neverendings“ (2017), die in Berlin und international gezeigt wurden. Matis begreift neben dem Körper die Stimme als gleichwertiges Instrument des Tanzes und choreographiert Bedeutung und Ideen mittels Sprache als performativem Text. Seit 2009 tanzt er in verschiedenen Produktionen von Sasha Waltz & Guests.

Martin Hansen studierte Tanz und Choreographie am HZT Berlin und arbeitete unter anderem bereits mit Tino Seghal, Sergiu Matis, Alexandra Pirici, Laurie Young, Ligia Lewis, Christoph Winkler, Chunky Move und dem Kollektiv Not Yet It’s Difficult. Er choreographiert Körper, Sprache und Objekte, um Zeitökonomien und Erinnerungspolitik zu erkunden. Sein Stück „Bastards“ wurde 2016 in den Sophiensælen gezeigt und „If It’s All In My Veins“ bei dem Festival „Dance Massive“ (2017), bevor es nach Hong Kong, Paris und Berlin tourte. Sein Solo „Monumental“ tourte in den letzten fünf Jahren durch ganz Europa. Er engagiert sich für sozialpolitische Aspekte des Kunstschaffens und entwickelt Rahmen und Strukturen, Kollektive und Veranstaltungen in Berlin. 2012 wurde Hansen für die Produktion „Baader“ von der Fachzeitschrift tanz zum Tänzer des Jahres ernannt. Martin Hansen lebt und arbeitet zwischen Berlin und Melbourne.

Manon Parent arbeitet als Tänzerin, Musikerin, Komponistin und Choreographin in Berlin. Ausgebildet am Pariser Konservatorium in zeitgenössischem Tanz und klassischer Violine widmet sie sich seit ihrem Studium der Suche nach Verbindungen von Klang und Bewegung und sucht über Stile und Ästhetiken hinaus nach den ehrlichsten Körpern und Stimmen. Aktuell arbeitet sie mit Ioannis Mandafounis, Jean P’ark, Kareth Schaffer, Sébastian Laurent, Margot Dorléans, Laurent Durupt und Roni Katz zusammen.

Mila Pavicevic ist eine freischaffende Dramaturgin, Schriftstellerin und Lyrikerin. Während ihres Studiums der griechischen Sprache und Literatur sowie der Komparatistik an der Universität Zagreb war sie ebenfalls in Studierendenproteste involviert. Dort entwickelte sie durch Beobachtung der Bewegung von Menschen im öffentlichen Raum ihr Interesse für Choreographie. Mit einem Masterabschluss in Dramaturgie arbeite sie nun in unterschiedlichen Konstellationen in diesem Bereich, vornehmlich in der freien Tanzszene. Ihre literarischen Werke wurden weltweit veröffentlicht und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Sie arbeitet vorwiegend interdisziplinär und in Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen.

Dan Lancea interessiert sich für die Beobachtung von Verhalten in unterschiedlichen Räumen und das Verhältnis zwischen Körpern und Objekten. In seiner künstlerischen Praxis arbeitet er in vielen unterschiedlichen Kontexten und Umgebungen, von Baustellen und Klassenräumen über Theater und Tanzstudios bis hin zu Filmsets und Designbüros.

Sandra Blatterer verbindet in ihrer künstlerischen Praxis verschiedene Arbeitsmethoden miteinander, darunter angefertigte Skizzenzeichnungen, Videomapping, installative Arbeiten mit Licht und insbesondere Performance. Ihre vielschichtigen Werke knüpfen an Performancekunst, Musik, Medienwissenschaft, Photographie, Grafikdesign und Raumarchitektur an, um den Begriff der Performance Art und deren Zusammenhänge erweitern zu können. Zuletzt arbeite sie unter anderem mit Liz Rosenfeld, Meg Stuart, Jeroen Peeters, Jozef Wouters, Monika Grzymala, Maria F. Sciaroni, Begüm Ericyas, Claire Vivianne Sobottke, Anja Müller, Sigal Zouk, Shannon Cooney, Hermann Heisig, Siegmar Zacharias, Laurie Young, Rosalind Goldberg, Sergiu Matis und Tian Rotteveel.

[Quelle: Abendzettel]

TFB Nr. 1287

Tanzschreiber Artikel auf www.tanzschreiber.de

Besetzung & Credits

Konzept und Choreographie: Sergiu Matis
Performance: Martin Hansen, Sergiu Matis, Manon Parent
Text: Sergiu Matis und Mila Pavicevic, basierend auf Übersetzungen von Theokrit und Vergil
Komposition: AGF aka Antye Greie
Dramaturgie: Mila Pavicevic
Ausstattung: Dan Lancea
Kostüm: Philip Ingman
Lichtdesign: Sandra Blatterer
Produktion: Dag Lohde
Choreographieassistenz: Orlando Rodriguez

Eine Produktion von Sergiu Matis.
Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds und die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Koproduziert von der Tanzfabrik Berlin im Rahmen von Open Spaces! und in Kooperation mit dem Radialsystem.
Die Tieraufnahmen stammen aus der Macaulay Bibliothek des Cornell Lab of Ornithology und der Xeno-canto Foundation.

Tanzfabrik Berlin / Wedding

Uferstr. 23
13357 Berlin

tanzfabrik-berlin.de/
Karte

Videodokumentation

Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:

Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin

Sergiu Matis / Trailer und Videodokumentationen

Nach oben