Die Performerin tastet sich entlang innerer Unebenheiten und geologischer Unruhen in Landschaften vor. Sie* begegnet Sedimenten und beginnt, das Relief umzuformen. Dieses Relief ist (auch) der Körper. Ein weiblich gelesener Körper, der sich in ein (Aus-)Graben und Loslösen begibt. Die Performer*in bringt ihre Figur sorgsam drängend zu Fall. Entlang feiner Linien zwischen Posenhaftem und sozial konstruierter Bewegungsmuster schlägt sie Fluchten. Sie* richtet sich in Posen ein, um inne- und standzuhalten, bezieht entschieden Position, stürzt Posen und befreit sich von internalisiertem male/sexualized-gazing, indem sie mit ihrem Blick Blicke ausstellt, mit ihrem Körper Körper verkörpert. Der Körper wird zum Sensor, zum Seismographen, zur Strategie, zur Ermächtigung, zur Sprache, zu einer genussvollen Schlagkraft.

verena herterich (*1994) lebt und arbeitet als Tänzerin, Performerin und Choreografin in Wien. In radikaler Hingabe an die Körperlichkeit erforscht sie das Eröffnen von (sozialen) Räumen und das Loslösen von Kategorien und Zuschreibungen. Sie studierte Zeitgenössischen und Klassischen Tanz an der MUK Wien und der AHK Amsterdam, derzeit MA Social Design an der Universität für angewandte Kunst Wien. Ihre Arbeiten wurden u.a. in den Tanzquartier Wien Studios, Brut Wien imagetanz (handle with care), WUK Wien und Dock11 Berlin gezeigt. Ihre künstlerische Praxis wurde u.a. 2021 durch ein Startstipendium des BMKOES, das Huggy Bears Wien Residenz-Programm 2022 und mit einer LifeLongBurning Research Residency 2024 am ICI-CCN Montpellier-Occitanie gefördert. Als Tänzerin/Performerin arbeitet(e) sie u.a. mit Künstler*innen wie Guy Weizman & Roni Haver (Club Guy & Roni’s Poetic Disasters Club), Ingri Fiksdal, Linda Samaraweerová, Claudia Bosse, Christine Gaigg und Liquid Loft/Chris Haring.

[Quelle: PR-Info]

TFB Nr. 1952