Texte zur Produktion
Zeitliche Abstände verwandeln Geschehnisse in Blasses, Olles, Muffiges oder Erhabenes, Ersehntes und Heiliges. Das betrifft merkwürdigerweise sowohl individuelle Leben wie Bevölkerungen ganzer Länder.
„perfekt (gewesen)“ beschäftigt sich mit Kontakt und Ignoranz gegenüber erstarrten bzw. sich im Wandel befindlichen Strukturen. Wodurch entstehen Scheu, Identifikation und überidentifikation mit Erinnerung und Vergangenem? Bewirkt der „Reiz der Neuheit“ eine zerstörerische überblendung von Vergangenem? Inwiefern berichten Fähigkeiten oder Unfähigkeiten, sich mit Vergangenem zu beschäftigen, von den Gründen, warum ich in meinem Gedächtnis Unbekanntem, Fremdem, Raum schenke oder verweigere.
Gibt es abwesende, aber dominante Bekannte und Unbekannte, die unsichtbar den Raum determinieren? Verhält man sich ihnen gegenüber ignorant, „antennig“ oder demütig?
Bin ich eigentlich „nicht da“? „perfekt (gewesen)“ behandelt körperliche Zustände und Tempi des „Zurückkommens“ ins Jetzt. Welche Berührungsängste zeigen sich als körperliche oder sprachliche Reaktionen auf Unbequemes?
TWO FISH arbeitet seit 2000 als Label für unterschiedliche Formate im Bereich Theater, Tanz und Performance. Die Inszenierungen kennzeichnet die Verflechtung von Körperlichem, Sprachlichem und Gedanklichem, sowie eine durch sich selbst auf die Welt schauende Betrachtungsweise. Der Aufführungsstil arbeitet musikalisch mit Ruhe und Dynamik, die Darsteller agieren in einem minimalistischen Spielstil. Die Stückentwicklungen für Bühnen spielen mit dem vorsichtigen Durchbrechen und Behaupten der „4. Wand“ und werden in fast nackten, bühnenbildlosen Räumen präsentiert.
Besetzung & Credits
Von/ mit: Martin Clausen, Angela Schubot, Lajos Talamonti, Peter Trabner und Jörg Witte
Eine Produktion von TWO FISH in Koproduktion mit dem HAU Berlin.
Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds
HAU Hebbel am Ufer (HAU3)
Tempelhofer Ufer 10
10963 Berlin
Tickets: +49 (0)30 259 004 27
tickets@hebbel-am-ufer.de