Texte zur Produktion
Megumi Eda zeigt ihr Solo mit Live-Video und Musik, das auf persönlichen und imaginären Erinnerungen an ihre Großmutter, einer Militärkrankenschwester aus Japan, basiert.
„Eines Tages erfuhr ich anhand eines Fotos, dass meine Großmutter während des Zweiten Weltkriegs als Krankenschwester für das japanische Militär gearbeitet hatte.
Später sah ich einen Dokumentarfilm über eine Frau, die wie sie als Militärschwester im Krieg gedient hatte. Sie gestand die traumatischen und schrecklichen Erlebnisse, über die sie geschwiegen hatte – und ich konnte diese Bilder nicht vergessen. Vielleicht hatte meine Großmutter eine ähnliche Erfahrung gemacht? Ich weiß es nicht genau…
Please Cry entstand aus den Erzählungen von Krankenschwestern, denen nun endlich erlaubt wurde, am Tag an dem Japan den Krieg verlor, zu weinen. Die zentrale Idee des neuen Projekts ist es, die inneren Vorgänge in den Köpfen von Frauen zu erforschen, die gezwungen sind, in Situationen von Leben und Tod, schnelle Entscheidungen zu treffen, und dies auf abstrakte Weise durch die Kraft der zeitgenössischen Körpersprache und Musik darzustellen.
Ich freue mich sehr, wieder mit der Komponistin und Klangkünstlerin Reiko Yamada zusammenzuarbeiten.“
Megumi Eda ist eine japanische Tänzerin und Filmemacherin. Ihre Karriere begann im Alter von 17 Jahren beim Hamburg Ballett. Sie wechselte danach zum Niederländischen Nationalballett und zur Rambert Dance Company, wo sie u.a. mit Choreograf:innen wie John Neumeier, Jiri Kylian, William Forsythe, Krzysztof Pastor, Twyla Tharp, Christopher Bruce, Lindsey Kemp, Redha Benteifour, Hans van Manen und David Dawson zusammenarbeitete. 2004 zog sie nach New York, beteiligte sich als Mitgründerin von Armitage Gone! Dance an der kollektiven Schaffung neuer Werke. Seit 2014 arbeitet sie auch mit Yoshiko Chuma als Performerin/Filmemacherin zusammen. Im Jahr 2004 gewann sie einen Bessie Award (NYC Dance & Performance Awards). Megumi wurde vom Dance Magazine zur BEST PERFORMERS of 2015 ernannt. Seit 2019 lebt sie in Berlin. Ihr Kurzfilm Endless Correspondences in Zusammenarbeit mit Reiko Yamada wurde für das Pool 21 Internationales TanzFilm Festival ausgewählt. Megumi macht nun einen stetigen Übergang von einer reinen Tänzerin zu einer multimedialen Performance-Künstlerin. Ihr sehr persönliches Stück Please Cry ist ihr Debüt als Performance-Macherin in Berlin.
megumieda.com
[Quelle: dock11-berlin.de]
TFB Nr. 1700
Besetzung & Credits
Konzept / Tanz / Video: Megumi Eda
Komposition / Sound: Reiko Yamada
Eine Koproduktion von Megumi Eda und DOCK ART, gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Vielen Dank an: Nathan Buck, Midori Kondo, Mamoru Kondo, Aiko Eda, Giorgi Eda, Yoshiko Chuma, Karole Armitage, Bill and Janet Buck, Jenny Haack, Yuko Kaseki, Peter Pleyer, Antoine Reserbat-Plantey, Maciej Lewenstein, and Noa Charles & Mona Aiko Buck
Aktuelle Vorstellungen
- 24.10.2024, 19:00 – DOCK 11 / DOCK ART
- 25.10.2024, 19:00 – DOCK 11 / DOCK ART
DOCK 11
Kastanienallee 79
10435 Berlin
Tickets: dock11-berlin.de/theater/service/tickets
DOCK 11 / DOCK ART GmbH
dockart@dockart.de
Videodokumentation
Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:
Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin