Texte zur Produktion
Der (abgekürzte) Schöpfungsmythos der San-Religion besagt, dass Pishiboro von einer Puffotter gebissen wurde und starb. Durch seinen Tod wurde die Welt erschaffen, und sein Haar wurde zu den Wolken, welche die lebensspendende Quelle des Regens erzeugten. Pishiboro ist wieder auferstanden und hat die Menschen erschaffen, doch als er die Menschen beobachtete, stellte er fest, dass sie unvollständig waren. So gab er ihnen Haare, um seine Schöpfung zu vollenden. Durch den Einsatz von Afrofuturismus, Drag, Klangforschung, visuellen Medien und räumlicher Installation werden wir untersuchen, wie wir gemeinsam ein Portal erschaffen können, das uns in transformatives Handeln hinein führt — indem wir den bedeutsamen Zusammenhang von Identität, Energie und Großartigkeit überprüfen: Black People‘s Hair.
GodXXX Noirphiles (Adrian Marie Blount) — Elternteil von Chance Aijuka / nicht-binärer Femme Boi / Gründer*in / Organisator*in / Kurator*in / DJ — leben in Berlin und kommen aus San Diego, CA. Nach dem Studium an der San Francisco State University, wo er*sie ihren BA in Theaterwissenschaften gemacht haben, traten sie in New York auf, reisten mit einer Wandertheatertruppe durch das Land und zogen dann nach Rhode Island, um mit verschiedenen Programmen der Brown University aufzutreten, darunter das Center for Slavery and Justice, Brown/Trinity und Trinity Repertory Theatre. Seit er*sie in Berlin sind, haben Adrian antirassistische und kollektive Heilungsworkshops mit verschiedenen Organisationen wie Dice Festival and Conference und AfriVenir unterrichtet, international aufgelegt, und sind in den Münchner Kammerspielen, der Volksbühne Berlin, dem Gorki-Theater, den Sophiensaelen, dem Ballhaus Naunynstraße und dem English Theatre Berlin (und anderen) aufgetreten. Adrian sind der*die Gründer*in und Hauptorganisator*in des Drag-Kollektivs House of Living Colors für ausschließlich queere und trans BIPoC.
Emerging Change
Wie weit ist dein Werk gekommen? Wen hat es erreicht? Dies ist ein verkörperter Liebesbrief an adrienne maree brown, die Autorin von „Emergent Strategies“. Tanz als Affirmation: „Emergent Change“ ist ein von Makisig Akin und Nara Virgens kuratierter Teaser einer Tanzveranstaltung, die auf den tiefen Grund unserer Fantasien, Träume und verletzlichen Wahrheiten hinabsteigt, welche wir als Geheimnisse hüten. Ein lautloser Traum. Die Veranstaltung offenbart die Dringlichkeit der Neugierde, die in uns entsteht, wenn wir uns inspiriert fühlen. Die Choreograf*innen antworten mit Fragen: Wie hängt Tanz mit Liebe, Trauer und Freude zusammen? Ist der Körper ein Zuhause für deine Gefühle? Wie sieht unser gemeinschaftlicher Gefühlskörper aus? „Emerging Change“ wird am 23. Februar 2022 in der Tanzfabrik Berlin in den Uferstudios als Teil des Festivals „Open Spaces“ präsentiert. Der Abend umfasst die Arbeiten von zwei queeren, lokalen BIPoC-Choreograf*innen aus Berlin, die dabei gleichzeitig auch als Aktivist*innen, Performer*innen und Vermittler*innen auftreten werden.
[Quelle: tanzfabrik-berlin.de]
TFB Nr. 1622
Besetzung & Credits
Konzept, Kostüme, Bühnenbildkonzept & -gestaltung, Sounddesign: Adrian Blount
Videofilmer für Femi und Lexi’s Haar-Bios: Alex Hall
Vorgestellte Künstler*innen: Femi Oyewole, Lexi Dark
Animation: Xixi Diana
Latex: Lupae
Inspirationen & Credits: Solange „Don’t Touch My Hair“, Sun Ra „Nuclear War“, Parliament Funkadelic „Swing Down Sweet Chariot“, Drum Solo Sample von Nat Townsley: Drum Solo-2003 für Drummerworld, Kanye West „Power“, Octavia Butler Parable of the Sower and Kindred, Afrofuturismus von Ytasha Womack, Schöpfungsmythos vom Volk der Saan in Südafrika
Hair Power Tower inspiriert von Nikola Tesla Wardenclyffe Tower.
Emerging Change Ko-Kuratorinnen: Nara Virgens, Makisig Akin
Tanzfabrik Berlin / Wedding
Uferstr. 23
13357 Berlin
Videodokumentation
Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Europa hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:
Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin