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Aufnahme: 20.10.2022 , Kühlhaus Berlin (Video © Bickmann & Kolde GbR)

Christoph Winkler

Radical Minimal – Come out

Kühlhaus Berlin

Texte zur Produktion

Das Projekt Radical Minimal beschäftigt sich mit dem Einfluss der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung auf die Minimal Music unter besonderer Berücksichtigung der Werksgeschichte des zeitgenössischen Tanzes. Bei den Kompositionen handelt es sich um Come Out von Steve Reich, Coming Together von Frederik Rzewski und Stay on it von Julius Eastmann. Diese drei Stücke sind jeweils auf besondere Weise mit dem Civil Rights Movement in den U.S.A. verbunden. Alle drei Kompositionen haben eine unterschiedliche Rezeptionsgeschichte innerhalb der Musik und des zeitgenössischen Tanzes, sowohl hinsichtlich der Art und Weise, wie sie als „politische“ Kunst gelesen werden, als auch durch ihre Positionierung in der Aufführungspraxis.

COME OUT
Am weitestgehend rezipiert in der Tanzszene ist das Stück Come out von Steve Reich. Es basiert auf der Tonbandaufnahme eines jungen afroamerikanischen Mannes, der in einen Fall von Polizeibrutalität bekannt als „Harlem 6“ involviert war.
Sein Statement beschreibt den Moment, als er versucht, Blut aus einem seiner Hämatome zu drücken, um klar zu machen, dass ihm ein Arzt zusteht: „I had to, like, open the bruise up, and let some of the bruise blood come out to show them.“
Steve Reich kreierte daraus eine Tonbandcollage, auf welcher die Originalaussage zunehmend transformiert wird und sich überlagernde SoundLayer so schichten, dass die eigentliche Botschaft des Textes nicht mehr hörbar ist. Während der konkrete Fall der Harlem 6 langsam in Vergessenheit gerät, steht Reichs Komposition als „Memorial“ für diese Ereignisse.
Die beiden Tänzer Oluwafemi Israel Adebajo und Ridwan Rasheed schauen nun mit einer gewissen Distanz auf diesen Fall und diese Komposition. Minimal Music oder überhaupt Minimal Art ist als Genre in afrikanischen Ländern weitgehend unbekannt. Sehr verbreitet ist dagegen der Gebrauch repetitiver Strukturen in Musik und Tanz. So setzt sich ihre Interpretation mit den sich wiederholenden Strukturen der Musik auseinander und kreiert ähnlich wie Steve Reich in der Musik eine sehr dynamische und kraftvolle Choreografie. Sie setzen den historischen Ereignissen ein selbstbewusstes Statement gegenüber.

CHRISTOPH WINKLER ist einer der profiliertesten und vielseitigsten Choreografen Deutschlands. Seine Arbeit umfasst ein weites Spektrum von Formaten und reicht von sehr persönlichen bis hin zu politischen Themen. Unter dem Dach der „Company Christoph Winkler“ bringt er Tänzer*innen aus der ganzen Welt zusammen, um als temporäre Kollektive an einem weiten, inhaltlichen Spektrum zusammenzuarbeiten. Seit 1996 erarbeitete er als freischaffender Künstler mehr als 80 Tanzstücke. 2014 gewann Das Wahre Gesicht den FAUST Preis des Deutschen Bühnenvereins in der Kategorie „Beste Choreografie“. 2016 wurde nochmals der FAUST Preis an eine seiner Produktionen verliehen, als Aloalii Tapu als „Bester Tänzer“ für das Solo Urban Soul Café ausgezeichnet wurde. Außerdem war Winkler Initiator und Kurator von The Witch Dance Project und dem FanFic Festival. In den vergangenen Jahren hat er mit großem Erfolg einige musikalisch inspirierte Produktionen wie Ernest Berk – The Complete Expressionist, Julius Eastman – Speak Boldly oder We Are Going To Mars zur Aufführung gebracht. 2020 wurde Christoph Winkler eine George Tabori Auszeichnung verliehen, im Mai 2022 erhielt er den Deutschen Tanzpreis.
christoph-winkler.com

[Quelle: sophiensaele.com & Abendzettel]

TFB Nr. 1697-02

Besetzung & Credits

KONZEPT: Christoph Winkler
KOMPOSITION: Steve Reich
VON + MIT: Oluwafemi Israel Adebajo, Ridwan Rasheed
VIDEO-EDITING: Gabriella Fiore
VIDEO CONTRIBUTION: Vadim Epstein, Matthias Härtig
KOSTÜME: Marie Akoury
TECHNISCHE LEITUNG: Fabian Eichner
PRODUKTIONSLEITUNG: Laura Biagoni

Eine Produktion der Company Christoph Winkler in Koproduktion mit SOPHIENSÆLE.
Gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa und die Kulturstiftung des Bundes aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Kühlhaus Berlin

Luckenwalder Str. 3
10963 Berlin

kuehlhaus-berlin.com
Karte

Videodokumentation

Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:

Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin

Christoph Winkler / Trailer und Videodokumentationen

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