Texte zur Produktion
IN DER ÜBERTRAGUNG akustischer Phänomene wie etwa Widerhall und Amplifikation auf den Körper, thematisiert STRTCH menschliche Intention und deren Verfremdung.
Drei PerformerInnen übernehmen, verändern, verstärken und interpretieren in sich verändernden Zeitabständen die Bewegungen der jeweils anderen. Durch diese Art der „Komplettierung“, Anpassung oder auch Verballhornung verformen sie permanent die Textur von Gesten und sozialen Situationen, ihren Anfang, ihre Dauer, ihr Ende. Insofern zeigt STRTCH Prozesse von Transformation und Veränderung als einen Akt der Kommunikation und gegenseitigen Interpretation. Aus der Musik entlehnte Begriffe wie looping, Feedback oder scratching werden dabei zu Werkzeugen zur Weitergabe und Verformung physischer und sozialer Dynamik. Inwiefern eröffnet die Wiederholung einer Bewegung die Möglichkeit, mit der in der Bewegung vermuteten Logik zu experimentieren und sie in unvermutete Richtungen zu lenken?
In STRTCH setzt HERMANN HEISIG die mit SLAP/STICK (2013) begonnene Recherche nach dem komischen Potential des Unvorhersehbaren fort und erweitert diese auf eine Gruppe dreier Tänzer. Wurde in SLAP/STICK das absurde Verhältnis eines einzelnen Körpers zum ihn umgebenden Raum zelebriert, so erweitert sich in STRTCH dieses Thema um die Weitergabe und Verformung physischer Dynamik innerhalb einer Gruppe. Ähnlich zu einem Stille-Post-Spiel oder einer Kettenreaktion ist jeder einzelne Tänzer dabei gleichzeitig Empfänger und Absender von performativen Handlungen.
[Quelle: Abendzettel]
Besetzung & Credits
IDEE, CHOREOGRAFIE: Hermann Heisig
PERFORMANCE: Elpida Orfanidou, Tian Rotteveel, Hermann Heisig
OUTSIDE, INSIDE EYE: May Zarhy
MUSIK: Tian Rotteveel
BÜHNE: Jaka Plesec
LICHTDESIGN: Benjamin Schälike
ASSISTENZ: Benjamin Coyle
PRODUKTIONSLEITUNG: Susanne Ogan
Eine Produktion von Hermann Heisig in Koproduktion mit Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste Dresden und SOPHIENSÆLE. Gefördert aus Mitteln des Regierenden Bürgermeisters von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten und der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Mit freundlicher Unterstützung von Schaubühne Lindenfels Leipzig, Bora Bora Aarhus und Wiesenburg e.V. Berlin.
Sophiensæle
Videodokumentation
Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:
Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin
Hermann Heisig / Trailer und Videodokumentationen
- Hermann Heisig: Singing Machine (2019)
- Hermann Heisig: slave to the rhythm (2019)
- Instant Feedback / Hermann Heisig: slave to the rhythm (2019)
- Hermann Heisig: NEXT TO NEAR (2017)
- Hermann Heisig: SLAP/STICK (2013)
- Hermann Heisig: a coming community (2012)
- Hermann Heisig: united states (2012)
- Hermann Heisig: PONGO LAND (2011)
- Hermann Heisig: Themselves already Hop! (2010)