Texte zur Produktion
In der arabischen und iranischen Kultur spricht man von “tarab”, wenn der Körper von der Musik ergriffen und die körperliche Wahrnehmung verstärkt wird. Dieser Moment der Verzückung, in dem Körper und Musik sich vereinen, ist das Tor zu Ekstase und verzauberter Sinnlichkeit. In “TARAB”, dem letzten Teil einer Trilogie, beschäftigt sich Ulduz Ahmadzadeh mit weitgehend unerforschten und mancherorts verbotenen Tänzen des vorislamischen westasiatischen Kulturerbes. Tanz- und Musikmaterial, das vielfältigen Formen eurokolonialer und islamischer Übersetzungen unterworfen war, in deren Verlauf Frauen von primären Trägerinnen entweder zu sexualisierten orientalischen Unterhaltungstänzerinnen degradiert wurden oder ihnen die Ausübung gänzlich verboten wurde. Begleitet von den komplexen ungeraden Rhythmen des Perkussionsvirtuosen Mohammad Reza Mortazavi verkörpern sieben Tänzer*innen dieses jahrtausendealte Bewegungsmaterial und lassen es in einen Dialog mit der zeitgenössischen Tanzsprache treten, ohne dabei die koloniale Dynamik zwischen den beiden außer Acht zu lassen.
[Quelle: hebbel-am-ufer.de]
TFB Nr. 1743
Besetzung & Credits
Konzept & Choreografie: Ulduz Ahmadzadeh
Konzept & Bühnenbild: Till Krappmann
Komposition & Live-Musik: Mohammad Reza Mortazavi
Tanz & Choreografie: Desi Bonato, Naline Ferraz, Flora Virag, Luca Major, Yiannis Tsigkris, Xianghui Zeng, Jassi Murad
Lichtdesign: Jan Wielander
Produktion: Julia Haas, Mascha Mölkner
Bühnenbild: in Zusammenarbeit mit Alice Ursini
Produktion: عطش ATASH عطش contemporary dance company
Koproduktion: Tanzquartier Wien
Unterstützt durch: Stadt Wien, Österreichisches Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, Dance on Tour Austria, Österreichisches Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten, austria kultur international, ACT OUT
Residenz: Dampfzentrale Bern
Kostüm (HAU): Gabi Bartels
Bühnen: Michael Bauer, Jachya Freeth, Jan Hoffmann, Sujin Choi
Beleuchtung: Klaus Dust, Max Wegner, Luise Grarff, Josephine Mielke
Ton: Frieder Naumann, Lukas Hamm
Praktikum: Hendrik Voigt
Geister, Dschinns & Avatare – Über das Magische im digitalen Zeitalter
Kuratorinnen: Petra Poelzl, Sarah Reimann
Kuratorische Beratung: Adham Hafez
Kuratorische Beratung HAU4: dgtl fmnsm
Ein Festival des HAU Hebbel am Ufer.
Gefördert im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
HAU Hebbel am Ufer (HAU2)
Hallesches Ufer 32
10963 Berlin
Tickets: +49 (0)30 259 004 27
tickets@hebbel-am-ufer.de
Videodokumentation
Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:
Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin