Texte zur Produktion
Er hat etwas Störrisches und Unbeholfenes, der Filz, der diese Choreografie trägt und ermöglicht. Die Zeit des Filzes ist immer jetzt. Er ist zwar das älteste Textil der Welt, verhält sich jedoch wie ein Teenage Punk – no future and no past. Der gewebte Stoff hingegen kennt Zeit, wie wir sie kennen, er weiß um die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Weiß um Sparpläne und Fotobücher. Und kennt, anders als der Filz, die Vorfreude, das Erinnern und das Bedauern. In THE FRATERNITY machen sich drei Frauen auf die Suche die Zeit auszusetzen. Hierbei wird Tanz zu einer Erfahrung, die mehr dem Filz und weniger dem gewebten Stoff gleicht. Es entsteht eine Textur, auf der man sich ein wenig ausruhen kann, die mit keinerlei Erwartungen kommt, außer der Zeit, die man zusammen verbringt.
Emmilou Rößling ist Choreografin und lebt in Berlin. In ihren Arbeit beschäftigt sie sich mit Fragen der Repräsentation und Wahrnehmung und sucht nach einem Performancemodus, der über das Spektakuläre hinausgeht und nach verschiedenen Formen der Camouflage strebt. Zu ihren jüngsten Stücken zählen THE FRATERNITY (2020), FLUFF (2019), Water Cooler Chat (WT) (2018) und CASCADE (2017), die an verschiedenen Orten präsentiert wurden unter anderem in den Uferstudios Berlin, Judson Church NY, Arsenic Lausanne, Mousonturm FFM, Sophiensaele Berlin, Beursshouwburg Brussels, Frankfurter Kunstverein und Palais de la Porte Dorée Paris. Emmilou arbeitet in verschiedenen Konstellationen mit Antonia Baehr, Valérie Castan, Lilach Livne, Rūta Junevičiūtė, Goshka Macuga, Mette Edvardsen, Tom Engels, Xavier Le Roy und anderen. Geboren in Berlin, studierte sie Tanz und Performance in London sowie Choreografie in Gießen und Amsterdam.
emmilouroessling.com
Rachell Bo Clark ist eine Tänzerin aus Melbourne Australien, und lebt in Berlin. Rachell studierte Tanz am Victorian College of the Arts, bevor sie 2014 nach Europa zog, wo sie sich als Performerin, Künstlerin und Lehrerin etabliert hat. Inspiriert von den verbindenden Möglichkeiten des Tanzes und den Freundschaften, der Intimität und der Gemeinschaft, die er aufbaut, arbeitet Rachell mit unterschiedlichen ChoreografInnen und bildenden KünstlerInnen zusammen unter anderem mit Ursina Tossi, Sebastian Matthias, Emmilou Rößling, Colette Sadler und Rachel Monosov. Im Jahr 2017 war Rachell Teil des DanceWEB-Stipendienprogramms, das von der Tanja-Liedtke-Stiftung unterstützt wird.
Tarren Johnson ist eine in Berlin lebende Künstlerin und Choreografin. Sie hat einen Abschluss des California Institute of the Arts in Tanz und Choreographie. Tarrens Performance-Praxis befasst sich mit Place Making als künstlerischer Aktivität und verwendet Systeme und Poesie, um vielschichtige Stücke zu komponieren, die oft Kontexte verschieben und einen Raum für Performance im Unbestimmten und zwischen verschiedenen Medien schwebend eröffnen. Im Jahr 2021 wird Tarren zusammen mit ihrem Kollaborateur Joel Cocks am Principal Residency Program von La Becque teilnehmen.
Maika Knoblich ist Performance Macherin und Lichtdesignerin. Seit 2009 bildet sie mit Hendrik Quast das Performance Duo Quast & Knoblich. Sie folgen dem gemeinsamen Interesse der Theatralisierung des Banalen, Grotesken und Nebensächlichen. Je nach Thema, Beteiligten und Expertisen entwickeln sie daraus performative Formate, die aus einer stark visuell geleiteten Arbeitsweise grotesk-komische Welten kreieren. Als Lichtdesignerin und Dramaturgin arbeitet sie seit 2010, unter anderem mit den ChoreografInnen Philippe Blanchard, Jeremy Wade, Olympia Bukkakis, Barbara Schmidt-Rohr, Billinger & Schulz, Karol Tyminski und Performancekollektiv Skart. Sie studierte am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und bei DasArts (jetzt DAS) in Amsterdam.
[Quelle: Abendzettel]
TFB Nr. 1484
Besetzung & Credits
Choreografie: Emmilou Rößling
Performance: Emmilou Rößling, Rachell Bo Clark, Tarren Johnson
Licht: Maika Knoblich
Audiodeskription: Simone Detig
Unterstützt durch: Kulturamt Frankfurt, Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa
Residenzen: workspacebrussels, DAS Choreography
Herzlichen Dank an Jess Curtis und Gravity für die Leihgabe des Audio Deskription Equipments.
Open Spaces – How to get in Touch with…
Künstlerische Leitung: Ludger Orlok, Jacopo Lanteri
Produktionsleitung: Juan Gabriel Harcha
Organisation: Vincenz Kokot
Kommunikation, Pressearbeit, Redaktion: Felicitas Zeeden
Technische Leitung: Martin Pilz
Das Performanceprogramm der Tanzfabrik Berlin wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa und im Rahmen von apap – Performing Europe 2020, kofinanziert durch das Creative Europe Programme der EU.
Tanzfabrik Berlin / Wedding
Uferstr. 23
13357 Berlin
Videodokumentation
Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:
Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin