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Aufnahme: 05.11.2016 , Tanzfabrik Berlin / Uferstudios (Video © Walter Bickmann)

Jess Curtis, Claire Cunningham

THE WAY YOU LOOK (AT ME) TONIGHT

Open Spaces # 3-2016 | Tanzfabrik Berlin / Wedding

Texte zur Produktion

www.clairecunningham.co.uk
www.jesscurtisgravity.org

Wie sehen wir einander an? Wie erlauben wir uns gesehen zu werden? Wie bestimmen unsere Körper die Art, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen? Können wir lernen über Grenzen der Andersartigkeit hinwegzusehen? „The Way You Look (At Me) Tonight“ ist eine soziale Skulptur – eine sinnliche Reise für zwei Performer und Publikum. Tanzend, singend, Geschichten erzählend und Fragen stellend verbinden der internationale Choreograf und Performer Jess Curtis und die anerkannte schottische Künstlerin Claire Cunningham Performance, Musik und Videokunst um mit wichtigen Fragestellungen über unsere Gewohnheiten und Bräuche die Welt und einander wahrzunehmen, (manchmal wortwörtlich) zu ringen. In Zusammenarbeit mit dem renommierten Autor und Wahrnehmungsphilosophen Alva Noë, Videokünstler Yoann Trellu, Komponist Matthias Herrmann und Dramaturg Luke Pell zeigen sie eine fortgeschrittene Recherche für ein abendfüllendes Duett, das auf ihre eigene Weise einander zu sehen rückschließt – als Mann und Frau unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Körperhaftigkeit und Herkunft. 2005 war Jess Curtis der Choreograf, der Cunningham zur Bewegungskunst einlud und ihr den Weg in die Karriere als eigenständige Choreografin ebnete. Ein Jahrzehnt später arbeiten sie wieder zusammen in der Kollaboration „The Way You Look (at me) Tonight“.

JESS CURTIS ist ein vielfach ausgezeichneter Choreograf und Performance-Künstler. Seine Praxis widmet sich der experimentellen, innovativen, kritischen, diskursiven und sozial relevanten „Kunst-Macherei“. Er arbeitet an der Schnittstelle zur bildenden Kunst und Pop Kultur. Curtis kreierte und spielte im interdisziplinären Tanz-und Theater-Ensemble „Contraband“, geleitet von Sara Shelton Mann und bespielte damit amerikanische, europäische und Bühnen der Sowjetunion in den 80er und 90er Jahren. 1991-1998 leitete er zusammen mit Keith Hennessy und Michael Whitson den wegweisenden Veranstaltungsort „848 Community Space“ in San Francisco. Er begründete das radikale Performance-Kollektiv CORE in SF im Jahre 1994 und „flüchtete“ dann 1998 nach Frankreich, um einer Zirkus-Company Cahin-Caha, Cirque Batard bei zu treten, welche von Gulko geleitet wurde. Nach 15 Jahren „küstennaher“ Arbeit als unabhängiger Choreograf gründete Curtis im Jahre 2000 seine eigene transkontinentale, aus Berlin und SF agierende Performance-Gruppe: Jess Curtis/Gravity. 2011 wurde ihm der Alpert Award in the Arts for choreography verliehen. Zu seinen weiteren Preisen gehören sechs Isadora Duncan Dance Awards, ein Homer Avila Award für bedeutende Leistungen im Bereich der physikalisch diversen Performance-Kunst, einen Fringe First Award am Edinburgh Fringe Festival, zwei SF Weekly Black Box Awards und Stolichnaya Award für Performance-Kunst. Curtis ist zudem Autor und engagiert sich in gemeinschaftlichen Organisationen für Tanz und Performance. Er unterrichtet Tanz, Contact Improvisation und interdisziplinäre Performance-Kunst für Menschen mit aller Art von Fähigkeiten in den USA und in Europa. Er ist als Gastprofessor an der Universität von Kalifornien in Berkley und der UdK in Berlin tätig. Curtis hat einen MFA in Choreografie und einen Ph.D. in Performance Studies von der Universität von Kalifornien in Davis.

CLAIRE CUNNINGHAM ist darstellende Künstlerin und arbeitet an interdisziplinären Performance-Projekten in Glasgow, Schottland. Sie ist eine der erfolgreichsten und meist gefragtesten Künstlerinnen mit Behinderung. Cunningham’s Arbeit widmet sich der Recherche und dem Ge-und Missbrauch ihrer Krücken und der Erforschung ihrer Möglichkeiten mit ihrem Körper. Mit einer klaren Ablehnung gegenüber traditioneller Tanztechnik, welche nur für nicht körperlich eingeschränkte Menschen entwickelt wurde, findet sie eine innovative Ästhetik auch außerhalb ihrer Eigenheiten. Als eine eigenermächtigte Künstlerin mit Behinderung verknüpft Cunningham verschiedene Kunstformen in ihrer Arbeit: von ihrem Solo Stück ME (Mobile/Evolution, 2009) bis hin zum Großensemble-Werk „12“ kreiert für die Candoco Dance Company. 2014 zeigte sie ein weiteres Solo: Give Me a Reason to Live, ein Stück inspiriert von Hieronymus Bosch, Maler aus dem 14.Jh, und seinen Darstellungen und Rollenzuschreibungen von „Bettlern/Krüppeln“. Das Stück untersucht die Perspektiven einer religiösen Glaubenstradition in Bezug auf Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Sie ist ehemalige Artist-in–residence des Women of the World Festival am Southbank, London und Ulster Bank Belfast Festival in Queens. 2016 ist sie Artist-in–residence des Perth International Arts Festival, Australien, und Associate Artist am Tramway, Glasgow.

ALVA NOË ist Schriftsteller und Wahrnehmungsphilosoph und lebt in Berkeley und New York. Er forscht über die Natur des Verstandes und menschlicher Erfahrung. Er ist der Autor von Action in Perception (MIT Press, 2004); Out of Our Heads (Farrar Straus and Giroux, 2009); und Varieties of Presence (Harvard Universtity Press, 2012). Die zentrale Idee dieser Bücher ist, dass Wahrnehmung nicht etwas ist, das in uns passiert, sondern etwas, dass wir selbst tun. Alvas neues Buch über Kunst und die menschliche Natur, Strange Tools, erschien am 22. September 2015 bei Farrar, Straus and Giroux. Alva erhielt seinen Ph.D. 1995 in Harvard und ist Professor für Philosophie an der University of California, Berkeley. Außerdem ist er Mitglied des Institute for Cognitive and Brain Sciences and the Center for New Media. Vorher war er angesehener Professor für Philosophie am Graduate Center of the City University of New York. Er war Gastphilosoph der Forsythe Company und hat zusätzlich mit den TänzerInnen Deborah Hay, Nicole Peisl, Jess Curtis, Claire Cunningham, Katye Coe und Charlie Morrissey zusammen gearbeitet. 2012 erhielt Alva das Guggenheim Stipendium, vorher war er Stipendiat des Wissenschaftskollegs zu Berlin. Er ist Herausgeber des wöchentlichen National Public Radio’s science blog 13.7: Cosmos and Culture.

LUKE PELL ist fasziniert vom Detail, den Nuancen der Zeit, ihrer Beschaffenheit, dem Gedächtnis und der Landschaft. Er lebt als Künstler in Schottland. Er erschafft und kuratiert Arbeiten zusammen mit anderen KünstlerInnen und Organisationen, in denen sie über alternative Kontexte für Performance, Teilnahme und Diskurs nachdenken, um Weisheiten des Lebens zu offenbaren. Seine künstlerischen Projekte bestehen aus intimen Begegnungen, poetischen Objekten, Installationen und entworfenen Umgebungen – Choreographien – für physische und virtuelle Räume. Er ist Partner der Condoco Dance Company, Janice Parker Projects und Fevered Sleep. Pell’s Arbeiten wurden in Großbritannien gezeigt, aber auch bei internationalen Events wie Not Simply Dancing, Greenwich Dance; Unlimited Festival, Southbank Centre, London; In Between Time, Bristol; E- Motional, Romania, Anti-Festival, Finnland und Room of Requirement, Berlin. Seine aktuelle Zusammenarbeit Take Me To Bed mit Jo Verrent gewann den Preis für das „Beste Gesamtwerk“ bei dem erstmaligen Light Moves Festival of Screen Dance, Ireland, 2014 und wird bald bei Dance Live, Aberdeen, Dance International Glasgow, Tramway und Dansens Hus, Stockholm, gezeigt.

MATTHIAS HERRMANN studierte Cello bei Rudolf Mandalka an der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf und studierte Sound-Engineering. Er schrieb die Musik für zahlreiche internationale Produktionen von Tanztheaterkompanien wie Do Theater (St. Petersburg), Fabrik Company (Potsdam), Howard Katz (Berlin/New York), Claire Cunningham (Glasgow), Jess Curtis/Gravity (San Francisco/Berlin). Er komponierte außerdem die Musik für Video-Installationen, Kurzfilme und Dokumentationen. Als Komponist und musikalischer Leiter arbeitete er u.a. für das Staatsschauspiel Dresden, Schauspielhaus Bochum, Deutsches Theater Berlin und das National Theatre of Scotland. 2008 gewann er den Isadora Duncan Award für den besten Soundtrack für „Under the Radar“ mit Jess Curits/Gravity. Im Juni 2014 feierte seine Oper „Didi und Stulle“ an der Neuköllner Oper, Berlin, Premiere.

YOANN TRELLU ist ein französischer Video-Künstler, seit 2003 wohnhaft in Berlin. 1999 begann er mit Live-Projektionen in Nantes, Frankreich. Er arbeitete zu Beginn mit Fotografie und Dia-Projektionen, aber ging schnell über zur Arbeit mit dem Computer, Video-Projektionen und Echtzeit-Media-Software wie Max/Msp/Jitter. Er entwirft Videoinhalte und entwickelt eigene Video-Anwendungen für Performance und Theater. Die letzten zehn Jahre arbeite er an mehr als 40 Produktionen in Deutschland, Frankreich und den USA: Post-Theater (Berlin, New York, Tokyo), Konzert Theater Bern (Schweiz), Landestheater Coburg (Deutschland), Jess Curtis/ Gravity (Berlin/ San Francisco), Tatraum Projekte Schmidt (Deutschland), Ten Pen Chii (Berlin), Shan Chi Sun (Berlin, Taiwan), Junge Staatsoper (Berlin), Theater Strahl (Berlin).

MICHIEL KEUPER studierte Mode Design am ArtEz – der Kunsthochschule Arnhem (NL). Mit seinem Mode-Label Keupr/van Bentm präsentierte er seine Kollektionen mehrere Jahre während der Paris Fashion Week. Seine Arbeiten fanden internationale Resonanz in verschiedenen Publikationen. Teile seiner Kollektionen befinden sich in Museumssammlungen und wurden bereits in Ausstellungen in den USA, UK, Japan, Italien und Frankreich gezeigt. Neben seiner Tätigkeit als Freelance Designer für verschiedene internationale Unternehmen, unterrichtete er Mode-Design an BA- und MA-Kursen in den Niederlanden und Deutschland. Inzwischen hat er seine Arbeit auf Bildende Kunst, Art Direction, Performance und Bühnenbild ausgedehnt, und hat in diesen Bereichen mit Jeremy Wade, Miguel Gutierrez, Hana Lee Erdman, Antonija Livingstone, Peter Pleyer, Sheena McGrandles, Martin Nachbar, Lea Moro, Jess Curtis und Claire Cunningham zusammen gearbeitet.

Besetzung & Credits

Konzept und Performance von Jess Curtis, Claire Cunningham
Philosophische Beratung: Dr. Alva Noë
Dramaturgie: Luke Pell
Komposition: Matthias Herrmann
Video: Yoann Trellu
Ausstattung und Set: Michiel Keuper
Set Assistenz: Saskia Schoenmaker
Lichtdesign: Chris Copland
Produktion: Nadja Dias, Julia Danila, Alec White
Praktikum Produktion: Alina Saggerer
PR- und Öffentlichkeitsarbeit: Paulina Papenfuß
Koproduktion: Jess Curtis / Gravity, Claire Cunningham und Tramway Glasgow
Dank an: Judith Smith, Axis Dance, Dena Beard, Sally Clay, Mickel Smithen, Jenny Sealey, Chloe Phillips, Maria Oshodi, Helen Hall, EJ Raymond, Jeni Draper, Caroline Bowditch, Laura Hook, Marc Brew, Alice Sheppard, Kenny Fries, Julia Watts Belser, Bill Shannon, John Link, Sophia Green, Martin Seidler, Clara Giraud und Jo Verrent von Unlimited, Sarah Schwarz und das Team der Tanzfabrik Berlin
The Way You Look (at me) Tonight wurde durch folgende Sponsoren und Organisationen möglich gemacht: Fonds Darstellende Künste, Kofinanzierungsfonds des Regierenden Bürgermeisters von Berlin – Senatskanzlei Kulturelle Angelegenheiten, The New England Foundation for the Arts‘ National Dance Project, with lead funding from the Doris Duke Charitable Foundation and The Andrew W. Mellon Foundation, The Kenneth Rainin Foundation, The San Francisco Arts Commission, The Zellerbach Family Foundation, San Francisco Grants for the Arts, California Arts Council with support from the National Endowment for the Arts.
Unlimited, co-commissioned by Tramway Glasgow and supported by The Place London, Norfolk & Norwich Festival und British Council.

Open Spaces #3-2016
Künstlerische Leitung: Ludger Orlok
Produktionsleitung: Juan Gabriel Harcha
Organisation: Vincenz Kokot
Kommunikation: Mara Nedelcu
Pressearbeit, Redaktion: Nora Gores
Praktikum Festivalmanagement: Nora Spiekermann
Technische Leitung: Martin Pilz
Die Tanzfabrik Berlin wird gefördert durch die Senatskanzlei für Kulturelle Angelegenheiten beim Regierenden Bürgermeister Berlin.

Tanzfabrik Berlin / Wedding

Uferstr. 23
13357 Berlin

tanzfabrik-berlin.de/
Karte

Videodokumentation

Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Europa hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:

Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin

Jess Curtis / Trailer und Videodokumentationen

Claire Cunningham / Trailer und Videodokumentationen

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