Texte zur Produktion
The weather in the room erkundet veränderte Geschwindigkeitszustände durch die emotionale, meditative und atmosphärische Wirkung von Körpern und Landschaften. Zwischen Geste und Stille gleitend, den Flow in Form transformierend, verwebt sich die Bewegung mit der träumerischen Hybridität von Zeit und Aufmerksamkeit als Material. Wir haben uns an einen Punkt heran gezoomt, an dem fluktuierende Partikel von Farbe, Licht, Textur und Detail sichtbar werden, ein Experiment mit Existenzebenen jenseits der Grenzen des zeitgenössischen Menschseins. Isoliert von ihren Ursachen und Zwecken in choreografischen Vergangenheiten und Zukünften scheint sich diese molekulare Dinglichkeit auf einer Ebene unterhalb von Aktion, Nutzen, Effizienz oder (wie abstrakt auch immer) kausaler Verkettung zu entfalten.
SLOWDANCES ist eine Serie von Arbeiten, in denen jedes Stück eine langsame Erfahrung innerhalb verschiedener Kontextvariationen beschreibt: das Theater, das Museum, der Wald, die Kirche. Der Ausdruck „Slow Dance“ wird sowohl als Titel als auch als Sammelbegriff für Tanz verwendet, der mit dem breiteren Genre der Slow Art in Verbindung steht: eine Kunstbewegung des verkörperten Beobachtens, die die Aufmerksamkeit auf die Erfahrung der sich entfaltenden Zeit lenkt.
Hana Lee Erdman ist eine in Europa lebende US-amerikanische Künstlerin, die im Bereich Tanz und Choreografie arbeitet. Zentral in ihrer Arbeit ist der Begriff der Gemeinschaft als Orientierungs- und Organisationsprinzip, mit dem sie Bewegung, Denken, Performativität und unsere Beziehung zu Gemeinschaft, Umwelt und mehr als menschlichen Kreaturen erforscht. Sie schafft Arbeiten in einem breiten Spektrum, nämlich Tanz, Performance, soziale Choreografie, Installation und Video. Ihre Arbeit wird international im Kontext von Galerien, Museen, Theatern, Kirchen, Musikveranstaltungen und Kunstfestivals präsentiert. Zusammen mit Louise Dahl betreibt sie eine langfristige Forschung und Zusammenarbeit, die zu mehreren Tanzkreationen geführt hat. Sie ist Dozentin und Mentorin an verschiedenen internationalen Zentren und Programmen in Europa. Sie hat einen Master-Abschluss in Tanz/Autorschaft vom Hochschulzentrum für Tanz an der Hochschule der Künste Berlin.
Louise Dahl arbeitet auf dem Gebiet des Tanzes und der Choreografie. Zur Zeit ist sie in Stockholm ansässig. Sie hat mit Künstler*innen wie Cristina Caprioli, Deborah Hay, Frédéric Gies, Margrét Sara Gudjónsdóttir, Salka Ardal, Mårten Spångberg und Philip Berlin zusammengearbeitet und ist seit 2020 Teil der Cullberg Dance Company. Louise verbindet eine langjährige künstlerische Zusammenarbeit mit Hana Lee Erdman. Innerhalb eines erweiterten Begriffs von Tanz erforschen sie die Beziehung zwischen Gedanken, Form und Energie. Ihre Arbeit zeichnet sich durch einen technischen Zugang zum Körper aus, von dem aus sie die physische Manifestation von unsichtbaren, sensorischen und metaphysischen Realitäten erforschen. Louise hat einen Bachelor in Tanz und Performance von der SKH, der Stockholmer Universität der Künste.
Jonatan Winbo machte seinen Abschluss an der Valand Academy of the Arts in Göteborg 2009. Er hat als Lichtdesigner in den Bereichen Tanz, Film, Theater, Kunst, zeitgenössischer Zirkus, Musik und Performance gearbeitet. Sein Interesse gilt der Erforschung von wahrgenommener Realität, Traum und Fantasie. Durch seine Arbeit versucht er, Veränderungen in der Wahrnehmungserfahrung der*des Betrachters*in hervorzurufen. Er hat mit Jefta van Dinther, Josefin Hinders, Tove Sahlin, Eleanor Bauer, Thiago Granato, Martin Falck, Fever Ray, Louise Dahl & Hana Erdman, Yung Lean, KIKI, Privat, Tuvalisa Rangström, My Wild Flag, Sailor & I, Cullberg, Silver Films, Mint, Michele Masucci, ccap, c.off und Kulturhuset Stadsteatern zusammengearbeitet.
Jassem Hindi, französischer Libanese/Palästinenser, ist ein Performer, Klangkünstler und Schriftsteller, der über eine Ausbildung in Philosophie verfügt. Hindis letzte Arbeiten sind „Laundry of Legends“ (HAU Berlin; Fadjr Teheran), eine Serie von mixed art-Performances rund um die arabische weibliche Todespoesie, und „Stranger within“ mit Mia Habib, eine langfristige Recherche/Performance-Installation über die Öko-Poetik des Nordens von Norwegen. In letzter Zeit hat er mit Ligia Lewis, Eoghan Ryan, Keith Hennessy, Valentina Desideri und Sina Seifee zusammengearbeitet.
[Quelle: Abendzettel]
TFB Nr. 1538
Besetzung & Credits
Konzept, Choreografie: Hana Lee Erdman, Louise Dahl
Performance: Louise Dahl
Lichtkonzept: Jonatan Winbo
Musik: Jassem Hindi
Sounddesign: Hana Lee Erdman & Jonatan Winbo
Unterstützt durch das Swedish Arts Grants Committee.
Das Performanceprogramm der Tanzfabrik Berlin wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa, kofinanziert durch das Creative Europe Programme der EU.
Tanzfabrik Berlin / Wedding
Uferstr. 23
13357 Berlin
Videodokumentation
Die Videodokumentation wurde im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags wurden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:
Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin