Texte zur Produktion
Der Choreograf Morgan Nardi betritt die Bühne mit einem jungen Mann, in dem er sich spiegelt. Der Erwachsene will wieder jung sein, will sich dem Bewusstsein seines Gegenübers annähern und Neues kennen lernen. In einer tänzerischen und musikalischen Begegnung werden die gegenseitige Beeinflussbarkeit und aktuelle Bilder von Männlichkeit befragt. Was haben sich die beiden Männer über ihre Altersgrenzen hinweg zu sagen? Begleitet von Pop- und Rocksongs spielen sie einen Tag im Leben des jeweils anderen durch, loten Ähnlichkeiten und Unterschiede aus, zerren intime Momente in die Öffentlichkeit und gehen dem Mythos der ewigen Jugend auf den Grund.
A boy is a boy is a boy, is a boy
„Ich beobachte den Jungen und versuche, in seine Gedanken einzudringen: Hätte ich so sein wollen wie er? War ich genau wie er? Was projiziert die Welt auf ihn? Ist er der würdige Erbe seines Vaters, aller Väter, Großväter und Vorfahren? Oder wird er die Vergangenheit/ Zukunft mitbringen – in seiner Tasche, seinem Rucksack, in seinem Kopf, in seinem Herzen, in seiner DNA? Ist ihm das unbewusst? Oder schlägt er durch die Zerstörung der Vergangenheit eine Bresche in die Zukunft und umgekehrt? Spielt er mit? Ist er schuldig? Ein Komplize? Ist er derjenige, der meine Gedanken verkörpert, das Produkt meiner Arbeit? Oder ist er einfach da, durch Zufall, wie eine Idee? Ist er die Idee? Und was bin ich?“
Morgan Nardi
Morgan Nardi studierte Tanz in Italien, Frankreich und Deutschland und war u.a. Ensemblemitglied bei NEUER TANZ in Düsseldorf. Mit der Künstlerin Naoko Tanaka gründete er das Künstlerkollektiv Ludica, das 2010 mit der performativen Installation „The Corner“ zur Tanzplattform Deutschland in Nürnberg eingeladen war. Neben eigenen Projekten, mit denen er u.a. nach Frankreich, Japan, Kenia und Kanada eingeladen wurde, arbeitet der Düsseldorfer Choreograf mit Silke Z., Gudrun Lange, dem Theater an der Ruhr in Mühlheim sowie den Bühnen in Münster und Bielefeld zusammen. Morgan Nardi entwickelte in den Jahren 2010 bis 2012 eine Reihe von Solo-Projekten in Zusammenarbeit mit Performern, Musikern und bildenden Künstlern aus verschiedensten Ländern.
Lucas Franken (*1991 in Glandorf) wuchs in Werne a. d. Lippe auf. Nach seinem Abitur leistete er ein Freiwilliges Soziales Jahr am Rheinischen Landestheater Neuss und begann 2012 sein Studium der Theaterwissenschaft und der Romanischen Philologie an der Ruhr–Universität Bochum. In seiner Schulzeit spielte er in verschiedenen Theaterjugendclubs im Ruhrgebiet. So wirkte er u.a. bei der Straßentheatershow „Die Slow Motion Runners“ des KJT Dortmund im Rahmen des Kulturhauptstadtprojekts „pottfiction“ 2010 mit. Ebenfalls in Dortmund stand er im Jahr 2011 bei der Uraufführung der Kinderoper „Irgendwie anders“ auf der Bühne. Mit der Company Ver:Play war Lucas Franken 2012 als Teil der Performance „Tierra Muerta“ im Rahmen von „Made in Düsseldorf“ am FFT zu sehen. Neben seinen Tätigkeiten auf der Bühne realisiert er eigene (Musik-)Videoprojekte hinter der Kamera.
[Quelle: Abendzettel]
Besetzung & Credits
Performance: Lucas Franken, Morgan Nardi
Regieassistenz, Dramaturgie: Snežana Golubović
Musik: Vlada Divljan
Lichtdesign, Bühne: Tim Lenzing
Video: Marielle Remy (Neumann)
Kind: Emil Djember
Vocal Coach: Christian Wolz
Management: Anne Kleiner
Organisation: Martin Brüggemann
Praktikant: Benedict Eickhoff
Produktion: Morgan Nardi
Koproduktion: FFT Düsseldorf
Gefördert durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, die Kunststiftung NRW, die Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf sowie den Fonds Darstellende Künste
Unterstützt durch das Residenzprogramm von PACT Zollverein in Essen und das Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt/Main
Dank an Izaskun Olano Abrego, Benedict Axter, Nuccia Distefano, Almira Djember, DJ Neo, HITSVILLE, Konstantin Oslowsky
DOCK 11
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Tickets: dock11-berlin.de/theater/service/tickets
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Videodokumentation
Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:
Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin