Texte zur Produktion
In „Trip“ wird anhand heroischer Gesten aus Filmen der russischen Avantgarde eine Körperlichkeit der Intensität untersucht. Eine kraftvolle Sehnsucht nach HeldInnentum, Leidenschaftlichkeit und der überwindung sublimer Ängste im heutigen Zeitgeschehen soll ebenso zum Erlebnis werden wie ein Unbehagen, das das Aufrufen jeglicher dogmatischer Strukturen in sich bergen kann.
„Man könnte vielleicht mit Blick auf ‚Trip’ behaupten, dass hier die gesellschaftliche Droge der Moderne des 19. und 20. Jahrhunderts untersucht wird: Revolution, die nicht länger als Umsturz unerträglicher Verhältnisse oder unbeschreibbares Ereignis des Neuen begriffen wird, sondern vielmehr als Opiat. Woraus aber besteht dieses Opiat, das nicht zuletzt im Theater selbst nach immer neuen, immer anderen Formen suchen lässt, zu denen eine ebenso unergründliche wie unstillbare Sehnsucht treibt? Vielleicht in nichts als einem Versprechen. Einem Versprechen, dessen Kraft nicht erlischt, selbst wenn es nicht länger etwas verspricht. Die Droge, mit der White Horse auf seinen Trip geht, ist wohl das in allen Revolutionen gegebene, in allen zuletzt gebrochene Versprechen des Es soll anders sein.“ (Nikolaus Müller-Schöll in „Schauplatz Ruhr. Jahrbuch zum Theater im Ruhrgebiet“ Dezember 2008)
Besetzung & Credits
Konzept / Choreografie / Performance: Christoph Leuenberger, Julia Jadkowski, Lea Martini
Sound: Coordt Linke
Dramaturgische Mitarbeit: David Weber-Krebs
Bühnenbild: Theresia Knevel
Lichtdesign: Fabian Lehmann, Attila Nemeth, Jan Fedinger
Eine Produktion von White Horse im Rahmen von Freischwimmer.
Plattform für junges Theater 2008 und Gasthuis Amsterdam. Mit freundlicher Unterstützung von School for New Dance Development Amsterdam.