Texte zur Produktion
Dieses „work-in-progress“ Experiment spielt mit dem Konzept des Bühnenraums als eines Ortes, an dem die Wahrnehmungen der Zuschauer und der Performer sich begegnen. Hindern Erwartungen und gelernte geistige Konstrukte uns, Dinge „wirklich“ zu erleben? Ist das Sehen ein subjektiver Vorgang, um unsere Voreinstellungen zu bestätigen, und wenn es so ist, ist ein Performer, der eine Choreographie einstudiert hat, blind gegenüber der Gegenwart, ist er ein Sklave seiner Aufgabe, Erwartungen zu erfüllen? Man sagt: „Ich glaube es, wenn ich es sehe.“ Aber weckt in uns nicht eher der Zustand des Zuhörens die Bereitschaft, etwas „wirklich“ zu erfahren?
Das Stück beabsichtigt beides zu tun, sowohl einzustudieren als auch zuzuhören, um so diffuse Erwartungen, Repräsentationen und Missverständnisse in flüchtige Beziehungen zwischen Status, Spiegelung und Kritik zu verwandeln.
Wenn die „wahre“ Welt auf der allgemeinen Auffassung aufgebaut ist, dass das Geld den Wert hat, den wir ihm kollektiv zutrauen, und wenn Zurtrauen das Akzeptieren einer Wahrheit ohne Beweis ist, wie „wahr“ ist dann diese wahre Welt? Ist Geld Schuld oder schuldig oder ein neutrales Mittel? Ist Geld Massenpsychologie, eine Luftblase, die der täglichen Sklaverei dient, ein abstraktes Instrument, um die Massen zu kontrollieren, eine Illusion, um das Chaos in geordnete Gesellschaften zu transformieren? Oder könnten nicht auch Erlebnisse eine „Währung“ sein?
Besetzung & Credits
Inszenierung und Choreographie: Tomi Paasonen
Mit Simo Kellokumpu, Justin Kennedy und Helga Wretman
Light: Ayumi Kito
DOCK 11
Kastanienallee 79
10435 Berlin
Tickets: dock11-berlin.de/theater/service/tickets
DOCK 11 / DOCK ART GmbH
dockart@dockart.de