Texte zur Produktion
Julius-Hans-Spiegel-Zentrum / TANZTAGE BERLIN 2016
MIT DEM HINTERGRUND des Bharatanatyam entwickelt Sara Mikolai experimentelle Arbeiten. Für das Julius-Hans-Spiegel-Zentrum hat sie – inspiriert von einer Devadasi Fotografie aus dem Kasten Nr. 942n Exotischer Tanz – ein verborgenes Ritual entwickelt, das Elemente der Devadasi-Tradition, verschiedene Trancepraktiken, Objekte des Archiv-Raums und Sound verwebt.
In ihrer Archiv-Arbeit beschäftigt sich Mikolai mit den Blickverhältnissen kolonialer Fotografien, wie auch mit den Spannungsverhältnissen von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, Wissen und Nichtwissen. Sie taucht dabei in die Vorgeschichte des Bharatanatyam ein, einer südindischen Tanzform, die aus der Devadasi-Tradition nach deren Abschaffung durch die britischen Kolonialisten zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Zuge der indischen Nationalstaatsbewegung entwickelt wurde.
SARA MIKOLAI, geboren in Berlin, ist Performerin, Tänzerin und Choreo-grafin. In ihren Arbeiten verhandelt sie sozio-politische Fragen, wie die Sichtbarkeit des Diasporischen, Trauma und Gender. Zurzeit studiert sie im BA Tanz, Kontext und Choreografie am HZT Berlin und ist Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes.
Das JULIUS-HANS-SPIEGEL-ZENTRUM ist ein mobiler Forschungsraum, der die Verflechtungen verschiedener Tanzkulturen seit der Moderne unter-sucht und von November bis Ende Januar in den Sophiensælen residiert. Fünf Choreograf_innen aus Berlin und Frankfurt haben dort in jeweils vierwöchigen Residenzen kritische Perspektiven auf die Exotismen des modernen Tanzes entwickelt, deren erste Resultate nun in kurzen Archiv-Arbeiten im Rahmen der Tanztage Berlin vorgestellt werden. Ausgangspunkt der Recherchen war ein Archivkasten aus der Fotosammlung der Lipper-heideschen Kostümbibliothek aus Berlin: Kasten Nr. 942n Exotischer Tanz. Die Klassifizierungslogik dieses Kastens, die streng zwischen modern und traditionell, eigen und fremd unterscheidet, macht Ausschlussmechanismen sichtbar, die bis in den zeitgenössischen Tanz fortwirken.
Besetzung & Credits
KONZEPT, PERFORMANCE: Sara Mikolai
KOSTÜM: Nadine Bakota
SOUND PERFORMANCE: Tara Transitory
Julius-Hans-Spiegel-Zentrum
KÜNSTLERISCHE LEITUNG: Anna Wagner, Eike Wittrock
ARCHIVRAUM: umschichten
WISSENSCHAFTLICHE MITARBEIT: Tessa Jahn
PRODUKTIONSLEITUNG: Katharina Fenderl
PRODUKTIONSASSISTENZ: Dominik Zippe
Eine Produktion von Julius-Hans-Spiegel-Zentrum GbR, in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Forschungskolleg Verflechtungen von Theaterkulturen, der Lipperheideschen Kostümbibliothek, den Staatlichen Museen zu Berlin und SOPHIENSÆLE.
Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds.
Mit freundlicher Unterstützung von Akt-Zent e.V.
TANZTAGE BERLIN 2016
KÜNSTLERISCHE LEITUNG: Anna Mülter
PRODUKTIONSLEITUNG: Franziska Schrage
MITARBEIT: Cilgia Gadola
PRODUKTIONSASSISTENZ: Raisa Kröger
DRAMATURGISCHE BEGLEITUNG: Maja Zimmermann
KÜNSTLER_INNENBETREUUNG: Ece Tufan
Die 25. Tanztage Berlin sind eine Produktion der SOPHIENSÆLE.
Gefördert aus Mitteln des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Senatskanzlei Kulturelle Angelegenheiten. Mit freundlicher Unterstützung von Museo Universitario del Chopo, Goethe-Institut, Institut français, dem französischen Ministerium für Kultur und Kommunikation / DGCA und mapping dance berlin.
Sophiensæle
Videodokumentation
Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:
Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin