Texte zur Produktion
Don’t hope ist Gegenentwurf zur Gegenwart – Ernüchterung als Erkenntnisprinzip.
Vor Beginn des Stücks schien die Verzweiflung der einfachste Ausweg gewesen zu sein. Erfahrung war: Jede Voraussage schlägt fehl. Und was bei einem selbst funktioniert, ist nicht auf andere anwendbar. Man kann noch nicht einmal einen guten Tipp geben. Der geheime Wunsch, den eigenen Voraussetzungen gerecht zu werden, droht fehlzuschlagen.
Den Figuren geht es nicht um Erfolg oder das Erlangen einer beneidenswerten Karriere, sondern um die Entkitschung der eigenen Person. Sie versuchen hierfür, auch mit Hilfe von Musik, eine persönliche Form von Intelligenz oder auch Fähigkeit zur Teilhabe zu finden.
In einem provisorischen Camp zusammengekommen, erbitten sie sich voneinander Folter, Stille und bedingungslose Empathie – in der genauen Mischung und Reihenfolge allerdings Verhandlungssache.
Zur Gruppe
Peter Trabner arbeitet seit 2003 mit Martin Clausen und war in acht TWO FISH-Stücken zu sehen. In letzter Zeit droht er in die Film- und Fernsehbranche abzuwandern („Dicke Mädchen“, „Papa Gold“).
Johannes Dullin, Regisseur und Künstlerischer Leiter der Gruppe „Banality Dreams“, kehrt nun verstärkt wieder auf die Bühne zurück.
Johannes Hock („gold rehkitz“) war zusammen mit Martin Clausen an einer Recherchearbeit zu „Don’t hope“ im Seniorenheim Haus der Arbeiterwohlfahrt in München Haidhausen beteiligt. Dort wurde das Projekt Teil des „DO TANK (base camp for a better world)“ auf Einladung der finnischen Kuratorin Satu Herrala und der Münchner Theaterleiterin Angelika Fink. Die Gespräche mit einer Gruppe von Bewohnern des Seniorenheims wurden zum Ausgangspunkt für drei Performances auf dem Festival Spielart in München.
Die Musiker Mario Schulte und sein Bruder Doc Schoko („Große Straße“, „Schlecht dran gut drauf“) komponierten bereits die Musik der TWO FISH-Produktion „Bettina bummelt“ am Theater an der Parkaue. Zusammen mit Harald Wissler arbeiten sie als „parlant papap“ als Autoren, Songwriter und Videokünstler.
Der bildende Künstler Ivan Bazak – Karpatentheater (Raum/Objekte) arbeitete mit Benjamin Schälike (Lichtdesign) bereits bei „Woran ich merke, was für ein Viech ich bin“ und das Stück „Halt mir meinen Platz frei, bis ich anders wieder da bin“, für das auch schon Anna-Lisa Kentner und Malena Modéer Kostüme entwarfen.
Werner Waas, italienischer Regisseur bayrischen Ursprungs, hat das Ensemble als ‚outside eye‘ unterstützt.
Martin Clausen arbeitet seit 1998 in der freien Szene und anderen Theatern und gründete zusammen mit Angela Schubot 2001 das Label TWO FISH, unter dem sie 2011 ihre zunächst letzte gemeinsame Arbeit präsentierten.
Besetzung & Credits
Konzept / Regie: Martin Clausen
Performance: Martin Clausen, Johannes Dullin, Johannes Hock, Peter Trabner
Musik: Doc Schoko, Mario Schulte, Harald Wissler
Raum und Objekte: Ivan Bazak – Karpatentheater
Lichtdesign: Benjamin Schälike
Kostüme: Anna-Lisa Kentner, Malena Modéer
Künstlerische Mitarbeit: Werner Waas
Presse und Produktion: björn & björn
Dank an: die GesprächsgruppenteilnehmerInnen im Seniorenheim Haus der Arbeiterwohlfahrt Gravelottestraße München, insbesondere an Frau T. und Frau K. sowie die Therapeutin Frau Ismaeli, alle Kollegen von DO TANK, insbesondere Satu Herrala, Angelika Fink und Katrin Dollinger, Anna Henckel-Donnersmarck, Dan Armon, Angela Schubot, Gerd Brendel, Reinhold Truß-Trautwein, Leonie Rodrian, Ida Kunz, Ludger Orlok, Barbara Friedrich
Produktion: Martin Clausen. Koproduktion: HAU Hebbel am Ufer. Gefördert aus Mitteln des Regierenden Bürgermeisters von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten und des Fonds Darstellende Künste e.V.
HAU Hebbel am Ufer (HAU3)
Tempelhofer Ufer 10
10963 Berlin
Tickets: +49 (0)30 259 004 27
tickets@hebbel-am-ufer.de