Texte zur Produktion
Ein Körper ohne Verortung singt, und kreiert eine eigene Realität durch Sprache. Kann er sein Trauma durch Bewegung und Bewegtwerden verarbeiten, oder jagt er dieses Trauma stattdessen unverarbeitet durch andere Körper?
In diesem Solo aus nigunim – verkörperten, sakralen, tranceartigen jüdischen Liedern, deren Texte in der Regel Bibelverse oder andere klassische Texte enthalten – tauchen die Worte jüdischer Aktivist*innen auf, sowohl aus der Gegenwart als auch aus der Vergangenheit – z.B. Rabbi Joshua Abram Heschel, der das Gefühl hatte, seine „Beine würden beten“ als er 1965 an der Seite von Dr. Martin Luther King Jr. marschierte. Nigun, ein Lied, ist verwandt mit Nagan, einer Waffe.
Das Solo spielt mit einer freudigen Annäherung an den Glauben, die in tikkun olam – der Wiederherstellung der Welt – verwurzelt ist. Körper und Stimme tragen die Vision eines queeren, inklusiven, aktivistischen Judentums in die Zukunft.
David Bloom ist Choreograf, Tänzer, Dozent, Vater, Filmemacher, Bodyworker, Pianist und fermentierender jüdischer Mystiker. Absolvent des M.A. Choreographie am HZT Berlin, danceWEB-Stipendium 2012. David unterrichtet in vielen Kontexten, z.B. am HZT Berlin, Tanzquartier Wien, Tanzfabrik Berlin, Human Architecture Lab in St. Petersburg, K3 in Hamburg, im Masterstudiengang für zeitgenössische Tanzpädagogik in Frankfurt, der Rietveld Academy for Fine Arts & Design in Amsterdam, & dem ImPulsTanz Festival Wien.
davidbloom.info
[Quelle: tanzfabrik-berlin.de]
TFB Nr. 1748
Besetzung & Credits
Tanz, Choreografie, Audio: David Bloom
Audio basierend auf Gesprächen mit Sara Gothelf-Bloom, Dr. Steven Bloom, Bonnie Buckner, Rabbi Diane Elliot, Rabbi Julia Watts Belser, Stuart B. Meyers, Shoshana Vogel von Jews for Racial and Economic Justice, Rabbi Irwin Keller, Nicole Bindler, Isaac Flegel-Mishlove von IfNotNow
Ton-Nachbearbeitung & Remixe: Mei Bao
Audio-Unterstützung: Jassem Hindi, Juan Rojas
Nigunishe Unterstützung: Jalda Rebling
Besonderen Dank an Dekel Peretz, Louise Trueheart, Lukas Matthaei, Alex Lauck, Nikola Pieper, HZT Berlin, Felicitas, Nara, Vincenz, und das großartige Team der Tanzfabrik.
„Am Sinai“, Musik & Text von David Bloom
„Olam Chesed Yibaneh“, Musik & Text von Menachem Creditor
Der Research für das Projekt wurde durch ein Initial-Stipendium der Akademie der Künste und durch ein #takeheart-Forschungsstipendium im Rahmen von Neustart Kultur des Fonds Darstellende Künste unterstützt.
Tanzfabrik Berlin / Wedding
Uferstr. 23
13357 Berlin
Videodokumentation
Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:
Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin