Texte zur Produktion
„DIE ERDE IST IN SCHWÄRZE GETAUCHT. Licht gibt es einzig, wenn das Sonnenlicht auf etwas trifft, das es bescheinen kann. Deshalb ist nichts als Schwärze zu sehen. Worauf schaust du? Durch was schaust du? Du kannst es das Universum nennen, aber es ist die Unendlichkeit des Raumes und die Unendlichkeit der Zeit.“
Eugene Cernan, der letzte Mann auf dem Mond
AM ANFANG STAND UNSERE STILLE FASZINATION für Vorgänge, die sich aufgrund ihrer Unermesslichkeit dem entziehen, was mit den Sinnen zu durchdringen und rational zu erfassen ist. Gebannt vom Wirken physikalischer Kräfte, die Planeten beschleunigen und kollidieren lassen, ganze Landstriche überfluten, tektonische Platten verschieben und einen Körper zu Fall bringen können, erproben wir Bewegungsprinzipien, die uns diesen Kräften näherbringen.
Paramount Movement: Ersehnt als eine singuläre Bewegung, die Exzess und Akribie in sich vereint und nicht weniger wagt, als die Grenzen von Raum und Zeit anzutasten, beginnt sie mit dem, was unmittelbar ist – der Vermessung des Raumes durch zwei Körper, das Fühlbarmachen von Materie, dem geordneten Wahnsinn. Lea Martini + Rodrigo Sobarzo
LABOR: PRIMÄR KOMMUNIKATION In der offenen Skulptur „Labor: Primär Kommunikation“, die im Foyer des Festsaals zu sehen ist, zeigt Daniela Thomsen eine Arbeit, die sich mit emotionaler und mentaler Kommunikation auseinandersetzt. Sie wagt außerhalb unseres Zeitbegriffs zu denken; eine Kommunikation, die unabhängig von Millionen Kilometern Distanz funktionieren mag – eine irdische Skulptur, die in den Raum der Erscheinung tritt.
Daniela Thomsens Bilder sind von Naturgesetzen bestimmt. Die Farbe auf dem Papier ist das Seismogramm einer Tanzperformance. Die tropfende Tinte verläuft im Wasser. Offenbarung des Schönen, als Wahres. Aus dem Unsichtbaren wird etwas sichtbar: will etwas werden, erste Manifestation; ein Kristall.
[Quelle: Abendzettel]
Besetzung & Credits
CHOREOGRAFIE, PERFORMANCE: Rodrigo Sobarzo, Lea Martini
BÜHNENBILD, KOSTÜM: Daniela Tydij Thomsen
PRAKTIKANTIN BÜHNENBILD: Mouna Hövelmann
MUSIK: Tian Rotteveel
DRAMATURGISCHE BERATUNG: Adam Linder, Igor Dobričić
LICHT: Benjamin Schälike
PRODUKTION: Anna Wagner
Eine Produktion von Lea Martini, in Koproduktion mit imagetanz / brut Wien und SOPHIENSÆLE. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadt- kulturfonds, mit freundlicher Unterstützung von Dock 11 / Eden, HetVeem Theater Amsterdam und K3 Zentrum für Choreografie / Tanzplan Hamburg.
Herzlichen Dank an Malte Nickau, Melanie Hövelmann, Dr. Jörn Kummerow, Dr. Oliver Krüger, Wasja Bloch und an das Institut für Geophysik der Freien Universität Berlin.
Sophiensæle
Videodokumentation
Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:
Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin