Texte zur Produktion
Unter dem Gewicht alter Welten erwacht „solar bear“ in spekulativen Zukünften. Instinktiv gerät er in Bewegung. Er lernt mit dem Gewicht zu spielen, zu transformieren, zu bilden und zu wachsen. Immer wieder türmen sich neue Welten auf, entwickeln sich weiter und verschlucken sich an sich selbst. „solar bear“ steht für eine transformierte Gestalt in der Zukunft, die sich ständig an die Veränderungen der Umwelt anpasst und versucht gegebene Elemente der Welt wiederzuverwerten.
In Solarpunk Zukunfts-Visionen, werden benötigte Energien durch ausschließlich nachwachsende Ressourcen und eine erfolgreiche Eingrenzung von umweltschädlichen Emissionen erzeugt. Die Ästhetik der alternativen Kunstbewegung wird durch die Fusion von futuristischen Elementen und dem Jugendstil geprägt, stets den Einklang mit der Natur suchend. Wie eine solche Welt für alle Menschen der Welt sozial verwirklicht werden kann, zeigt sich am Reiben von Visionen an aktuellen Realitäten. In Cyberpunk-Zukunftsbildern werden oft post-apokalyptische Zustände beschrieben, in denen ein Überleben nur durch die Erweiterung des menschlichen Körpers mittels Technologie gesichert würde. Das Tuning des eigenen Körpers zum Cyborg durch Masken, technologische Sensoren, Sehhilfen oder sozialer Adaption können den Menschen über die eigenen Grenzen der Möglichkeiten hinauswachsen lassen.
Beeinflusst von diesen Visionen spielt „solar bear“ mit dem Gedanken, ein ästhetisches Beispiel zu erzeugen, in dem organisches und anorganisches Leben von der Sonne angetrieben wird und sich utopische sowie dystopische Folgen die Waage halten, umgeben von schmelzenden Eisbergen.
Lena Klink tanzt, recherchiert, choreographiert und assistiert. Durch Widersprüche. Fokuspunkte im Körper werden verschoben und transformiert. Dabei provozieren sie Bewegungen, die über die Existenz normierter Tanzformen hinausgehen. In den letzten 4 Jahren hat Lena u.a. mit Kat Válastur, Adrienn Hòd, Ceren Oran und Robert Wilson gearbeitet. Ihre Bewegungsforschung body parts shifting wurde von Dis-Tanzen, NEUSTART KULTUR, dem Dachverband Tanz Deutschland und von den Kommissionen der Bundesregierung gefördert. Sie produziert, kreiert und performt unter anderem für das Blank Check Festival 1-3 der nein9 dance community, mit freundlicher Unterstützung von DOCK ART. Lena ist Absolventin der SEAD, Salzburg (2020) und der Artesis, Antwerpen (2021).
nein9kollektiv.de
[Quelle: dock11-berlin.de]
TFB Nr. 1857
Besetzung & Credits
Performance, Choreografie: Lena Klink (she/her)
Performance Sound: ASA 808 (he/they)
Lichtdesign: Vito Walter (he/him)
Dank an die nein9 community, die das Solo mitgetragen und dramaturgische Unterstützung geleistet haben.
Die Premiere dieser Arbeit fand im Rahmen der zweiten Ausgabe des Blank Check Festivals am 21.09.2023 im DOCK 11 / DOCK ART statt; produziert, kuratiert und performt von nein9 und mit freundlicher Unterstützung von DOCK ART.
DOCK 11
Kastanienallee 79
10435 Berlin
Tickets: dock11-berlin.de/theater/service/tickets
DOCK 11 / DOCK ART GmbH
dockart@dockart.de
Videodokumentation
Die Videodokumentation wurde im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags wurden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:
Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin