Texte zur Produktion
Matria – Motherland erforscht den Widerstandstanz der Gauchos, den Malambo: eine Kombination des „Zapateo“ (Stepptanz) mit rhythmischen Bewegungen zu der argentinischen Trommel Bombo Legüero. Der Malambo entstand während der kolonialen Eroberung von Wallmapu – dem traditionellen Gebiet des Mapuche-Volkes und auch als Patagonien bekannt. In Argentinien ist der Tanz heute vor allem als Solowettbewerb zwischen Männern bekannt. Die Performance Matria – Motherland löst den disziplinarischen und patriarchalen Aspekt des Stils auf und entwickelt sich zu einem Tanz der Rebellion. In einem Crossover zwischen traditionellem und zeitgenössischem Tanz stellt das Stück den Standard der westlichen Ästhetik in Frage, um Raum für andere Tanz-Ontologien zu schaffen und sich eine Geschichte vorzustellen, die in den kolonialen und hegemonialen Erzählungen nicht vertreten ist.
ROCIO MARANO ist eine argentinisch-spanische Tänzerin und Choreografin, die in Berlin lebt. Zusätzlich zu ihrer unabhängigen Tanzausbildung studierte sie an der Escola Superior d’Art i Disseny de les Illes Balears (Spanien). Sie absolvierte einen Masterstudiengang in Choreografie am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz HZT in Berlin. Sie war Stipendiatin des DAAD (2020). Ihre Auseinandersetzung mit dem Malambo, dem traditionellen argentinischen Tanz der Gauchos, im Rahmen des Dis-Tanzen-Stipendiums (Neustart Kultur 2021, 2022) mündete in die Bühnenarbeiten Matria – Motherland und TransMatria. Rocio Marano fühlt sich von Bewegungen angezogen, die im populären Terrain des Kollektivs entstehen, dessen Normen über den zeitgenössischen Tanz hinausgehen, und arbeitete mit einer breiten Palette von Praktiken wie Krump, Malambo, somatischer Forschung zwischen den Spezies (Barbara Berti) sowie das Gähnen.
rociomaranox.wordpress.com
[Quelle: Abendzettel]
TFB Nr. 1720
Besetzung & Credits
Choreografie, Tanz, Musik: Rocio Marano
Tanz, Musik: Ángela Muñoz
Kostüm: Federico Protto
Licht: Catalina Fernandez
Szenografie: Lea Kieffer
Mentorinnen: Amanda Piña (Wien), Michelle Moura (Berlin)
Audiodeskription: Emmilou Rössling und Silja Korn
Eine Produktion von Rocio Marano.
Mit Unterstützung von DIS-TANZEN-SOLO-Stipendium-Förderprogramm für soloselbstständige Tanzschaffende und dem Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin. DIS-TANZEN wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm NEUSTART KULTUR des Dachverband Tanz Deutschland.
Mit Unterstützung von nadalokal – nadaproductions: transdisziplinäre Performance in Wien.
Tanztage Berlin 2023
KURATION: Mateusz Szymanówka
DRAMATURGISCHE UNTERSTÜTZUNG: Jette Büchsenschütz, Dandan Liu
PRODUKTIONSLEITUNG: Francesca Spisto
PRODUKTION: Vivi Kartsioti, Léonie Duflot
PRESSE: Wayra Schuebel
Die 32. Tanztage Berlin sind eine Produktion der SOPHIENSÆLE.
Gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Mit freundlicher Unterstützung von: Tanzfabrik Berlin e. V., HZT Berlin, Theaterhaus Berlin Mitte
Sophiensæle
Videodokumentation
Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:
Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin