Texte zur Produktion
Vor der Pandemie hatte ich geplant, mein Stück „Sehnsucht 3“ bei der Tanznacht 2020 aufzuführen. Es verherrlicht die Apokalypse und schreit das Magma im Inneren der Erde an, endlich auszubrechen und auf uns nieder zu prasseln. Paradoxerweise wurden diese nihilistischen und romantisierenden Obsessionen dann mit der realen Gefahr einer Apokalypse durch Corona konfrontiert. Ich kam mir vor wie das Meme: „Wie ich mir eine Apokalypse vorgestellt habe vs. wie sie tatsächlich aussieht“. Links die ‚VORSTELLUNG‘, eine Actionfigur in voller Kampfmontur auf einem Schlachtfeld; rechts, die ‚REALITÄT‘, eine Person in Bademantel und VR-Brille, Snacks knabbernd auf einem Sofa. Ich kapitulierte und wurde nüchtern.
„Sehnsucht +“ ist eine Kapitulation mit der Opernsängerin Sigrún Gyða Sveinsdóttir und mir als Zellen in einem schlafenden Körper. Unsere Performance bei der Tanznacht Berlin mag eine lokale Sache sein, aber wir sind mit anderen Zellen verbunden und so halten wir einen Körper am Leben. Die Performance läuft über drei Tage, unter Beteiligung anderer Sänger*innen, Sprecher*innen und Tänzer*innen. Und wer weiß: Vielleicht werden wir dann im Jahr 2021 schwitzenden Körpern frönen, die so hart aufeinanderprallen wie nie zuvor.
Vom Gesamtkunstwerk besessen schafft Liina Magnea Tanz- und Performance-Kunst, veröffentlicht Musik unter dem Namen ‚Magnea‘, und arbeitet als Filmdramaturgin. Zurzeit macht sie ihren ersten Kurzfilm und hilft Menschen mit Essstörungen.
magnea.hotglue.me
Sigrún Gyða, Musikerin/Künstlerin absolviert zur Zeit ihren MA am Sandberg Institute in Moving Images. Sie hat zudem einen Abschluss im Klassischen Gesang. Ihre Arbeit konzentriert sich auf soziale Gruppen sowie Kulturen in Beziehung zur Soziologie und Psychologie.
Julianna Schreyer ist Musikerin. Ihre Liebe zu allen Künsten macht sie zu einer Allrounderin. Sie versteht Kunst als die realistischste Lösung für den Weltfrieden. Nach ihrem Master in Musik (UdK Berlin) teilt sie ihre Leidenschaft zur Musik nun am Melanchthon-Gymnasium.
[Quelle: tanznachtberlin.de]
TFB Nr. 1459
Besetzung & Credits
Choreografin / Komponistin / Performerin: Liina Magnea
Performerin / Sängerin: Sigrún Gyða Sveinsdóttir, Julianna Schreyer
Mit freundlicher Unterstützung der Tanznacht Berlin 2020.
In Kooperation mit: Universität der Künste Berlin, Universität der Künste Berlin/ Frauenbeauftragte, Kostümkollektiv e.V. und Icelandic Art Center
Tanznacht Berlin Vertigo (Part One)
Projektleitung & Kurator: Jacopo Lanteri
CoKurator: Julian Weber
CoProjektleitung: Inge Zysk
Technische Leitung: Andreas Harder
Produktion: Raquel Moreira
Wissenschaftliche Begleitung Programm: Mariama Diagne
Marketing & Öffentlichkeitsarbeit: Michael Tsouloukidse
Pressearbeit: Felicitas Zeeden
Die Tanznacht Berlin 2020 ist eine Veranstaltung der Tanzfabrik Berlin e.v.
Gefördert aus Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Europa Spartenoffene Förderung für Festivals und Reihen, vierjährig.
Mit freundlicher Unterstützung des Institut français und des französischen Ministeriums für Kultur / DGCA.
In Kooperation mit der Uferstudios GmbH und Deutsches Zentrum des Internationalen Theaterinstituts (ITI) // Mediathek für Tanz und Theater Berlin.
Tanzfabrik Berlin / Wedding
Uferstr. 23
13357 Berlin
Videodokumentation
Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:
Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin