Texte zur Produktion
Die Flut an Bildern, Selfies und zur Schau gestellter Intimität tangiert unsere Wahrnehmung jeden Tag. Wenn wir annehmen, dass Wahrnehmung sich danach richtet, was als wahr (an)genommen werden kann, wie verhält es sich dann mit wahrgenommenen Emotionen Anderer? Dies ist der Versuch einer Abstraktion von Emotionen zu rein physischen Merkmalen, die sich zugleich der Darstellung entziehen. Durch die Überbetonung dieser körperlichen Phänomene beginnt das Entziffern von Codes zu bröckeln, Gelesenes verschwimmt und die Haftung von Wahrnehmung und Wahrheit scheint sich zu lösen.
Pornografie der Emotionen wagt einen voyeuristischen Blick auf Körper, auf die Überhöhung und den Ausverkauf menschlicher Gefühle. Was macht ein solches Konzept von Darstellung mit bewegten Körpern und in welche Welten entführt es die Wahrnehmenden?
bücking&kröger ist ein 2014 gegründetes Choreograf*innen-Duo, das sich mit Tanz, Architektur, Performance und sozialer Plastik auseinandersetzt. Mit the wall//exercise on borders haben sie 2014 ihr erstes Kurzstück in Berlin erarbeitet und uraufgeführt. 2015 Uraufführung des Duetts sujets trouvés im Rahmen des Heidelberger Festivals ArtOrt; im März 2016 folgte die Uraufführung der ersten abendfüllenden Produktion Narragonien im Dock11 Berlin. 2017 präsentierten sie das Kurzstück TOOLS- a hand job im Rahmen des Performing Arts Festival Berlin. Pornografie der Emotionen ist die zweite abendfüllende Produktion. buecking-kroeger.com
Florian Bücking ist in Berlin zum zeitgenössischen Bühnentänzer ausgebildet worden und arbeitet nach einem Engagement am Staatstheater Oldenburg als Tanzschaffender weltweit, u.a. mit MS Schrittmacher / Martin Stiefermann, wee dance company, Michael Langeneckert, Maaike van Dyke, Pick up Dance Company, Tomi Paasoonen, Unterwegstheater Heidelberg, battleROYAL, Clint Lutes / Death by Glitter, Melanie Lane, Anna Melnikova und Maya Caroll. Eigene Arbeiten präsentiert er u.a bei den Tanztagen Berlin. Er choreografierte in Zusammenarbeit mit Emmanuel Obeya Der Ring – next Generation (Regie: Robert Lehninger) an der Deutschen Oper, Berlin und Herr der Fliegen am Deutschen Theater. Seit 2011 choreografiert er die Abschlussstücke der Bühnentanzausbildung Balance 1, Berlin.
Raisa Kröger erhielt ihre Ausbildung zur zeitgenössischen Bühnentänzerin bei der Tanzakademie balance1 in Berlin. Im Anschluss absolvierte sie eine choreografische Weiterbildung an der Tanzfabrik Berlin bei Christoph Winkler, Toula Limnaios und Jess Curtis. Als freiberufliche Tänzerin arbeitet Raisa unter anderem mit KünstlerInnen wie Isabelle Schad, Viktoria Hauke/Chris Lechner, Jo Fabian, der wee dance company/Tanzcompany des Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz- Zittau, Henrik Kaalund, Martin Stiefermann/Staatsoper Berlin, Ilona Pászthy, Özlem Alkis und Friederike Plafki zusammen. Raisa studiert Kulturwissenschaften an der FernUniversität in Hagen und absolvierte eine Weiterbildung in „Body Mind Centering und Performance“ bei Sarah Menger. Gemeinsam mit Cilgia Gadola und Christophe Knoch leitet sie das Produktionsbüro „M.i.C.A.“.
Constantin Popp, promovierte in Komposition bei David Berezan an der University of Manchester von 2010-2014. Diplom bei Robin Minard an der Hochschule für Musik Franz Liszt in 2009. Er war Stipendiat des DAAD (2010-2012), der School of Music der University of Manchester (2010) und des Arts and Humanities Research Council (2011-2013). Er hat diverse Arbeiten für Tanz -Theater, Theater, Film, Hörspiel/Radio, Konzerte und Installationen realisiert. constantinpopp.de
Fabian Reimann studierte Germanistik, Kultur- und Kunstwissenschaften, Grafik-Design und Bildende Kunst in Bremen, Leipzig und Wien, arbeitete u.a. zu Atomforschung, Spionage, Kalter Krieg, Medienarchäologie oder Utopieforschung. Er entwickelte dazu zahlreiche narrative Installationen oder Raumessays und veröffentlichte als Autor und Herausgeber diverse Publikationen. Mitbegründer des Magazins „Krachkultur“, der Produzentengalerie „Amerika“ (Berlin) und „Projekt Kaufhaus Joske“ (Leipzig). Verschiedene Preise und Stipendien. fabianreimann.de
Martin Pilz lebt in Berlin und arbeitet seit 15 Jahren im In- und Ausland als freiberuflicher Techniker, Licht- und Sounddesigner im Bereich Theater, Tanz und Performance u.a für bücking&kröger, Martin Nachbar, Christoph Winkler, Laurie Young. Seit 2003 ist er als Technischer Leiter der Tanzfabrik Berlin e.V. tätig.
Johanna Withelm studierte nach Abschluss ihrer Bühnentanzausbildung Publizistik und Kommunikationswissenschaft sowie Theater- und Tanzwissenschaft an der FU Berlin. Sie arbeitete in diversen Produktionen und als Autorin u.a. für die Tanzkompanie MS Schrittmacher und im Produktionsteam M.i.C.A. Sie kuratierte die Tanz- und Performancereihe Tanzbad (Ballhaus Ost, Berlin) sowie das Format S.o.S. – Students on Stage im ada studio Berlin, war Jurymitglied beim 100° Festival Berlin, Studioschreiberin für das ada Studio und arbeitet zur Zeit im Bereich Produktionsleitung und Dramaturgie-Assistenz in den Sophiensaelen, Berlin.
[Quelle: Abendzettel]
Tanzschreiber Artikel auf www.tanzraumberlin.de
TFB Nr. 1097
Besetzung & Credits
Konzept, Choreografie, Performance: Florian Bücking, Raisa Kröger
Musik, Komposition: Constantin Popp
Bühnenbild: Fabian Reimann
Lichtdesign: Martin Pilz
Produktionsdramaturgie: Johanna Withelm
Eine Produktion von bücking&kröger in Kooperation mit dem Ballhaus Ost.
Gefördert vom Bezirksamt Pankow, Fachbereich Kunst und Kultur, sowie ermöglicht durch die Berliner Senatskanzlei (Recherchestipendium 2016).
Ballhaus Ost
Videodokumentation
Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:
Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin
bücking&kröger / Trailer und Videodokumentationen
- bücking&kröger: Interview / Portrait bücking&kröger (2019)
- bücking&kröger: PRACTICE (2022)
- bücking&kröger: all we got to do (2022)
- bücking&kröger: FIVE (2022)
- bücking&kröger: all we got to do (Making-of) (2021)
- bücking&kröger: HYPERBODIES (2019)
- bücking&kröger: coming out of a secret room (2018)
- bücking&kröger: Narragonien (2016)
- bücking&kröger: If you don’t look up, it looks like a castle (2016)
- bücking&kröger: the wall // exercise on borders (2014)