Texte zur Produktion
Ein Raum mit Eigenleben. Was wäre, wenn die Möbel, die unser Wohnzimmer bevölkern, ihrer festen Rollen und Aufgaben überdrüssig wären und beschließen würden, auszubrechen? Sich zu bewegen, zu springen, sich zu verwandeln, sich selbst zu demontieren oder sich mit anderen Geräten zusammenzuschließen? Was wäre, wenn euer Bett, euer Stuhl und euer Bücherregal beschließen würden, dass sie unabhängig von ihrem gewohnten Kontext existieren wollen, zu ihren eigenen Bedingungen. Und darin frei, zu werden, was sie wollen, ihre feste Position zu verlassen und sich in die Welt zu wagen. In Living Room erforscht Clémentine M. Songe (aka Clément Layes) die Dynamik des Wohnzimmers, jenes Ortes, an dem wir uns mit Dingen umgeben, die uns vertraut, intim, wiedererkennbar und sicher erscheinen. In Zusammenarbeit mit der Architektin Morana Mažuran vom Architekturbüro Ortner & Ortner Baukunst, der Lichtdesignerin Ruth Waldeyer und dem bildenden Künstler Jonas Maria Droste deckt Clémentine M. Songe die vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen unserem Leben und diesem Ort auf und zeigt dabei, wie sehr wir unsere gewohnte Umgebung als selbstverständlich ansehen und uns auf sie verlassen, um uns in der Welt „zu Hause“ zu fühlen.
Verschiedene abstrakte Objekte, die an ein lebendes Arrangement erinnern, bewegen sich nach ihrer eigenen operativen Logik, während die Performenden sich immer wieder dem Rhythmus und dem Raum anpassen müssen: Der Boden gleitet, dreht sich, hebt sich. Der Raum erwacht zum Leben. Es ist ja schließlich ein living room.
Vom 09.12.2021 bis 20.01.2022 ist LIVING ROOM außerdem als Rauminstallation im Ausstellungsraum des Berliner Architekturbüros O&O Baukunst zu sehen: O&O Depot, Leibnizstraße 60, 10629 Berlin.
Clément Layes über Clémentine M. Songe: Clémentine M. Songe ist eine Persona, die ich seit einigen Jahren entwickelt habe, vor allem in der Forschung. Vor kurzem habe ich beschlossen, nur noch als Clémentine M. Songe zu arbeiten. Die jüngsten Ereignisse geben mir das Gefühl, dass es unmöglich ist, einfach weiterzugehen: Corona, der Tod von Freunden und meiner geliebten Mutter, der Wegfall der Unterstützungsstruktur von Public in Private und der Wunsch, neue Horizonte zu erschließen, trugen zu diesem Gedanken bei und verstärkten meinen Wunsch, diese Veränderung in die Tat umzusetzen. Living Room markiert für mich diesen Moment der Veränderung, es ist ein Übergangsstück auf vielen Ebenen.
clementlayes.com
[Quelle: Abendzettel]
TFB Nr. 1594
Besetzung & Credits
Künstlerische Leitung, Performance: Clémentine M. Songe (aka Clément Layes)
Künstlerische Mitarbeit: Jasna L. Vinovrški
Bühnendesign, Architektur: Morana Mažuran
Bühnendesign, Konstruktion, Konzept: Jonas Maria Droste, Ruth Waldeyer, Clément Layes
Dramaturgie: Jonas Rutgeerts
Licht: Ruth Waldeyer
Musik: Steve Heather
Kostüm: Malena Modeer
Presse: Aïsha Mia Lethen
Internationale Kommunikation: Inge Koks
Produktion: Public in Private
Eine Produktion von Public in Private in Koproduktion mit SOPHIENSÆLE und 0090.
Gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Mit freundlicher Unterstützung von Ortner & Ortner Baukunst und Flutgraben e.V.
Sophiensæle
Videodokumentation
Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:
Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin
Public in Private / Trailer und Videodokumentationen
- Public in Private: Interview / Portrait Public in Private (2017)
- Public in Private: The River II (2023)
- Public in Private: Ich bin Tscheud (2021)
- Public in Private: Healers (2020)
- Public in Private: ONON (2019)
- Public in Private: The Emergency Artist (2018)
- Public in Private: THE ETERNAL RETURN (2017)
- Public in Private: TITLE (2015)
- Public in Private: Modal Verbs – I must, I should, I may, I can, I will and I want (2015)
- Public in Private: Dreamed Apparatus (2014)
- Public in Private: Things that surround us (2012)
- Public in Private: Der grüne Stuhl (2012)
- Public in Private: To Allege (2011)
- Public in Private: Allege (2010)