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Aufnahme: 22.10.2022 , Kühlhaus Berlin (Video © Bickmann & Kolde GbR)

Christoph Winkler

Stay on it (Onlinefilm)

Onlinefilm (Kühlhaus Berlin)

Texte zur Produktion

Julius Eastmans Komposition Stay on it wurde 1973 komponiert. Eastman war einer der wenigen afroamerikanischen Komponisten dieser Ära. Dies und der Umstand, dass er seine Homosexualität öffentlich lebte, machten ihn zu einem Außenseiter der damaligen Kunstszene. Völlig verarmt starb Eastman früh und wurde weitestgehend vergessen. Erst in den vergangenen Jahren wurden einige seiner Stücke rekonstruiert und sorgten für eine Neuentdeckung dieses Komponisten. Die Aufforderung „Stay on it“ scheint damit fast prophetischen Charakter zu haben.
Eastman war aber nicht nur Musiker, sondern auch Tänzer und Choreograf. Der Einfluss tänzerischer Erfahrungen ist auch in einem Stück wie Stay on it deutlich zu spüren. Es ist „Dancers Music“ im besten Sinne des Wortes. Trotzdem gibt es von seinen Stücken kaum choreografische Interpretationen.
Stay on it wurde im Juni 2020 als Videokonzert zur Unterstützung für „essential workers of color“ aufgeführt. Es bestärkt und bekräftigt die Menschen, weiter durchzuhalten und dankt ihnen gleichzeitig für ihre Arbeit. Dass dafür diese Komposition ausgewählt wurde, ist kein Zufall.
Stay on it artikuliert wie wenig andere Stücke die Notwendigkeit „durchzuhalten“, sich einer Sache voll zu widmen, auch wenn es dabei Schwierigkeiten zu überwinden gibt. Eastman benutzt dabei ein musikalisches Motiv, was in seiner Eingängigkeit durchaus Hitpotential hätte, um es nach einer Weile aber in atonale Auflösung zu überführen. So hält er die Balance zwischen einem positiven Ausblick und den sich oft ergebenden Schwierigkeiten einer persönlichen Entwicklung.
Die Tänzer*innen waren aufgefordert, den Teil ihres Tanzes stark zu machen, der für sie am meisten auf einen für sie wichtigen Aspekt ihres Lebens hinweist. So arbeitet die iranische Tänzerin Raha Nejad mit ihrem Haar, weil es Teil ihrer iranischen Identität ist, während Andromeda Gervasio auf das Nonbinäre ihres*seines Leben hinweist.

CHRISTOPH WINKLER ist einer der profiliertesten und vielseitigsten Choreografen Deutschlands. Seine Arbeit umfasst ein weites Spektrum von Formaten und reicht von sehr persönlichen bis hin zu politischen Themen. Unter dem Dach der „Company Christoph Winkler“ bringt er Tänzer*innen aus der ganzen Welt zusammen, um als temporäre Kollektive an einem weiten, inhaltlichen Spektrum zusammenzuarbeiten. Seit 1996 erarbeitete er als freischaffender Künstler mehr als 80 Tanzstücke. 2014 gewann Das Wahre Gesicht den FAUST Preis des Deutschen Bühnenvereins in der Kategorie „Beste Choreografie“. 2016 wurde nochmals der FAUST Preis an eine seiner Produktionen verliehen, als Aloalii Tapu als „Bester Tänzer“ für das Solo Urban Soul Café ausgezeichnet wurde. Außerdem war Winkler Initiator und Kurator von The Witch Dance Project und dem FanFic Festival. In den vergangenen Jahren hat er mit großem Erfolg einige musikalisch inspirierte Produktionen wie Ernest Berk – The Complete Expressionist, Julius Eastman – Speak Boldly oder We Are Going To Mars zur Aufführung gebracht. 2020 wurde Christoph Winkler eine George Tabori Auszeichnung verliehen, im Mai 2022 erhielt er den Deutschen Tanzpreis.
christoph-winkler.com

[Quelle: sophiensaele.com & Abendzettel „Radical Minimal“]

TFB Nr. 1698

Besetzung & Credits

KONZEPT: Christoph Winkler
MUSIK: Zafraan Ensemble
FLÖTE: Liam Mallett
SAXOPHON: Martin Posegga
KLARINETTE: Miguel Pérez Iñesta
VIBRAPHON: Julius Heise
KLAVIER: Clemens Hund-Göschel
VIOLINE: Emmanuelle Bernard
VIOLA: Josa Gerhard
VIOLONCELLO: Martin Smith
KOMPOSITION: Julius Eastman
VON + MIT: Oluwafemi Israel Adebajo, Lisa Rykena, Aloalii Tapu, Ridwan Rasheed, Raha Nejad, Sophie Prins, Andromeda Gervasio
KOSTÜME: Marie Akoury
TECHNISCHE LEITUNG: Fabian Eichner
PRODUKTIONSLEITUNG: Laura Biagoni
Eine Produktion der Company Christoph Winkler in Koproduktion mit SOPHIENSÆLE.
Gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa und die Kulturstiftung des Bundes aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Onlinefilm:
Soundmix: Björn Stegmann
Kamera: Walter Bickmann, Doris Kolde, Dominik Schötschel
Editing: Walter Bickmann

Videoaufnahmen Oktober 2022 im Kühlhaus Berlin.

Videodokumentation

Die Videodokumentation wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Europa hergestellt. Im Rahmen dieses Auftrags werden Produktionen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Berlin dokumentiert. Die Masteraufnahmen werden von der Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin archiviert. Kopien der Dokumentationen auf DVD werden folgenden Archiven zur Verfügung gestellt und sind ausschließlich im Präsenzbestand (an den Medienplätzen vor Ort) zur Sichtung zugänglich:

Universitätsbibliothek der Universität der Künste Berlin
Mediathek für Tanz und Theater des Internationalen Theaterinstituts / Mime Centrum Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin

Christoph Winkler / Trailer und Videodokumentationen

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